Die Ankündigung von Ulisses, Erik “Gronkh” Range als Special Guest zur Eröffnung der hauseigenen Online Convention einzuladen, sorgt weiter für Diskussionen (zum Beispiel hier und hier). Ob Gronkh auftreten wird, scheint derzeit aber unklar. Ulisses hat den entsprechenden Facebook-Eintrag gelöscht, was prompt für Spekulationen sorgte. Hat sich der Verlag etwa der Kritik gebeugt und Gronkh ausgeladen?
In der Diskussion spielt mittlerweile aber kaum noch eine Rolle, ob Gronkh kommt oder nicht. Das Kernproblem ist ohnehin nicht die Einladung von Gronkh. Das Problem ist, wie der Verlag mit dieser Einladung umgegangen ist.
Hat Ulisses kritisch reflektiert, wen sie mit Gronkh auf das virtuelle Podium setzen? Wurde bei Ulisses erkannt, dass die Einladung vor dem Hintergrund der Anti-Harrassement-Policy zumindest Fragen aufwirft? Ist Ulisses bewusst gewesen, dass diese Einladung bei manchen Rollenspieler*innen auf Ablehnung stoßen dürfte? Und hat sich Ulisses Gedanken darüber gemacht, wie auf diese Kritik angemessen reagiert werden kann?
Die Antwort auf all diese Fragen scheint ein Nein zu sein. Dafür spricht der läppische Facebook-Kommentar, mit dem Ulisses zunächst auf die aufkommende Kritik reagierte hier. Dafür spricht die anschließende kommentarlose Löschung des Facebook-Posts (wie Ulisses ursprünglich auf die Kritik reagierte, ist hier noch nachzulesen).
Das ist das Problem, nicht die Einladung von Gronkh.
Ulisses lässt abermals Professionalität und Sensibilität im Umgang mit kritischen Themen vermissen.
Ich bin der Meinung, dass Ulisses jemanden wie Gronkh selbstverständlich zur Online-Convention einladen darf – vielleicht sogar sollte, wenn sich die Gelegenheit bietet. Der Bekanntheit von DSA und P&P-Rollenspielen kann das förderlich sein.
Vielleicht aber liege ich auch falsch. Vielleicht ist Gronkh jemand, den Ulisses auf keinen Fall einladen dürfte, wenn sie es mit ihrer Anti-Harrassement-Policy ernst meinen. Ich kann das nicht abschließend beurteilen. Ich weiß nicht genug über Gronkh, seinen Kanal und die damaligen Vorfälle, die im Zentrum der jetzigen Diskussion stehen.
Was ich aber weiß: Etwas Selbstreflexion schadet niemandem. Gronkh nicht, Ulisses nicht, den vehementen Gronkh- und Ulisses-Verteidigern nicht, und auch den Kritiker*innen der Gronkh-Einladung nicht.
Auf Zeit Online erschien gestern ein Gastbeitrag mit dem Titel „Die digitalen linken Spießer“. Darin verweist der Autor, anknüpfend an einen offenen Brief von 153 Intellektuellen, auf ein „Klima der Intoleranz‘“ dass in allen Lagern um sich greife. Er beklagt „linke Spießer“, die allen „unsensibel scherzenden oder gar andersdenkenden Zeitgenossen mit offener Verachtung“ begegneten.
Niemand muss die Kritik teilen, die in dem Gastbeitrag steckt. Schon gar nicht vor dem Hintergrund der Gronkh-Ulisses-Debatte. Aber wer sich selbst politisch links verortet, dem kann es sicherlich nicht schaden darüber nachzudenken, ob es wirklich sinnvoll ist, Identitätspolitik zu betreiben ohne die Klassendimension zu bedenken. Oder konkreter:
Dass heute die AfD bei manchen Wahlen mehr Arbeiter-Stimmen erhält als jede andere Partei, ist in jedem Fall auch ein trauriges Zeugnis für die naserümpfende, spießig gewordene Linke, die in ihren schlechtesten Momenten zugleich den Eindruck erweckt, einen Klassenkampf „von oben“ zu betreiben: eine Rebellion der tadellosen Vier-Zimmer-Altbau-Bourgeoisie gegen das schrecklich vulgäre, unaufgeklärte und politisch unkorrekte Proletariat. Solange die Linke das nicht begreift, werden sich ihre politischen Gegner die Hände reiben.
