Mein Beitrag „Ich kenne keine Meisterpersonen mehr“ hat offensichtlich einen Nerv getroffen. Nur wenige Texte auf Arkanil wurden häufiger gelesen und kommentiert. Die meisten Kommentatoren teilten meine Kritik am Metaplot. Doch es gab auch vereinzelte Gegenstimmen. Stimmen, die den Metaplot als Angebot sehen, aus dem sich das Interessante herauspicken lässt, während der Rest ignoriert und improvisiert werden kann. Ich glaube jedoch nicht, dass das funktioniert.
Hier ist mein Gegenargument:
Das sind einige der Abenteuer, die in meinem Regal stehen, die ich aber immer noch nicht gespielt habe. Dabei kaufe ich mir nicht mal jedes DSA-Abenteuer. Von den 50 aktuellsten Abenteuern besitze ich 24, also immerhin grob die Hälfte. Davon wiederum habe ich wiederum nur die Hälfte gespielt. Obwohl wir uns sehr häufig und regelmäßig treffen, ist mehr ist aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Mit anderen Worten: Ich spiele nur 1 von 4 DSA-Abenteuern. Und das ist ein Problem.
Man muss nicht alles wissen
Niemand in meiner Spielrunde hat den Anspruch, alles über Aventurien zu wissen und stets auf dem aktuellen Stand zu sein. Doch wenn wir drei Viertel aller DSA-Abenteuer niemals spielen werden, bedeutet das zugleich, dass wir rund drei Viertel aller aventurischen Ereignisse nicht oder nur am Rande mitbekommen. Drei Viertel. Das ist ’ne Menge.
Der Metaplot zieht damit von uns relativ unbeachtet vorbei. Allerdings lässt er sich nicht ignorieren. Viele Abenteuer, die wir spielen, haben Bezug zum Metaplot. Um zu verstehen, warum Aventurien in dem Abenteuer so aussieht, wie es gerade aussieht, müssen wir auf den Metapot zurückgreifen. Im Extremfall geht das im Schnelldurchlauf: „Übrigens: Gareth wurde vor kurzer Zeit von einer fliegenden Stadt zu großen Teilen zerstört. Deswegen sieht das hier alles noch so wild aus. Ach ja, und: Brin gibt es nicht mehr. Das Mittelreich hat einen neuen Herrscher.“
Selbst ohne den Anspruch zu haben, alles wissen und alles kennen zu wollen, muss ich über viel die aktuellen Geschehnisse in Aventurien wissen. Fast immer dann, wenn ich zu einem offiziellen Abenteuer greife, muss ich mich in den Metaplot einarbeiten. Deswegen werden auch die Vorworte in den Abenteuern immer länger, weil der Autor wortreich erläutern muss, wie genau sich das Abenteuer in den umfangreichen und komplexen aventurischen Hintergrund einfügt.
Natürlich könnte ich als das ignorieren. Ich könnte mein ganz „eigenes“ Aventurien schaffen, in dem ich mich nicht an den offiziellen Vorgaben orientiere, sondern eigene Ideen einbaue und häufig improvisiere. Aber ist das die Lösung?
Dann improvisiert man halt
Niemand ist gezwungen, sich an die offiziellen DSA-Vorgaben zu halten. Rollenspiele ermuntern die Spieler sogar dazu, eigene Ideen einzubringen, zu improvisieren. Doch DSA macht seinen Spielern das Improvisieren sehr schwer.
Zahlreiche Kaufabenteuer sind eng mit dem Metaplot verwoben. Wir sich nicht an die offiziellen Vorgaben hält, wer die Abenteuer nicht in der vorgesehenen Reihenfolge spielt, wer mehr als nur Nebensächlichkeiten improvisiert, wird schnell unüberschaubare Konflikten zum offiziellen Aventurien heraufbeschwören. Von den Abenteuern, die in meinem Regal stehen, werde ich wohl manche allein deshalb nicht mehr spielen, weil sie nicht in die Reihenfolge passen und durch den Metaplot veraltet sind.
Doch selbst wer sich an den Vorgaben orientiert und Improvisationen nur auf Nebensächlichkeiten beschränkt, ist nicht auf der sicheren Seite. Wer kann angesichts der Fülle an offiziellen Vorgaben schon sagen, was Nebensächlichkeiten sind? Wer weiß schon, ob die Orte oder Personen, die heute nebensächlich erscheinen, nicht in späteren Kaufabenteuern von großer Bedeutung sein werden?
So lange ich mit offiziellen Abenteuern spielen möchte, hat jede Improvisation enge Grenzen. Wer zu viel improvisiert, wird über kurz oder lang vor der Entscheidung stehen, entweder jedes Kaufabenteuer weitgehend umzuschreiben oder fortan auf solche Abenteuer zu verzichten.
Das aber kann nicht Sinn der Produktpolitik sein. Kaufabenteuer sollen eine Hilfe sein; so wie sie sind, nicht erst nachdem sie umfassend überarbeitet worden sind. Oder wie es zuvor Rondrian in einem Kommentar geschrieben hatte: „Die Publikationen sollten funktionieren, ohne dass man auf eine Ignorieren-Strategie angewiesen ist.“ So ist es.
42 Gedanken zu “Ignorieren und Improvisieren hilft gegen den Metaplot nicht”
Sehr guter Text, bei dem ich nahezu jeden Satz unterschreiben kann.
