Die Kontroverse um den Verkauf von Landser-Heften durch Ulisses ist noch nicht beendet. Zwei Wochen nachdem im DSA4-Forum die Diskussion angestoßen wurde, hat die tageszeitung das Thema aufgegriffen und den – wie es dort heißt – „kleinen Skandal“ in einem ausführlichen Beitrag beleuchtet. Wie manche DSA-Spieler bereits angemerkt hatten, betont auch taz-Redakteurin Nina Ernst, dass Ulisses zwar den Verkauf der Landser-Hefte im April 2013 beenden möchte, diese Entscheidung allerdings nicht begründet.
Die bislang einzige Stellungnahme von Ulisses zum Verkauf der Landser-Hefte stammt von Marketing-Leiter André Wiesler. Am 3. Januar schrieb er im Ulisses Forum: „Bereits vor mehreren Wochen wurde die Entscheidung getroffen, die Kooperation bezüglich der Heftromane zu beenden. Aufgrund der Vertragsbedingungen wird dies voraussichtlich im April 2013 der Fall sein.“ Zu den Gründen, die zu dieser Entscheidung führten, äußerte sich André Wiesler nicht. Mittlerweile erscheint es aber zweifelhaft, ob der fragwürdige Inhalt der Landser-Hefte für die Entscheidung überhaupt von Bedeutung war.
Ihren Weg in das Ulisses-Angebot fanden die Landser-Hefte über einen Paket-Deal mit dem Landser-Herausgeber Pabel-Moewig. Laut André Wiesler sind die Inhaber von Ulisses Spiele große Fans von Perry Rhodan. Sie wollten die SciFi-Reihe Atlan ins Haus holen. Von Pabel Moewig wurde dieser Vertragsabschluss an die Übernahme eines sogenannten Nachverkaufsvertriebs verschiedener Heftromanreihen gekoppelt, zu denen auch die Landser-Reihe gehörte.
Keine Details
Zu den Details dieser Vereinbarung äußert sich Ulisses nicht. Auch ermöglicht die knappe Stellungnahme im Ulisses-Forum wenige Rückschlüsse auf die Hintergründe, die zu der Entscheidung geführt haben, den Verkauf der Landser-Hefte einzustellen. Offenbar wird Ulisses aber im April nicht nur der Verkauf der Landser-Hefte beenden, sondern alle oder zumindest weitere Pabel-Moewig-Heftromane aus dem Angebot nehmen.
In seiner Stellungnahme im Ulisses-Forum geht André Wiesler mit keinem Wort explizit auf die Landser-Romane ein. Er spricht allgemein von der „Heftromansache“, dem „Nachverkaufsvertrieb verschiedener Heftromanreihen“ und den „Pabel-Moewig-Heftromanen“, die ab April nicht mehr über ulisses-universe zu beziehen sein werden.
Bei der Entscheidung, die vor einigen Wochen getroffen wurde und auf die sich André Wiesler bezieht, ging es also offenbar nicht allein um die Landser-Hefte. Spekuliert werden kann sogar darüber, ob die Entscheidung überhaupt etwas mit diesen Heften zu tun hatte. Eine aktuelle Meldung aus dem Pabel-Moewig-Verlag lässt vermuten, dass die Hintergründe in einem ganz anderen Bereich liegen.
Atlan-Romane pausieren
Im Perry-Rhodan-Forum erklärte heute Klaus N. Frick, beim Pabel-Moewig-Verlag Chefredakteur der SciFi-Serie Perry Rhodan, dass die Verkaufszahlen der Atlan-Taschenbücher hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien. Daher hätten sich Ulisses und Pabel-Moewig darauf geeinigt, mit der Reihe zu pausieren. Diese Entscheidung wurde bereits vor einigen Wochen getroffen, wie aus einem weiteren Foren-Beitrag von Klaus N. Frick hervorgeht.
Die Vermutung liegt zumindest nahe, dass hierin der eigentliche Grund zu finden ist, warum Ulisses ab April keine Landser-Hefte mehr verkauft. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ergab der gesamte Paket-Deal offenbar keine Sinn mehr.