17 Gedanken zu “Gronkh, das Ulisses-Versagen und die Spießer”
Lustig, bei dem ZON-Artikel musste ich auch an viele Diskussionen in der P&P-Szene denken zu den ganzen Reizthemen wie Diskriminierung, Rassismus etc…. der trifft mAn das Problem recht genau, dass viele Diskutanten meinen, sich mit solchen Themen (und passendem Bashing) profilieren zu müssen.
Unglückliche Aktion von Ulisses, aber nicht die erste, und meiner Meinung nach auch den Riesen-Aufreger nicht wert. Besonders in Abwägung mit der von dir genannten möglichen Reichweitenerhöhung für das Hobby durch einen prominenten Youtuber.
P.S. Schön, mal wieder was von dir zu lesen!
Warum jetzt diese Aufregung? Ich fände es cool, Gronkh was über PnP erzählen zu hören. Ich spiele seit ca. 15 Jahren DSA, meist wöchentlich. Ich schaue mir sehr gerne Let’s Plays von Gronkh an, auch das seit vielen Jahren, wenn auch nicht regelmäßig. Ich kenne Gronkh und seinen Kanal, soweit man jemanden kennen kann, der mehrmals die Woche seine Gedanken öffentlich teilt – dabei aber meist versucht, unangenehme Themen zu vermeiden, da er in erster Linie unterhalten möchte. Dass sich von manchen seiner Späße nicht immer alle unterhalten fühlen ist klar. Unter Humor versteht jeder was anderes. Ich bin weiblich und selbst schon Opfer eines sexuellen Übergriffes geworden. Ich lache nicht, wenn Gronkh o.a. sich auf tote Untote hocken und Sex spielen. Ich möchte betonen: nicht Vergewaltigung spielen. Ob Gronkh sowas mit einer Leiche, einer Statue oder einem Loch in der Wand nachspielt, macht für ihn wohl keinen Unterschied. Für mich als Zuschauerin schon. Bei Statuen lache ich, bei Leichen nicht. Da rolle ich mit den Augen, aber ich rege mich auch nicht auf. Mich triggert das nicht.Es ist völlig realitätsfern, auf einer einsamen Insel gestrandet gegen Zombies und Kannibalen zu kämpfen, sie zu zerhacken, zu grillen und zu essen. Dass Vergewaltigungen scheiße sind ist klar. Aber Menschen töten und Menschen essen ist auch scheiße. Trotzdem macht man das eben in manchen Spielen wie The Forest. Im Spiel tut man Dinge, die man in echt nie täte. Das gilt für PC Games wie für PnP. Was dann moralisch nicht mehr spielbar ist, muss jede Spielgruppe für sich selbst ausmachen. Ein Let’s Player sollte sich zwar Gedanken machen, dass seine Spielweise Vorbild sein kann, aber keiner kann von ihm erwarten, auf alles zu verzichten, was irgendjemanden triggern könnte. Außerdem sieht die Animation des SC, sich hin zu hocken, wirklich nicht nach sexuellen Handlungen aus. Nur pubertärer Witz erkennt sowas darin. Darüber muss man nicht lachen. Aber man darf, meiner Meinung nach. Wer das nicht witzig findet oder sich gar getriggert fühlt dadurch, sollte es halt nicht sehen. Ich schaue auch keine Horrorfilme, weil ich Alpträume davon kriege. Deswegen verlange ich doch nicht, dass es keine unheimlichen Filme mehr geben darf.