Ich spiele (bzw. leite) jedoch sehr kampagnenorientiert, das heißt wenn ich leite, steuert das im Wesentlichen auf einen Punkt zu, der auch erstmal für einen Charakterwechsel, vielleicht sogar für einen Spielleiterwechsel prädestiniert ist. Das kann ich übrigens nicht, wenn ich den (aventurischen) Zeitrahmen, in dem die Ereignisse stattfinden, nicht überblicken kann. Ich habe in die G7 zusätzliche Erzählstränge eingewoben, die sich teilweise erst in den allerletzten Abenteuern auflösen werden. Könnte ich das, wenn mir das Ende der Borbaradkrise und ihre Folgen nicht bereits bekannt wären? Nein, ich denke nicht.
Und wenn man, wie du beschreibst, die aventurische Entwicklung nichtmal im Überblick behalten kann obwohl die betreffenden Publikationen im eigenen Regal stehen, dann läuft etwas falsch.
Da der gute Arkanil ja einige meiner Kommentare und Anmerkungen aufgegriffen hat, kann ich der Weiterführung in diesem Artikel natürlich nur zustimmen :-). Hier werden nochmal einige aus meiner Sicht wichtige Punkte zusammengetragen.
Übrigens nur um es mal zu betonen: Ich bin absolut kein DSA-Gegner oder Alles-ist-schlecht-bei-Ulisses-Finder. Ich liebe DSA sehr und finde vieles was Ulisses macht auch gut. Ich finde aber, dass sich DSA leider zunehmend in eine Richtung entwickelt, die sich immer mehr von dem Großteil der Spielerschaft weg bewegt. Und das finde ich sehr schade…
Ja. Wir sehen viele Dinge sehr ähnlich und ich fand deine Kommentar sehr interessant.
Ja, weil mir deine Ansichten so bekannt vorkamen und sozusagen einen wunden Punkt bei mir getroffen haben, diskutiere ich hier ausnahmsweise mal was intensiver mit… Normalerweise halte ich mich aus DSA-Diskussionen lieber etwas raus, aber das Thema brennt mir doch arg unter den Nägeln 😉
Das wohl – bei Swafnir!
Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich in der angenehmen Lage bin noch im Jahr 1007 zu spielen und alles an Metaplot Jahre im voraus kenne, so dass ich fast keine Probleme mit der Thematik habe. Bisher habe ich rund 40 Kaufabenteuer mit meiner aktuellen Runde gespielt (also etwas weniger als ein sechstel des Materials). In der selben Zeit sind rund 20 Abenteuer erschienen, die sicher länger dauern als die Klassiker, aber damit habe ich bei stetigem Spiel noch für über 10 Jahre Material zur Verfügung…
Wenn ich eine neue Runde beginne, habe ich hingegen auch gut Zeit diese in aktuelle Geschehnisse einzuweihen, soweit sie für die geplante Kampange relevant sind. Gerade auf Conventions, wo ich auch selber zum Spielen komme, konnte ich feststellen, dass mir mein gewachsenes Bewusstsein für aventurische Geschichte sehr viel Sicherheit verleiht, weil ich über die für meinen Charakter wichtigen Ereignisse Bescheid weiß.
Andere Spieler, die nicht zugleich Spielleiter sind, müssen demnach häufig verwirrt sein, denn das eine fliegende Festung auf ihre Heimatstadt gefallen ist, sollten sie mitbekommen haben…
Aber wie schon oben erwähnt – ich leite schneller als die Abenteuer raus kommen und habe noch einiges vor mir; nehmt euch trotzdem ruhig mal 5 min, um über die Sache nachzudenken…
Bei dem „Ignorier’s halt“-Argument wird der in meinen Augen wesentliche Punkt übersehen: Als Spieler kann ich mich natürlich darauf zurückziehen, dass ich selbstverständlich nicht alles wissen muss, was in Aventurien grad so los ist. ABER: mein Charakter, der in dieser Welt lebt, sollte Bescheid wissen. Zum ersten Mal richtig bewusst wurde mir das Problem, als wir in aktuellerer Zeit spielten, und sich das Problem ergab, die Geschichte der Borbarad-Kriege in die Charakterhintergründe irgendwie einbringen zu müssen. Krieger, Magier, Adlige, egal wer, wenn er vor 15-20 Hal geboren wurde, hat gute Chancen, irgendwie in diesen großen Konflikt verwickelt gewesen zu sein, wenn er nicht grad aus dem Gjalskerland kommt.
Und in der aktuellen Zeit, wo so viel passiert, ist das noch wesentlich schwieriger. Nicht nur sollten Charaktere auf dem Laufenden sein können, vor allem über ihre Heimat und die Region, in der sie sich gerade aufhalten, sondern vielleicht ergeben die Metaplot-Ereignisse auch einen gewissen „Handlungszwang“ („Was, es herrscht Bürgerkrieg in Albernia? Da muss ich hin, ich komme aus Abilacht!“) für die Charaktere – dem nicht nachzukommen, ist vielleicht mit dem Charakterkonzept gar nicht konsequent vereinbar („Ich komme nicht nur aus Abilacht, sondern bin Krieger von niederem Adel, und meine Familie ist sicher in die Streitigkeiten verwickelt!“). Was heißt, man könnte allein mit den „Nebenprodukten“ der Metaplotkampagnen viele Spielabende füllen, wenn einfach nur konsequent bespielt wird, wie die Helden mit großen und langen Ereignissen umgehen.
Wenn man das nicht machen kann – und das trifft wahrscheinlich die meisten Spielrunden, aus Zeit- oder Organisationsgründen – leidet im Endeffekt die Charakterdarstellung. Und das kann ein gravierendes Problem sein.
Oh. Sehr guter Hinweis.
„Aber ist das die Lösung?“
Ja. 😉
Ernsthaft: Man kann z.B. „Mit wehenden Bannern“ *problemlos* in die Dunklen Zeiten verlagern, ohne die Handlung wesentlich zu verändern. Einfach die Namen der NSC austauschen und die Bezüge zur aktuellen Geschichte ignorieren (braucht man nicht wirklich, da das AB selbst bereits Motivationen der NSC liefert – und die sind ziemlich universell). Insofern ist Metaplot ignorieren relativ einfach.
