Die Arkanil-Umfrage zu Rollenspiel-PDFs ist beendet. Fast 200 Personen haben die Umfrageseite besucht und ihre Stimme bei den drei Fragen abgegeben. Das macht die Umfrage natürlich in keiner Weise repräsentativ. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die Ergebnisse.
Fast die Hälfte aller Umfrageteilnehmer hat bislang noch nie ein Rollenspielbuch in Form eines PDFs oder E-Books gekauft. Weitere 20 Prozent besitzen nur 1 bis 5 Rollenspiel-PDFs. Zusammengenommen gehören zwei Drittel der Umfrageteilnehmer zu den Kaum-bis-gar-nicht-PDF-Nutzern. Dem gegenüber steht eine kleine Gruppe von Personen, die PDFs sehr intensiv nutzen und über 20 digitale Bücher gekauft haben.
Das größte Interesse haben die Umfrageteilnehmer an digitalen Regelwerken. Das ist auf den ersten Blick ein wenig überraschend. Wenn ich mich in ein Regelwerk einlesen muss, springe ich ständig zwischen den Kapiteln hin und her und blättere mal dort hin und mal da hin. All das geht bei digitalen Produkten nicht so komfortabel wie bei Printausgaben. Ein komplettes Regelwerk nur als PDF zu lesen, fände ich sogar sehr mühsam.
Auf den zweiten Blick jedoch leuchtet dieses Umfrageergebnis ein. Die meisten Umfrageteilnehmer sind wahrscheinlich an Regelwerken für ein Spielsystem interessiert, das sie bereits kennen – wie DSA. Dort muss sich kaum jemand neu in das Regelwerk einlesen. Wer digitale Ausgaben der DSA-Regelwerke hat, wird diese wahrscheinlich als Nachschlagewerk nutzen. Um mal eben eine ganz bestimmte Regel nachzulesen, ist ein PDF sehr nützlich. Das erspart die Notwendigkeit, ständig die tonnenschwere Komplettsammlung an DSA-Wegebände zu den Spielabenden mitzuschleppen.
Die Ergebnisse der dritten Frage sind insofern interessant, weil demnach rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmer die aktuellen Preise der Rollenspiel-PDFs als zu hoch einschätzen. Ein DSA-Buch, das in der Printvariante 30 Euro kostet, wird im Ulisses-eBook-Shop für 15,00 Euro (Quellenbücher und Regelwerke) oder 22,50 Euro (Abenteuer) verkauft. Nur eine Minderheit wäre bereit, diese Preise zu zahlen.
Entsprechend hat sich (siehe Frage 1) auch nur eine Minderheit schon Rollenspiel-PDFs gekauft. Um den Kundenstamm zu erweitern, müsste die Preise also sinken – was zugegebenermaßen keine bahnbrechende Erkenntnis ist. Deutlich wird aber immerhin, dass eine die klare Mehrheit der Umfrageteilnehmer einen Preis von 22,50 Euro als zu hoch ansieht.
7 Gedanken zu “Ergebnisse der Umfrage zu Rollenspiel-PDFs”
Ja, die Preisgestaltung bei PDFs ist ein heikles Thema für Verläge und Kunden. Als jemand, der mittlerweile das Gros seiner Einkäufe (immerhin schon mehrere Dutzend RPGs über die Jahre) digital erledigt:
Meine persönliche Schmerzgrenze ist bei neuem Material für einen schlichten Scan 30-40% des Preises für die physische Version; ältere Sachen sollten entsprechend günstiger sein. Wenn mehr verlangt wird, dann hat das PDF gefälligst auch die Annehmlichkeiten des Formates (interne Links, Suchfunktion, Layers usw.) zu unterstützen oder ich zücke nicht die Kreditkarte.
P.S. Und bevor das Gezeter losgeht – ich mag das Tote Baum-Format. Allerdings habe ich auch nicht unbegrenzt Platz für Bücher und bei reduzierten PDF tendiere ich durchaus mal zu Impulskäufen. 😉
Wenn der Preis niedrig genug ist, werde ich auch gelegentlich zum Spontankäufer von PDFs. Aber dann muss der Preis wirklich niedrig sein. So niedrig, dass es mir nicht weh tut, Geld für ein Produkt ausgegeben zu haben, das mir entweder nicht gefällt oder das ich mir später zusätzlich als Printprodukt kaufe (bei guten Produkten tu ich das nämlich).