Der fragwürdige Inhalt der Hefte und die harsche Kritik der DSA-Spieler haben bei der Entscheidung – wenn überhaupt – nur eine untergeordnete Rolle gespielt.
30 Gedanken zu “Neue Runde in der Landser-Diskussion”
mal ne Rezi aus dem PR Forum zum Landser
http://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?p=81798#p81798
@Güldenländer
Warum beschwerten sich die Boykottaufrufenden nicht beim Verlag?
Warum wollten sie nichts von dem nicht mehr kaufen`?
Etwas als „braune Sosse “ etc zu bezeichnen ohne es überprüft zu haben, es für unnötig zu halten es zu überprüfen … erinnert irgendwie an den Fall Drygalla
Das die Belege Wilkings nicht überzeugend sind, die Beschreibungen von Poor Bloody Infantry aka Tommy Atkins sind der Archetyp des britischen Infantristen seit ziemlich lange(siehe z.b. Waterloo(z.b. die britischen Karrees gegen Neys Angriffe)
Genauso trifft es auf die Rote Armee zu, durch Stalins Säuberungen und die Kommissare(die Stawka hat die Kommissare später zu Offizieren mit Aufgaben eines Ranges unter ihren Aufgaben als Kommissar eingesetzt) intern geschwächt*, durch zu schnellen Ausbau u.a. schlecht ausgebildet(siehe den finnischen Winterkrieg) suchte die sowjetische Infantriedoktrin den „Nahkampf“ mit der Wehrmacht.
http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Stalingrad#Hugging_tactics
http://en.wikipedia.org/wiki/Order_No._227
MWn war die Wehrmacht strikt von der NSDAP getrennt uznd das die Wehrmacht nicht schuldlos war, ist mir auch nicht unbekannt.
Der Mythos, das es Hitlers Leistung war, das die Autobahnen gebaut wurden.
was hieltest du an dem Review für naiv? Warum die Fundiertheit von Arkaniliums Link für zweifelhaft halte s.o.
Lieber Radul, ich weiß leider auch nicht, warum die Boykottaufrufenden nichts von dem nicht mehr kaufen wollten. 😉
Ansonsten glaube ich, dass wir aneinander vorbei reden, wenn der eine nur von den Kriegstaktiken der Roten Armee und der andere nur von den Verbrechen der Wehrmacht sprechen will. Zudem ist die Diskussion an einen toten Punkt angekommen, an dem sich unsere Positionen nur noch wiederholen.
Deshalb nur ganz kurz – und, wie ich hoffe, abschließend – zu den letzten Punkten:
– Selbstverständlich war die Wehrmacht institutionell von der NDSAP getrennt, aber das ändert nichts daran, dass sie trotzdem (weder autonomer noch souveräner) Teil des von ihr totalitär kontrollierten NS-Staats war. Totalitarismus bedeutet doch, dass ein Herrschaftssystem alle (!) politischen, militärischen, sozialen, medialen etc. Bereiche durchdringt und sich gefügig macht. Dass es dir nicht unbekannt ist, dass die Wehrmacht nicht schuldlos war, finde ich gut.
– Zu den Autobahnen: Das habe ich mit keinem Wort gesagt. Ich habe es lediglich als Beispiel dafür genommen, dass es Personen gibt, die das NS-System mit diesem Argument verharmlosen – ohne zu beachten, dass die Infrastruktur vor allem deswegen ausgebaut wurde, um einen Krieg vorzubereiten und Truppen, Waffensysteme und Versorgungsgüter besser an die Front zu transportieren (abgesehen natürlich vom propagandistischem Erfolg der medial aufbereiteten ‚Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen‘). Ein anderes Beispiel bestünde darin, dass jemand wie Eva Hermann die Mutter- und Familienpolitik des Nationalsozialismus lobt und dabei rassistisch-eugenische Herrenmenschenideologie, die dahinter steht, völlig ausblendet.