Aber dieses Argument spricht nicht für den Metaplot. Eher im Gegenteil. Das ist ein Argument für ein offenes und metaplotarmes Setting wie eben bei „Dunkle Zeiten“, wo es möglich ist, selbst völlig fremde Abenteuer mit geringem Aufwand einzubauen.
Es spricht nicht für den Metaplot, denn den will man ja ignorieren.
Aber wenn man ein Metaplot-Abenteuer problemlos überall und zu jeder Zeit spielen kann (MwB geht ebensogut im Bornland, in Al-Anfa oder in den (ehemaligen) Schwarzen Landen), inwiefern wird man dann durch diesen eingeschränkt?
Sehr cooler Artikel. Fettes +1 dafür, ebenso für den Kommentar zur Charakterentwicklung (von Andreas)! ^^
Ich habe oft das Gefühl der Metaplot und die vielen damit verbundenen Informationen und Details sind so dominant, dass sie mich beinahe ersticken. Und ich spiele noch nicht einmal viel Aventurien, sondern nur VeG. Aber da schwingt trotzdem sehr viel mit. Ich stelle es mir für Gruppen die öfter in Aventurien unterwegs deswegen ziemlich schwer vor, den Charakter entsprechend plausibel zu spielen.
Obwohl mir, wie ich schon schrieb, seit langem der Komplettüberblick fehlt, komme ich mit dem Ignorieren von Dingen, die für das, was gerade gespielt wird, nicht relevant sind, ganz gut zurecht. Oder umgekehrt, positiver ausgedrückt, mit dem Aktualisieren von Metaplot-Ausschnitten, sobald sie interessant werden.
Was im Moment gerade in Albernia passiert, interessiert mich, wenn ich ein Abenteuer in Brabak leite, nur dann, wenn ich es thematisieren _will_, weil ich eine Idee dazu habe, wie die Ereignisse herüberschwappen können. Oder wenn einer der Charaktere aus Albernia kommt und die Ereignisse und die Ereignisse für seinen Hintergrund/seine Motivation/sein Kneipenrollenspiel thematisieren _will_. Wenn nicht, dann werden die Ereignisse ausgeblendet. Der Zustand des betreffenden Teils Aventuriens bleibt ungeklärt, bis jemand hinschaut. Schrödingers Metaplot sozusagen.
Ich würde mir ein bisschen mehr Erleichterung bei der Recherche wünschen, wenn ich aktualisieren will. Denn die Geschichtskapitel in den RSH sind natürlich oft veraltet, selbst wenn man nicht allzu nah an der aktuellen Timeline spielt. Voschläge dazu habe ich bei deinem letzten Beitrag gemacht.
Wir spielen bei uns wenig Metaplot, kann daher nicht viel zum Thema sagen. Der Grund ist: Erfahrenere Mitspieler, die G7 und JdF hinter sich haben, fanden v.a. Letztere eher doof. Daher spielen wir zwischen G7 und JdF. Gibt es nach JdF gute Kampagnen?
Gute Kampagnen nach JdF?
Königsmacher kann ich aus eigener SL-Erfahrung empfehlen – wenn auch mit der Einschränkung, dass man schon ziemlich Hand anlegen muss (oder ich musste zumindest, um zufrieden zu sein). Aber der Aufwand lohnt sich. Detaillierte Kritik und Spielberichte in meinem Blog (Link unter meinem Namen, entsprechender Tag in der Themenliste).
Bahamuts Ruf hat einen guten – nunja, Ruf. Kann ich aber keine eigene Meinung zu beisteuern.
Beide schon schwere Metaplotgeschütze. Bei Königsmacher gibt zwar an drei Stellen Berührungspunkte mit dem parallel laufenden JdF, aber da reicht es, eben mal zu erwähnen, dass da auch was passiert. Das von Andreas beschworene Handungszwang-Phänomen sehe ich da nicht drohen, denn dazu sollten die Helden zu sehr in das involviert sein, was vor ihrer Nase passiert. Nerviger ist, dass die Kampagne versucht, einen Handlungsfaden aus einer anderen Kampagne quasi im Vorbeigehen zuende zu erzählen. Wenn die Spieler darin keine eigenen Aktien haben, sollte man das tatsächlich besser rauslassen.
Orkengold hat mir als Spieler sehr viel Spaß gemacht – bis am Ende tatsächlich der laufende Metaplot alles versaut, der einerseits ein 100% geskriptetes Finale erzwingt, andererseits aber eine Auflösung mit Aha-Effekt verhindert, die einen dafür entschädigen würde, weil dieser doofe Metaplot-Faden noch längst nicht abgeschlossen ist.
Spielberichte ebenfalls im Blog
Ich sehe das ziemlich genau so wie du in den beiden Artikeln. Überrascht hat mich, dass die Reaktion darauf so positiv ist. Ich dachte bisher, DSA-Spieler wollen das so mit dem Metaplot.
Liest du denn die Abenteuer aus deinem Regal, auch wenn du sie noch nicht leitest?
Über die positiven Reaktionen bin ich auch etwas überrascht. Aber man sollte sich nicht täuschen, repräsentativ ist das natürlich alles nicht hier.
Zu Deiner Frage: Bis auf wenige Ausnahmen habe ich die Abenteuer immerhin gelesen.
DSA-Spieler wollen das auch durchaus mit dem Metaplot so haben – zumindest gilt das für mich… Grundsätzlich finde ich einen Metaplot gut und bereichernd. Ich würde ihn auch nicht abschaffen wollen. Er sollte aber stark reformiert werden und an die Spielrealitäten angeglichen werden.