Ich finde es wirklich unangebracht, Gronkh für solche Szenen zu kritisieren. Ich finde es allerdings auch noch unangebrachter, wie mancher seiner Fans auf diese Kritik reagiert haben. Gronkhs Community zeichnet sich durch Offenheit und Herzlichkeit aus, eigentlich… aber leider gibt es auch einen Großteil an Idioten, die keine Kritik an ihm stehen lassen können und in ihrer Verteidigung auch beleidigend werden. Das ist echt ein Problem. Darüber hat Gronkh sich selbst schon oft genug beschwert und oft aufgefordert, sowas zu lassen. Ich hab den Fall um diese Kritikerin nicht mitbekommen, aber andere frühere Fälle. Sowas passiert leider oft, nicht nur Gronkh, eigentlich allen großen YouTubern. Reichweite bringt Verantwortung. Man sollte aber nicht glauben, YouTuber könnten ihre Fans vollständig kontrollieren.
„Darüber hat Gronkh sich selbst schon oft genug beschwert und oft aufgefordert, sowas zu lassen.“
Kannst du ein Beispiel dafür verlinken? Ich habe es ofter gehört, dass er das getan hätte konnte aber auch nach Recherche nichts dergleichen finden.
Ich kann mich tatsächlich auch daran erinnern, dass er das sogar mehrfach immer mal wieder angesprochen hat. Aber keine Ahnung wann.
Er streamt halt jeden Freitag bis zu 12h auf Twitch und oft auch mehrmals die Woche. Viel Glück da die Stellen zu finden in denen er das oder sonst irgendetwas gesagt hat. Das ist wie die Nadel im Heuhaufen.
Viele Nadeln im Heuhaufen, aber ja: Das wird schwer zu finden sein. Vielleicht hat er das auch mal irgendwo hingeschrieben, aber die meiste Kommunikation mit seiner Communitiy läuft natürlich über seine Streams. Leider hören immer wieder viele aus der Community auch nicht auf ihn – sei es, weil sie ihn auch gegen seinen Willen „verteidigen“ wollen bzw. was sie dafür halten, oder sei es, weil sie nicht checken, dass das was sie tun Mobbing ist und eben das, was er verurteilt. Die denken sich sowas wie „Ich sag doch nur meine Meinung.“. Sie checken einfach nicht, dass ihre Meinung verletztend sein kann – v.a. wenn sie zusammen mit hundert mal so einer Meinungsäußerung auftritt. Das Phänomen hat man ja im Internet immer auf allen Seiten einer Diskussion. Gronkh wird kritisiert. Ich kenne die Wortwahl der Kritik nicht, aber der Inhalt der Kritik scheint mir haltlos übertrieben zu sein. Auch das kann schon verletzend sein. Wer hört schon gerne, dass er Vergewaltigungen nachstellen würde? Und dann nennt er die Kritikerin Furie. Das ist sicher kein nettes Wort. Er wird dafür Arschloch genannt. Das ist ebenfalls kein nettes Wort. Und so geht es weiter und hin und her… voll dumm, von beiden Seiten.
Wisst ihr, was gegen solche für alle frustrierenden Streitigkeiten helfen würde? Weniger Kritik, mehr Selbstreflektion. Weniger „Was hat Person X falsch getan.“, mehr „Warum stört mich das?“. Weniger „Lass das sein!“-Forderungen, mehr „Ich spreche über meine Gefühle dabei“. Selbst wenn das dominierende Gefühl Wut ist, ist es besser zu sagen: „Solche Bilder zu sehen macht mich unglaublich wütend, weil ich daran denken muss, dass Menschen soetwas in echt erleben müssen.“, statt „Ich bin so wütend auf Person X, dass sie solche Bilder zeigt.“ Und vielleicht wäre auch mehr Verständnis dafür möglich, dass jeder andere Mensch auf dieser Welt die Welt anders wahrnimmt. Wir haben alle verschiedene Erfahrungen gemacht und was wir persönlich als sexistisch oder rassistisch oder beleidigend empfinden, empfinden Millionen andere Menschen anders. Es bringt gar nix, sich darum zu streiten, was sexistisch/rassistisch/beleidigend IST. Da gibt es keine Wahrheit. Wir können alle nur unsere Wahrnehmung mitteilen und die Wahrnehmungen der anderen akzeptieren – evtl. auch beeinflussen, indem wir usnere Erfahrungen mit anderen teilen. Aber durch Vorwürfe erreicht man selten, dass andere ihre Wahrnehmung ändern.