– Die ‚Rezension‘ halte ich deshalb für erschreckend naiv, weil sie nur die vordergründige Handlungsebene, nicht aber den Subtext, betrachtet. Stell dir vor (nur ein Beispiel), du siehst einen NPD-Werbespott mit schönen Bergen, grünen Wäldern, fleißigen Müttern, die strahlend weiße Wäsche auf die Leine hängen, spielenden blonden Kindern und einen netten Onkel, der sagt, dass wir unsere Heimat um jeden Preis bewahren müssen. Dann ist daran zwar vordergründig vielleicht nichts einzuwenden und dennoch spricht der Subtext Bände.
Ob Ulisses den Landser Vertrieb auch bei großem wirtschaftlichem Erfolg eingestellt hätte, wird nicht zu klären sein.
Die Ullisses-Leute sind sicher nicht rechter Gesinnungen verdächtig, lassen sich aber in geschäftliche Entscheidungen von den Fans nicht reinreden.
>>>… lassen sich aber in geschäftliche Entscheidungen von den Fans nicht reinreden. <<<
Und das ist auch gut so!
Wäre auch komisch, wenn sie bei der Entscheidung in sie Zukunft hätten schauen können. Immerhin scheint sie älter zu sein als das „Landserproblem“.
Was wollt ihr eigentlich? Die Hefte werden nicht mehr verkauft und Ulisses hat sich in Andres Statement ganz eindeutig von jeglicher rechter Gesinnung distanziert.
Und jetzt wird gemeckert, dass der Verkauf nicht aus den „richtigen Gründen“ eingestellt wird?
Sorry, aber das ist langsam doch echt Spökenkiekerei!
Was ist überhaupt „Spökenkiekerei“?
Abgesehen davon geht es auch darum, dass Ulisses sich überhaupt an der Verbreitung dieser rechten „Bauernfängerheftchen“ beteiligt hat. Außerdem liegt der Tazartikel genauso daneben wie einige KommentatorInnen in den bekannten Foren, die behaupten, dass die empörten Fans/KundInnen erfolgreich waren und Ulisses entsprechend auf sie reagierte. Offensichtlich waren andere Gründe ausschlaggebend dafür, dass der Landser nicht mehr durch Ulisses vertrieben wird. Das sollte man zumindest auch so klar darlegen und es nicht verklären.
Was eine klare Distanzierung „von jeglicher rechter Gesinnung“ angeht, so wäre diese umso klarer und deutlicher ausgefallen, wenn sie durch eine Presseerklärung öffentlichkeitswirksam stattgefunden hätte, anstatt in einem Forum durch eine Person, da die Öffentlichkeit in einem solchen Forum relativ begrenzt ist.
Je nach eigener politischer Positionierung mag den einen der Umgang von Ulisses mit dem Landser volkommen ausreichend sein, anderen mag ein komischer Nachgeschmack nach dieser merkwürdigen Geschichte mit ihren unsäglichen Diskussionen bleiben. Deshalb wird sich eine Fanszene auch nicht auf die „richtigen Gründe[n]“ und einen richtigen Umgang mit diesem geschichtsrevisionistischen braunen „Brei“ einigen können. Aber nichtsgestotrotz bleibt es allen selbst überlassen einen eigenen Umgang damit zu finden.
Und eine tatsächliche Distanzierung vom Landser wäre mir lieb. Allerdings wäre meine Erwartung an eine ernstgemeinte Distanzierung, dass sie zum einen im Namen des Verlags öffentlich durch eine Presseerklärung stattfindet in der auch die tatsächlichen Gründe genannt werden und eine Benennung der Problematik. In seinem kurzen Beitrag schafft es Andre Wiesler doch tatsächlich noch nicht einmal das Kind beim Namen zu nennen und redet mehr als ungenau von „radikalem oder radikalisierendem Gedankengut“.
Mir kommt das wie Rumeierei vor. Deshalb finde ich es kritikwürdig und hinterfragenswert.
Wurde das GG bzw das Presse Grosso geändert, als ich nicht hingesehen habe?
AFAIK muss der Pressevertrieb bzw der Zeitschriftenhandel den Landser anbieten, gesetzlich.
Im GG steht, das eine Zensur NICHT stattfindet und das im Sinne Voltaires nicht der Bolschewstischen Linie(Meinungsfreiheit bis wir bestimmen können welche Meinung auf Parteilinie des Woscht(?) ist)
Keine Angst, soweit ich weiß wurde das Grundgesetz nicht geändert. Also können wir alle beruhigt durchatmen.