Er müsste deutlich besser aufbereitet werden, sodass er besser verstanden wird. Er müsste entschlackt werden, um dem Spielleiter mehr Freiräume zu bieten, und er müsste entschleunigt werden, da viele Spielgruppen mit dem Tempo nicht mithalten können. Wäre der Metaplot und die begleitenden Publikationen so gestaltet, hätte ich damit kein Problem.
Ich für meinen Teil lese auch durchaus Abenteuer die ich (noch) nicht leite, wenn es die Zeit erlaubt (was aber zuletzt beim „Jahr des Feuers“ der Fall war).
@Arkanil: „Über die positiven Reaktionen bin ich auch etwas überrascht. Aber man sollte sich nicht täuschen, repräsentativ ist das natürlich alles nicht hier.“
Nun ja, ich finde die hohe Anzahl an Leuten, die deinen Artikeln beherzt zustimmen, schon bezeichnend… Auch wenn sich natürlich jeder mit seinen Einschätzungen und Erfahrungen irgendwie in seinem eigenen Umfeld bewegt: „Ich kenne nur Spielergruppen, die Anfang 30 sind!“, klar, wenn man selbst zu dieser Gruppe gehört, spielt man klassischerweise eher nicht mit Jugendlichen… 😉
Ich selbst bin aber neben meiner Tätigkeit als Spielleiter auch noch Projektleiter von DSA MeisterGeister, Gelegenheitsunterstützer bei DereGlobus und WikiAventurica, und da bekomme ich recht viel Kontakt mit verschiedenen Spielleitern und Spielern. Fast alle Anfragen (bestimmt 80%), die so bei uns einfliegen, sehen so aus: „Hey, ich nutze das Tool für die Vorbereitung der 7G-Kampagne…“ oder „Hi, ich bin der Neue! Ich leite übrigens gerade die 7G…“.
Vielleicht ist das immer noch nicht repräsentativ, aber es zeigt mir doch ganz deutlich, dass es eine sehr hohe Zahl an Gruppen gibt, die weit vor der aktuellen Timeline spielen! Und diese Gruppe scheint mir von der Produktpolitik völlig unbeachtet zu sein. Und ich orakle, dass das früher oder später zu einem Absatzproblem der Produkte führen wird…
In diesem Zusammenhang ist übrigens meine These, dass der durchschnittliche DSA-Produkt-Käufer so aussieht:
– Er ist Ende 20 bis Ende 30.
– Er ist beruflich und familiär stark eingebunden und hat demnach zunehmend weniger Freizeit.
– 80% der gekauften Publikationen werden nie aktiv verwendet (also bespielt).
– Er ist eher DSA-Sammler als Spieler oder Leser.
(diese These begründet sich natürlich nur aus meinen persönlichen Erfahrungen und muss so nicht stimmen)
Was aber nun, wenn dieser Käufer irgendwann nicht mehr die Massen an € für Staubfänger ausgeben will? Wenn die Publikationen immer nutzloser für ihn werden? Wenn das Material, das man zum erfüllenden Spiel studieren muss, immer erdrückender wird? Oder einfach langsam kein Platz mehr in den DSA-Billy-Regalen ist und auch der Platz fehlt noch eines anzubauen? 😉
Meine eigene Erfahrungswelt sieht ganz ähnlich aus. Und den durchschnittlichen DSA-Käufer würde ich auch so charakterisieren. Aber wer weiß schon, ob es da draußen nicht noch ganz andere Spieler gibt? 😉
Allerdings halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass es eine nennswerte Zahl von DSA-Spielern gibt, die tatsächlich immer auf der Höhe des Metaplots spielen. Das halte ich sogar für völlig ausgeschlossen, weil es zeitlich überhaupt nicht machbar ist (außer velleicht für ein paar DSA-Spieler, die sonst nichts anderes im Leben tun).
Danke nochmal für diese Diskussion, sie ist absolut überfällig.
Auch ich denke, dass sich in der DSA-Fangemeinde ein hoher Anteil an Sammlern entwickelt hat.
Mit dem Spielen kommt man seit 10 Jahren nicht nach, aber Metaplot mitlesen macht Spaß – und immer mehr schicke, mit Details vollgestopfte Bände machen sich gut im Regal.
Spielnutzen ist nicht mehr das entscheidende Kriterium für DSA-Produkte.
Sowohl dieser Beitrag als auch Dein Beitrag „Ich kenne keine Meisterpersonen mehr” trifft ziemlich weitgehend meine Probleme mit dem aktuellen DSA. Etwas überspitzt gesagt, kommt mir der Metaplot ein bisschen wie das Omegatherion vor – einmal losgelassen nicht mehr zu händeln. In unserer – aufgrund Beruf, Kindern etc. leider nur noch sporadisch spielenden – DSA-Runde haben die Entwicklungen der letzten Jahre auch zu einem leichten Frust und – notgedrungen – zu einer weitgehenden Lösung vom Metaplot geführt.
Wozu mich Deine/Eure Meinung mal interessieren würde: Im Kern habe ich seit 1987 überwiegend DSA mit Ausflügen in andere Runden und andere Systeme gespielt (v. a. Harnmaster & GURPS). Dort kriege ich ja nach meinem Eindruck auch immer nur einen Ausschnitt des seitens des Herstellers vertriebenen Angebots mit, ohne dass dies – so mein Eindruck – von den Spielern als störend empfunden wird. Ist die Problematik also eine typische DSA-Problematik?
OK, das offenbar einen signifikanten Anteil der Spielerschaft betreffende Problem ist ja nunmehr erkannt.