Hätte es cool gefunden wenn gronkh gekommen wäre.
Man muss doch nicht immer 100%tig alles gut finden was andere machen und Kritik muss auch möglich sein, trotzdem finde ich, daß sollte er nicht kommen, es eine verpasste Chance war.
Boah Leute, darf man denn heutzutage gar keine Witze mehr machen? Pilolitical correctness und so?! Kotzt mich an, echt. Ich bin selber eine Frau und fande keinen einzigen dieser Witze persönlich angreifend oder in diesem Sinne sexistisch. Angehaucht ja, aber mein Gott, man kann auch übertreiben!
Und bevor es weitergeht…
ZIGEUNERSCHNITZEL
NEGERKUSS
Furie ist kein sexistisches Schimpfwort… Ich bin hin und wieder auch eine, fragt mal meinen Mann 😀
Uuuh böse Wörter! Ich mache selbst auch sexistische Witze, Ich mag schwarzen Humor! Das macht mich nicht zu einem schlechten Menschen.
Aber einige von gronhs Fans sollten sich echt mal vor den Spiegel stellen und dann ihre dämlichen Kommentare ablassen. Wenn mein Idol kritisiert wird, kann ich was dazu sagen, aber sachlich. Jemanden nun runterzumachen, ist schwachsinnig, schadet gronkhs Ansehen und macht den betreffenden Menschen kaputt. Kann ja sein, dass einige von denen das toll finden, aber da hat die elterliche Erziehung wohl gänzlich versagt.
Mobbing egal aus welchem Grund ist schlimm. Habe das früher selber durch. Der Grund ist witzig, ich hab mit 14 noch nicht durch die Gegend geknutscht wie die anderen xD DAS, meine lieben Freunde, ist sexistisch. Andere Mädchen mobben dich, weil du noch keine 5 männlichen freunde zum knutschen hattest. Mit 14. Da ist das Wort Furie doch eher…. Amüsant als solches zu bezeichnen.
Es macht solche vergehen dieser Mädchen witzlos, da scheinbar ein Wort eines Streamers oder digitales Mobbing schlimmer ist, als es jeden Tag in der Schule mit einer halben Klasse aufnehmen zu müssen, die Hände und Füße haben… Wenn ihr versteht was ich meine.
Es ist nun Jahre her, vorbei und ich mache inzwischen Witze drüber. Waren halt alle unerzogen wie kleine chihuahuas aka Fußhupen. (Achtung, Witz. Kein Mobbing gegen kleine Hunde)
Jemanden als Sexisten zu bezeichnen weil er KI Gegner in einem Spiel Teabaggt ist so abstrus und lächerlich.
Meiner Meinung nach, geht das schon in Richtung Verleumdung.
Teabagging wird teilweise sogar im P&P gemacht.
Die Kritik daran Gronkh einzuladen ist für mich unglaublich weit hergeholt.
Die Kritik an den paar Leuten der Community kann ich ja noch verstehen aber wie Gronkh sagte, wenn er sich dazu äußert wird es nicht zwangsweise besser. Und er hat seiner Community schon oft gesagt das sie niemanden beleidigen soll.
https://twitter.com/Gronkh/status/1107415358972022784
Diese Twitter Diskussion ist teilweise komplett lächerlich wenn man bedenkt, dass es um nicht viel mehr als teabagging geht.
Ich meine mich auch erinnern zu können, dass er das mit Menschen jedem Geschlechts und sogar mit Tieren gemacht hat.
Pubertäre Witze in Videospielen sind kein Sexismus.
„Klima der Intoleranz‘“ im abstraken klingt der Vorwurf total klug und ausgeglichen. Aber nur dort. Das sich die politische Linke nicht genug selbst kritiseren würde ist lächerlich. Der Spaltpilz der Linken ist doch sprichwörtlich. Auch die Vorwürfe von „Verachtung“ usw. zerbröseln zu Diffamierungen sobald man nach konkreten Beispielen fragt.