Grade die Frage nach der Produktart ist imho sehr schwierig und das Ergebnis deswegen auch quasi nicht auswertbar. Ich für meinen Teil hätte halt gerne alle meine Regelbücher zusätzlich als PDFs – und die sind mir tendenziell wichtiger als beispielsweise Abenteuerbände. Gleichzeitig kann ich mir aber bei einem Abenteuerband eher vorstellen, ihn ausschließlich digital zu erwerben als bei einem Regelwerk…
Das stimmt, diese Frage konnte ich nicht beantworten, da ich eigentlich alles primär als pdf kaufe.
Abenteuer und Fanzines NUR noch als pdf und RW Quellenmaterial optional als print.
(Das größte Interesse haben die Umfrageteilnehmer an digitalen Regelwerken. Das ist auf den ersten Blick ein wenig überraschend. )überhaupt nicht, da kann ich rauskopieren, was ich (N)SCs brauce, es unterwegs lesen usw, btw ein RW bei dem ich massiv zwischen den Kapiteln springen muss ist schlecht geschrieben.
Ich besitze kein DSA pdf und ich wüsste ausser Midgard nichts mehr, was ich mir nicht zuerst bzw im Bundle mit pdf gekauft habe und das sind erheblich mehr als 20 pdfs , Literatur nicht mitgezählt.
e.g. Sundered Skies, DresdenFiles, GURPS Low Tech etc(weil das Print Produkt später rauskam bzw kommt) … habe ich mir zuerst die pdfs und dann die PrintProdukte geholt.
Nur pdf Verschiedenes von Fate Spirit of the century, Legends of Anglerre
Dr Who, LotfP, Artesia, Glorantha, Heroquest, Jaws of the six serpents
Savage Worlds z.b. MARS, Q-Sys, BtVS
um nur einige zu nennen
Da wir nicht bei mir spielen und ich keinen Laptop oder Tablet habe, wurden alle Bände von mir als Print-Produkte erworben. Kann sein, dass ein oder zwei Mitspieler (auch) PDFs haben. Das Gross bei ihnen bilden aber auch gedruckte Ausgaben. Aber ich denke, dass ist ein großer Wachstumsmarkt.
Die Wege-Bände habe ich komplett als PDF gekauft, da sie auf einem eBook-Reader (PocketBook Pro 903) und besonders auf dem Google Nexus 10 (das wie Bücher 300 dpi auflöst) einfach fein zu lesen sind. Es ist ein tolles Gefühl, die Bände immer dabei haben zu können, im Volltext durchsuchen zu können (vor allem beim DSA-Regelwerk, wo manche Wortfetzen versteckt sind und ich mich an anstrengende Suchen aus vordigitaler Zeit erinnern kann) oder einen Screenshot für Handouts zu machen. Was übrigens klasse ist – generell im Umgang mit PDFs (die ja Bibliotheken immer häufiger anbieten): Der iFilter von Adobe (http://www.adobe.com/support/downloads/detail.jsp?ftpID=4025): Damit lassen sich die Inhalte über die normale Suche aufspüren, die dann alle PDFs mit der entsprechenden Suchphrase auflistet…
Vor dem Hintergrund habe ich nichts dagegen, wenn ALLE Produkte als PDF erscheinen würden. Ich würde dann auch wahlloser kaufen – einfach, um hinein zu schauen – und mehr kaufen. Das rechtfertigt mMn einen niedrigen Preis von 7,50 Euro. Und das gilt auch für Bücher generell…
Genial wäre auch ein kompletter Heldenbogen, ähnlich dem DSATab (http://downloads.orkenspalter.de/archives/6519) für Android, bei dem die Werte automatisch ausgerechnet werden – inkl. Steigern etc. durch Streichen über den Bildschirm – interaktiv eben. Oder was ist mit Solo-ABs ohne Blättern… – nur ein paar Gedanken.
Liebe Grüße,
Uthruban