Aber wie löst man es?
Ich finde schon, dass der Metaplot zu DSA gehört
Es soll auch weiterhin Kampagnen und Abenteuer geben, die eine merkliche Veränderung Aventuriens mit sich bringen.
Aber: Ich bin ein absoluter Gegner von Abenteuern, deren Zeitangabe ungefähr so aussieht: „Peraine 1034 BF bis Boron 1036BF“
Das ist doch absolut unbrauchbarer Käse!
Solche Abenteuer sollten schlichtweg nicht mehr veröffentlicht werden, bzw. die Ausnahme bilden.
Klar, universell einsetzbare Abenetuer zu schreiben, die den Metaplot möglichst gar nicht berühren ist je nach Plot schwierig.
Vielleicht wäre da ein Abschnitt sinnvoll, der die wichtigsten Abweichungen des Abenteuers zu verschiedenen „Epochen“ aufzeigt, sprich: Was muss ich ändern, wenn ich das Abenteuer nicht 1038BF sondern 1018BF oder 1028BF spielen will?
Und wenn es ein gutes Abenteuer ist, dann sollten die Änderungen überschaubar sein.
Ansonsten kaufe ich halt einfach keine neuen Abenteuer mehr, da ich sie nicht in meine aktuelle Zeitlinie integrieren kann. Ist jetzt auch kein Drama, ist ja schließlich genug Stoff da, aber Schade wäre es schon. Sowohl für mich als auch für den Verlag.
Und abschließend noch ein Vorschlag zur Entschlackung des Metaplots: Eine weitere Entschleunigung der aventurischen Geschichtsschreibung: Zwei irdische Jahre entsprechen einem derischen Jahr. Dann kommt man vielleicht auch mal wieder mit…
„Aber: Ich bin ein absoluter Gegner von Abenteuern, deren Zeitangabe ungefähr so aussieht: “Peraine 1034 BF bis Boron 1036BF”
Das ist doch absolut unbrauchbarer Käse!
Solche Abenteuer sollten schlichtweg nicht mehr veröffentlicht werden, bzw. die Ausnahme bilden.“
Oi, na das ist aber mal höchst subjektiv. Das Problem mit dem Metaplot hatte ich früher auch, meine Lösung war [url=http://www.uhrwerk-verlag.de/?page_id=13]auswandern[/url]. Gut, nicht jeder will gleich zu solchen Extremen greifen, das ist klar. Für mich ging mit dem Metaplot das DSA, das ich geliebt habe ein Stück weit kaputt, und zwar weil es mir nicht mehr möglich war, mit meinem Lieblings-Helden auf eine Con zu gehen oder eine neue Runde zu besuchen, ohne das es zu riesigen Problemen mit diversen Vereinbarkeiten kam. So lange man für sich in einer festen Runde spielt, halte ich das improvisieren bzw. umschreiben von Abenteuern für gut machbar, aber dann sitzt die Gruppe schnell in ihrem eigenen Aventurien „fest“ und die Teilhabe an der allgemeinen Spielwelt ist futsch. Alle Abenteuer am offiziellen Material auszurichten fand ich schon unter DSA3 zu einengend, jetzt wäre das für mich der absolute Spaßkiller. Jedem das seine, ich kann die BEgeisterung am Metaplot zumindest theoretisch durchaus nachvollziehen. Die Frage ist ja, ob es Möglichkeiten gibt, alle Geschmäcker gleichzeitig zu bedienen.
Tag auch ich bin der Arkanil und ich hätte gerne, dass nix in Aventurien passiert außer da wo meine Helden grade sind. Außer natürlich da wo meine Helden dann bald hinkommen. Und ich würde gerne wissen was überhaupt die nächsten 5 Jahre geplant ist, damit ich das vorausplanen kann.
Tja Leben ist aber kein Tsatempel.
Wie bediene ich als Verlag eine unglaublich große Anzahl von Käufern? Mit einem Abenteuer alle halbe Jahr und vielleicht alle 3 monate ein Aventurischen Boten? Nicht so ganz die Strategie die ich wählen würde…
Ich würde Content rausballern wie ein irrer. Die Menschen kaufen offensichtlich genug von allem um den Output zu rechtfertigen.
Das macht die inneraventurische Geschichte jetzt auch nicht zu komplex wie ich finde. Ich hab mir die letzten 3 Boten gekauft und hatte da seit jahren nicht reingeschaut und ich hab jetzt nicht das gefühl komplett raus zu sein. Im gegenteil, ich kriege jede Menge input und die farbigen Teile erklären mir die größeren zusammenhänge.
Die Behauptung, dass die Kaufabenteuer keine Hilfe sind ohne sie groß zu überarbeiten, halte ich für etwas weit hergeholt. Gerade der Punkt das die Welt sich verändert auch wenn die Helden nicht da sind, macht doch Aventurien so spannend. Da geht man mal auf eine zwei monatige Abenteuerfahrt kommt zurück und das Heimatland wurde in einen Bürgerkrieg gerissen, der erstmal überwunden werden muss. Das ist doch super.
Offizielle Publikationen können nun einmal nicht Rücksicht darauf nehmen woher jede mögliche Abenteuergruppe gerade kommt und was sie gerade erlebt hat…
Arkanil entwickelt eine gefährliche Neigung DSA nurnoch sehr kritisch/abwertend und dabei einseitig zu bebloggen, da frag ich mich doch irgendwie warum?