Natürlich hat die akademinsierte Linke ein Problem in die Breite zu wirken und weiß das auch. Schon die 68 haben gemerkt dass sie am VW-Werkstor nicht anschlussfähig waren. Diese Erkenntnis jetzt als neue Einsicht zu präsentieren, die in der linken „Elite“ unbekannt ist wenigsten ein Zeichen der Unkenntiss was die moderne politische in Deutschland eigentlich denkt und tut. Nicht jeder kennt das linke Titok und Breadtube. In Deutschland ist vielleicht „Jung und Naiv“ bekannt. Es wird durchaus der Versuch gemacht dem circlejerk zu entkommen.
Das man in vielen Deutschen Unis nicht mehr mit jedem rassistischen und sexistischen Verhalten durchkommt, dass mein Vater noch normal findet, würde ich nicht als „linkes Machtzentrum“ framen sondern als Fortschritt.
Angesicht dessen, dass die deutsche Polizei durch unsere Regierung selbst mit Einschüterungen von Journalistennen vor Kritik abgeschirmt wird kann ich das Gerede von „linker Macht“ nicht nachvollzeihen.
Der offene Brief ist auch eine sehr komsiche Geschichte https://medium.com/@aaronhuertas/its-about-ethics-in-open-letters-e6417654d000
Das man sturkturellen Rassismus dort zu bloßer Meinung macht, blegt vielelicht dann wenigstens die These, dass die linke Elite keine Idee von der Lebenswirklichkeit armer schwarzer Menschen hat.
Mit ihrer Antiharrasmentpolicy hat Ulisses Erwartungen geweckt. Leider ist in der Let’s Play und Gamingszene Sexismus und Rassimus so normal dass selbst einer der let’s Player der im direkten Vergleich innerhalb der Gamingszene als Positivbeispiel angesehen werden muss, immernoch einige Aussagen trifft die ich nicht als „progressiv“ bezeichnen würde.
Ich hoffe das Ulisses mal ruhig durchatmet und dann sich überlegt wie sie ihre Statements leben kann. Gerne auch mit einem Auftritt von Herrn Range.
Genau welche Erwartungen hast du denn an Ulisses? Wie genau sollen sie ihre Statements leben deiner Meinung nach?
Ulisses hat den Begriff „Rasse“ aus dem Regelwerk gestrichen, ebenso wie speziesbedingte (früher rassebedingte) Vor- und Nachteile. Ich finde, man merkt extrem, wie sie sich mit der 5. Edition um noch mehr Gleichberechtigung und mehr Diversität bemühen. Schon seit seiner Entstehung hatte DSA den Anspruch, eine Welt mit (in den meisten Gebieten) Geschlechtergleichberechtigung darzustellen. Diesem Anspruch wurden nicht alle Autoren immer gerecht, aber die Bemühungen waren über die Jahre immer erkennbar. DSA war darin meines Wissens ein Vorreiter im deutschen Fantasy-Genre (wenn nicht gar weltweit). Kaum eine Fantasy-Welt ist derart komplex und divers ausgearbeitet wie die DSA-Welt mit den vielen spielbaren Völkern und Spezien. Man kann ja immer viel kritisieren, aber kann man bitte auch mal loben?
Das die AfD bei manchen Wahlen mehr Stimmen von Arbeitern erhält als andere Parteien ist gerade für die Linke kein Problem, da diese Stimmen wertlos sind solange die AfD keinen Koalitionspartner findet. In Gegenteil, dadurch wird wie in Thüringen ein rot-rot-grüne Minderheitsregierung erst möglich die dann eine progressive Politik dank einer gelähmte rechte Mehrheit machen kann.
Man sollte sich auch als Linker klar sein das die organisierte Arbeiterklasse (gut verdienenden Facharbeiter & Ingenieure) in den westlichen Industrieländern vom momentanen System durchaus profitiert und deswegen einem Systemwechsel ablehnend gegenüber steht.