PS: Ich hab jetzt selbst natürlich einseitig gegen den Eintrag argumentiert, Arkanil findet hier schon ein Haar in der Suppe… ich seh aber eben nur nicht ein deswegen die gute Suppe deswegen wegzuschmeißen… ach die gute suppe… soo lecker und alle wollen nur Spaghetti, das ist frustrierend… äh…
Die schwächsten Argumente in der ganzen Diskussion sind immer:
„Der Verlag muss Geld verdienen.“
und
„Die Leute kaufen es doch.“
So what? Deswegen ist alles gut? Deswegen gibt es an DSA nichts zu verbesseren?
Niemand wünscht DSA und Ulisses den Misserfolg. Aber wer sagt denn, dass eine andere Produktpolitik nicht genauso erfolgreich wäre? Vielleicht sogar erfolgreicher?
Oh. Mist. Ertappt. Na gut. Dann kann ich es ja verraten: Der Uhrwerk Verlag schiebt mir jede Woche einen fetten Geldkoffer zu, damit ich Ulisses niederschreibe. Ihr wisst schon. Splittermond und so.
Ich hab’s ja die ganze Zeit schon geahnt…
Da müssen wir uns wohl einigen, dass wir das unterschiedlich sehen.
Ich finde die Argumente nicht schwach, sonst hätte ich sie ja nicht ins Feld geführt. Es geht nicht darum, dass der Verlag Geld verdienen „muss“. sondern darum, dass er bereits Geld „verdient“.
Wenn die Produktpolitik nicht erfolgreich wäre würden sie sie mit Sicherheit ändern.
Und „Die Leute kaufen es doch“ ist DAS Argument, damit musst du dich einfach auseinandersetzen. Bei aller Kritik scheint der Plan von Ulisses ja aufzugehen. DSA kann nur funktionieren wenn es genug Abnehmer findet.
Ich will nicht sagen, dass alles ganz klasse so ist wie es ist, aber voll auf die bremse zu treten was neue Produkte angeht ist meiner Meinung nach eher hinderlich für eine verbesserung des gesamtproduktes.
Was die Kritik an dem Blog angeht: Clever reagiert… es geht mir weniger um deine Käuflichkeit als darum, dass du eine zentrale Anlaufstelle für meine DSA-News bist und mein liebstes Hobby hier irgendwie nur negativ dargestellt wird in letzter Zeit… Gut geschrieben, interessante Ideen, aber immer nur dagegen…aber mach ma wie du meinst^^
Die These ist ja, dass mittlerweile viele Leute, die bislang noch alles gekauft haben, bereit sind ihr Kaufverhalten zu ändern. Ich gehöre z.B. zu dieser Gruppe. Bislang gehörte ich zu der Gruppe, die nahezu jedes neue Produkt gekauft hat, doch dies werde ich wohl nicht mehr tun in Zukunft… Der Grund ist nicht, dass die Produkte unbedingt immer schlecht gemacht wären – das wäre eine falsche Einschätzung. Ich kann mit dem Kram halt einfach nix anfangen und für’s Staub ansetzen im Regal ist mir das Geld inzwisxchen zu schade…
Und wenn ich die Reaktionen hier richtig deute, geht es vieles so wie mir. Ergo: Ulisses verliert durch die Produktpolitik zunehmend Käufer! Natürlich ist das nur eine subjektive Vermutung – nur der Verlag hat die Verkaufszahlen zur Hand. Für mich stimmt es aber… Ich vermute, dass eine ganze Reihe an Leuten DSA5 nutzen werden, um ihren persönlichen Kauf-Schnitt zu vollziehen.
Und was Arkanils Blog angeht: Ich finde nicht, dass er hier alles schlecht redet. Es geht hier durchaus um konstruktive Gedankengänge und um den Versuch das liebste Hobby besser zu machen oder um es so zu erhalten, wie man es liebt…
Mittlerweile ziehe ich mich auch von den DSA Produkten hinfort. Ich habe alles. Und die letzte Spielhilfe war Schattenlande, dannach habe ich dann kaum noch was gekauft und habe dann mit erschrecken bei der letzten Umfrage nach den Covern festgestellt, dass ich mir wirklich nichts mehr kaufe… Irgendwie ist für mich alles schon dagewesen und darüberhinaus brauche ich einfach nicht so viel.
Ich bin DSA Spieler, aber kein DSA Käufer mehr.
Produkte, die mich interessieren sind wirklich rar und ich werde mir wohl den Tempelband holen, wenn er rauskommt. Aber ob ich wieder alles von DSA5 kaufe… plus die Regionalbände 1001. Ich bin da unsicher.
>“Die Leute kaufen es doch“
Vielleicht sollte man eher sagen: „Die Leute kaufen es noch.“ Ich denke Ulisses muss aufpassen, wie es seine zukünftige Produktpolitik gestaltet. Der wirtschaftliche Erfolg mag erst einmal Recht geben, denn der durchschnittliche DSA Spieler ist relativ treu und es gibt viele Sammler, aber das ganze funktioniert nur bis zu einem gewissen Punkt. Dieser dürfte aber mittlerweile erreicht sein. Der Schritt zu DSA5 ist daher richtig. Hoffentlich kommt am Ende etwas dabei heraus, was auch (natürlich nicht nur, aber eben auch) jüngere / neue Spieler anspricht – und das wird nur über eine Verschlankung der Regeln und auch des Metaplots gehen.
PS: Auch wir spielen in der Borbarad-Zeit, genauer die G7 – und das seit über 10 Jahren, Ende offen. Meine Spieler haben keine Ahnung von aktuellen Ereignissen. Alle Bücher im Regal, die danach spielen, sind reine Sammlerstücke …
Ich gehöre auch zu den Leuten, die ernsthaft daürber nachdenken, ob sich ein Umstieg auf DSA5 wirklich noch lohnt … Ich habe bereits jetzt eine ganze Menge Spielhilfen im Schrank, die nicht mehr zu meinem Aventurien passen. Ich brauche keine weiteren, die nur Geld und Platz wegnehmen!