Natürlich trägt linke Identitätspolitik auch zum Erstarken der rechten Identitätspolitik bei. Wer kein BIPoC ist sondern ein alter weißer Mann wird sich anfangs empört zeigen das er das Problem ist. Irgendwann weicht diese Empörung in vielen Fällen Gleichgültigkeit oder Akzeptanz.
Diese Akzeptanz kann z.B. darin bestehen das diese Menschen dann AfD oder weiter rechts aussen wählen. Dies trägt zur weiteren Spaltung des aktuellen Systems bei und ist somit positiv zu sehen.
Um den Bogen zu Gronkh zu schlagen: es spielt keine Rolle was er getan oder nicht getan hat. Man kann den ganzen Vorgang aber gut dazu verwenden die DSA Szene zu zwingen Haltung gegen Sexismus zu zeigen. Selbst wenn das zur Spaltung der Szene beiträgt so ist dies doch hilfreich um progressive oder reaktionäre Elemente anhand ihrer Haltung zu identifizieren
Moin!
Warum sollte man die „Szene“ zu etwas zwingen?
1. gibt es keine Szene
2.hat der großteil überhaupt nicht mitbekommen, was passiert ist, die meiste „Empörung“ hat ja auf Twitter stattgefunden und dort ist die Masse gar nicht vertreten.
Inwiefern wäre es denn hilfreich progressive oder reaktionäre Elemente zu identifizieren und was waren dann der nächste Schritt?
Was bedeutet denn für dich progressiv und reaktionär?
Tut mir leid für die ganzen fragen, mich interessiert dass nur.
Progressiv: Menschen die ander Menschen anhand ihrer Hautfarbe, Herkunft, Kultur, Religion und Sexualität eingruppieren und darauf achten das die jeweilige Gruppe nicht benachteiligt wird, und die aktiv darauf hinarbeiten bislang priviligierte Gruppen zu benachteiligen um die Gesellschaft gerechter zu gestalten.
Reaktionär: Menschen die sowas nicht tun.
Natürlich ist Twitter in Bezug auf DSA weniger wichtig als Foren wie das DSA-Forum oder Orkenspalter, schließlich besteht ein Großteil der DSA Szene aus alten weissen Männern die es nicht so mit Twitter haben.
Warum es hilfreich ist reaktionäre Elemente zu identifizieren sieht man im Orkenspalter oder DSA-Forum.
Im Orkenspalterforum gibt es z.B. einen gesperrte Thread bei denen der Threadersteller analysiert hat wieviele PoCs und Disabled Persons in den Illustrationen des DSA5 Grundregelwerks vorkommen.
Reaktionäre Elemente haben sich über das ganze lustig gemacht, was am Ende dazu geführt hat das der Thread gesperrt wurde. Leider wurde niemand deswegen gebannt, aber im Prinzip lässt sich dieses Vorgehen dazu verwenden reaktionäre Elemente zu triggern um sie dann zu bannen.
Indem man diese Elemente entfernt schafft man einen Ort in dem sich benachteiligte Gruppe sicher fühlen können.
…das ist abereits jetzt Satire, oder? Da hast du nur den einen oder anderen Smilie vergessen, nicht wahr?
Ich hatte befürchtet das du dass damit meinst.
Möchtest du noch ein Wahrheitsministerium einführen?
Oder sollen die „reaktionären“, wie du sie nennst noch mit einem Brandmal versehen?
Dir ist klar, dass diese „reaktionären“ nichts falsch gemacht haben, außer nicht deiner Meinung zu sein.
Gruselig deine Vorstellung von einer freien Welt.
Ich bin mir sicher, dass das Eingruppieren von Menschen anhand ihrer Hautfarbe, Herkunft, Kultur, Religion und Sexualität eine richtig gute Idee ist. Das ist noch nie schief gegangen… oh, Moment…
„Was ich aber weiß: Etwas Selbstreflexion schadet niemandem. Gronkh nicht, Ulisses nicht, den vehementen Gronkh- und Ulisses-Verteidigern nicht, und auch den Kritiker*innen der Gronkh-Einladung nicht.“
Anscheinend scheint es auch ehemaligen Rollenspielblogger Stern innen nicht zu schaden.