PS: Das Argument, dass es doch gekauft würde, ist tatsächlich ein schlechtes, egal ob bei DSA oder z.B. bei Autos mit Otto- oder Dieselmotoren … Eine kritische Überprüfung (der eingefahrenden Strukturen) und weitere Entwicklung ist in beiden Fällen überfällig!
Hi,
alles sehr interessant zu lesen, irgendwie hab ich aber das Gefühl das läuft auf die Frage hinaus:
„Gibt es eine nennenswerte Entwicklung Aventuriens außerhalb der von meinem Helden erlebten Abenteuer oder nicht?“
Hier gibt es dann zwei Fraktionen, FÜR und GEGEN diese Entwicklung.
Natürlich kann man sich jetzt darüber auseinandersetzen wie stark diese Entwicklung sein darf und ähnliches aber darum geht es mir garnicht, ich denke das Problem damit ist von generellerer Natur.
Knackpunkt ist: Wie kann man es schaffen beiden Gruppen zu entsprechen, d.h. beide bei Laune zu halten?
Hier sehe ich das generelle Problem daß man einfacher Dinge Weglassen kann, als welche Dazuzuerfinden wenn man auf Dauer eine gemeinsame „Ausgangsspielwelt“ (für uns alle) haben will. Und mit „man“ meine ich die einzelne Spielgruppe oder den einzelnen Spieler, der die Hintergrundgeschichte seines Characters baut. Insbesondere gilt dies für größere Entwicklungen wie Kriege, Herrscherwechsel oder Katastrophen etc.
Daß das der „GEGEN“ Fraktion natürlich mehr Zugeständnisse abverlangt ist klar, aber ich denke daß das notwendig ist um für die FÜR Fraktion
Solche Zugeständnisse sind nie schön, und je nach dem wie man drauf ist muss man manchmal ein tricksen indem man entweder Entwicklungen verzögert oder wegläßt oder seine Charactergeschichte in manchen Punkten anpasst. Wichtiger noch ist daß dafür eine generelle Bereitschaft besteht, was z.b. für mich darin begründet ist daß es tolle Blogs gibt um sich über ein gemeinsames Hobby auszutauschen 🙂
Hallo,
nur mal so am Rande als Frage eingeworfen:
Was würdet ihr davon halten, wenn es als Produktreihe folgendes Abenteuerkonzept geben würde:
„Das 10DS-Abenteuer“
– dünne Heftchen mit maximal 10 Druckseiten
– Abenteuerplot im groben Umriss mit maximal 4DS (skizzieren der Handlungsstränge und Ziele, ausgearbeitete Situationen, zwingende Wendepunkte, Vorschläge für das Handeln der NSCs, etc.)
– vorgefertigte Pläne und Karten (mit viel Liebe zum Detail! – auch Wiederverwertung veröffentlichter Pläne)
– ausführliche Meisterpersonenvorstellung (mit Motivation und Reaktionsvorschlägen)
– weitergehende Besonderheiten der Region grob angerissen
– Unterscheidung in „Metaplot-tauglich“ und „Metaplot-inert“ je nach Abenteuer (auf Einband vermerken)
Hauptzielgruppe:
– berufstätige Eltern mit geringem Zeitbudget
– Abenteuer ohne viel Vorbereitungszeit (ohne Zusammensuchen von RSH)
– Abenteuer an einem Abend spielbar
– Abenteuer bewusst als Gegenpol zu den umfangreichen Kampagnenbänden
Dieses Konzept schwebt mir schon seit längerem vor. Es orientiert sich an der Gareth-Box, in der eine Unmenge an spielbaren Materialien enthalten ist. Der Plotraum Gareth wird dabei in einer Publikation (in einer Box) vollständig und allumfassend beschrieben, mit vielen Plänen, NSCs, Plothooks, etc. Da die Box als Sandbox konzipiert ist, ist sie zum Einen so umfangreich geworden. Zum Anderen kann man mit ihr einen beliebigen Plot aus dem Stehgreif heraus improvisieren.
Das 10DS-Abenteuer soll genau solch einen Plotraum liefern – natürlich ohne den Umfang der Gareth-Box zu haben. Das 10DS-Abenteuer soll sowohl Abenteuer-Idee als auch Spielhilfe im eigentlichen Sinn des Wortes als Hilfe sein.
Was haltet ihr davon?
Ich habe des Konzept mal im Autorenforum von Ulisses vorgestellt. Leider ohne die erhoffte Resonanz.
@Arkanil: vielleicht könntest Du doch einfach mal bei Interesse eine Umfrage starten – würde mich sehr interessieren 🙂
Das klingt für mich sehr gut. Ich bin sowieso eher ein Fan von Szenarien (mit leichtem Sandboxcharakter) als von drehbuchartigen Abenteuern. Ein bisschen crunch, also Plot, Regionalspielhilfe und weiteres passendes Material in einem Heftchen fände ich sehr gut. Würde ich mir dann auch für Myranor wünschen!
Ich finde das auch interessant. Gerne werde ich dazu eine Umfrage erstellen.
ich finde ja man kann sehr wohl im publicationstempo spielen auch wenn es ratsam ist das nicht aktuell zu tun. so wie ich in arkanils block lese scheint er auch andere systeme zu zocken.zusätzlich betreibt er diesen blog was wohl auch zeit einnimmt. das geht eben mit dem anspruch alles von dsa zu spielen nicht wirklich zusammen.auch ist es immer eine frage des spielstils wie schnell man mit einem abenteuer durch ist.nur erkenne ich da den fehler von ulisses nicht. wer den metaplot trotz zeitlicher engpässe erleben will der muss eben langsam spielen. vorteil dabei ist auch dass man noch sehr lange spielen kann. selbst wenn es iwann dsa nicht mehr geben sollte hat man material bis weit in die rente hinein
Es muss ja nicht zwingend ein „Fehler“ sein. Das wäre es ja generell nur, wenn DSA5 wirklich von vielen zum Anlass genommen wird, aus der Produktreihe auszusteigen. Ansonsten stellt sich mir eher die Frage, welchen Anspruch DSA erfüllen will. Soll jede Spielrunde den Metaplot in ihrem eigenen Tempo spielen, kann man da (mit einem gefühlten Überangebot) nicht viel falsch machen. Ist der Anspruch aber, dass möglichst viele Spielrunden auf einigermaßen aktuellem Stand spielen (was für mich irgendwie zu einer gemeinsam gelebten lebendigen Spielwelt dazugehört), rennt der Metaplot vielen Runden anscheinend davon. Man muss bestimmt nicht „alles spielen“, um den Metaplot mitvollziehen zu können, aber evtl. die Möglichkeit haben, nicht den Anschluss zu verlieren. Auch ein Lieblingshobby sollte einem ein Berufs-, ein Privatleben und evtl. sogar noch weitere Interessen „erlauben“. Wenn sich die Stimmen mehren, dass diverse DSA4 Publikationen ungelesen im Schrank verstauben und sich Unlust einstellt, neue Versionen der alten Bände zu erstehen, ist das ein Hinweis darauf, dass die Verkaufszahlen bald abnehmen könnten. Wenn sich das bewahrheitet, wäre es vielleicht doch ein Fehler, hierauf nicht reagiert zu haben.
Sehr schöner Kommentar von Sieben. Die Frage ist hier nicht einen Schuldigen (und damit alles als schlecht dar zu stellen), sondern eine Verbesserung zu finden!
Wenn ich nur noch Material zu kaufen bekomme, was inhaltlich nicht mehr zu dem passt, was ich an Infos auch in meine Runde einfließen lassen kann, brauche ich dieses Material aktuell einfach nicht. Und damit kaufe ich es dann auch erst, wenn ich, wie Anonymous geschrieben hat, im Rentenalter angekommen bin, weil ich dann ja erst bei den betreffenden ABs angekommen bin. Nur dann werden diese Publikationen nicht mehr erhältlich sein … (Oder schon in der X. Nachfolgegeneration, die mir dann auch nichts mehr nutzt!)
Vielleicht ist das Spieltempo das zentrale Problem, aber ich für meinen Teil lege wert auf „Rollenspiel“ anstelle von „Railroading“ durch Abenteuer.
Der Vorschlag von syrrenholt ist eine interessante Idee. Wobei ich finde, dass gerade Szenarien eine solide Vorbereitung oder verdammt gute Improvisation (und damit Kenntnis der Gegebenheiten) brauchen, wenn alles im AB mitgeliefert würde, super!
gut das mit der verfügbarkeit älterer publicationen is ja ein problem mit dem lizenzensumpf von fanpro. ich denke nichts würde der verlag lieber tun als alte spielhilfen zu verkaufen. gerade durch pdfs sind da ganz neue möglichkeiten geschaffen.ich denke so etwas wird nicht wieder passieren auch wenn der verlag erneut wechseln sollte. von daher wird es sicher in zukunft möglich sein auch älteres material erwerben zu können. damit wären dann die langsamen und die schnellen zufrieden zu stellen
Mh. Unter der Gefahr, dass es am Thema vorbeigeht: Ich habe den Metaplot zum letzten Mal vor fünf Jahren gesehen, als er auf einer vielbefahrenen Straße um die Ecke ging. Wir nickten uns zu, und waren uns einig, dass wir miteinander nichts anfangen können. Ich habe genau ein Kaufabentuer in meiner Gruppe gespielt, das ist zehn Jahre her, und der Herr Meister warf es nach zwei Spielstunden mit dem Kommentar das sei ihm zu doof in die Ecke.
Seitdem ignorieren ich und die Leute, mit denen ich spiele, allein schon die Existenz von Kaufabenteuern. Regionalspielhilfen werden verwendet – und sind sicherlich auch mit dem fortschreitenden Metaplot verzahnt – aber darüber hinaus läuft das Hauptgeschehen der aventurischen Historie unter ‚Ferner liefen…‘.
Und obschon ich oft den Eindruck habe (vor allem auf blogs wie Arkanil), dass ich an der richtigen, wahren DSA-Welt vorbeilebe, das Rollenspiel schmälert es nicht.
„Natürlich könnte ich als das ignorieren. Ich könnte mein ganz “eigenes” Aventurien schaffen, in dem ich mich nicht an den offiziellen Vorgaben orientiere, sondern eigene Ideen einbaue und häufig improvisiere. Aber ist das die Lösung?“
Ja. Für mich und die meinen ist das die Lösung. Besser ausgedrückt, wir haben das Problem einfach nicht. Obwohl wir an den Regionalbeschreibungen entlang navigieren. Daher haben wir auch die Heptarchien, die wir lustig fanden, und sie einbanden, ohne genau zu wissen, wie Borbarad jetzt genau geplättet wurde.
Ich wüsste hingegen bis heute nicht, dass es das Jahr des Feuers überhaupt gab, würde ich nicht Arkanil lesen.
Ähm.
Und ich denke, ich schliesse mich dem friesenjung an. Ich sehe keinen Grund, DSA 5.0 zu kaufen. Es sei denn es wäre komplett so, wie ich es mir wünsche – und das wird nicht passieren. Ich habe nicht einmal einige der Regelwerke von 4.irgendwas. Geweihte interessieren eben nicht.