„AFAIK muss der Pressevertrieb bzw der Zeitschriftenhandel den Landser anbieten, gesetzlich.“
Komisch, ich hatte es so verstanden, dass Ulisses Perry Rhodan Romane vertreiben wollte (!) und dafür bereitwillig in Kauf genommen hat diese braunen Landser Heftchen mitzuvertreiben.
Inwiefern wurde Ulisses hier gesetzlich dazu gezwungen diese Hefte zu vertreiben. Wenn Ulisses gesetzlich dazu gezwungen worden ist den Landser zu vertreiben, dann ist Ulisses selbstverständlich nicht dafür zu kritisieren. Aber vielleicht kannst du mir/uns das nochmal erläutern. Vielen Dank im Voraus dafür.
Abgesehen davon, dass Zensur als „Kampfbegriff“ natürlich immer im Kontext und im Kontext derjenigen die diesen Begriff benutzen gesehen werden sollte, habe ich nicht den Eindruck, dass die Diskussion um Ulisses und den Landser etwas mit Bolschewismus zu tun hat. Den gibt es wohl eher gelegentlich im Landser als Feindbild.
Zu einer lebendigen Demokratie gehören auch öffentliche Auseinandersetzungen und Kritik, was so etwas wie Kritikfähigkeit einschließt. In diesem Sinne würde ich für eine kritische Auseinandersetzung plädieren. Einfach immer nur Zensur zu brüllen ist genauso wenig hilfreich wie die Zensur selbst. Schließlich sollte es in so einem Fall um Inhalte gehen, die sich der Diskussion stellen sollten.
Komisch, ich hatte es so verstanden, das U Perry Rhodan vertreiben wollte und vom Verlag wohl die ganze Palette übernommen hat.
Gesetzlich überhaupt nicht, nur finde ich es befremdlich, fragwürdig … jemand wegen des Vertriebs eines Produkts zu verunglimpfen, das andere in Deutschland gesetzlich anbieten müssen.
Meinugsfreiheit ist immer auch die Freiheit des anderen Rosa Luxmburg
Dann sehen wir uns mal die Meinungsfreiheit unter dem Führer Stalin (Es war ein Verbrechen zu anderen Schlussfolgerungen als Stalin zu kommen) und der SED (Die Partei hat immer Recht) an, darauf spielte ich mit Bolschewismus vs Voltaire(„Ich missbillige, was du sagst, aber würde bis auf den Tod dein Recht verteidigen, es zu sagen.“) an.
Was am Landser ausser er ist NilPorn und Mythenbedienend jetzt kritikabel sein soll(den Kritikpunkt Schund aus der DSA Community ist Hybris par excellence) ist mir nicht ersichtlich, jedenfalls nicht im Vergleich zum Hohen Gut der Meinungsfreiheit.
Eine kritische Auseinandersetzung ist mir bei keinem Kritiker aufgefallen, eher eine Aneinanderreihung von Vorurteilen, Was nicht in ihr Weltbild pass gehört – alles in Ordnung – verboten…
„Gesetzlich überhaupt nicht, nur finde ich es befremdlich, fragwürdig … jemand wegen des Vertriebs eines Produkts zu verunglimpfen, das andere in Deutschland gesetzlich anbieten müssen.“
An dem Punkt differieren unsere Positionen. Nicht alles was in Deutschland angeboten wird (oder angeboten werden muß) ist von einer solchen Art, dass es nicht kritisiert werden sollte. Eine Bewertung eines Produkt sollte dabei doch von dessen Inhalt, bzw. dem was es darstellt, abhängen und nicht (nur) von der Frage ob es gesetzlich erlaubt oder verboten ist.
Bei dem Fall um den es hier geht, also den Vertrieb einiger Ausgaben des Landser duch Ulisses, stehen soweit ich es sehe doch zwei Themen im Vordergrund. Zum einen die reaktionäre geschichtsrevisionistische Ausrichtung des Landsers durch seine Propagierung des Mythos der „sauberen Wehrmacht“, zum anderen unterschwellige rassistische Klischees die als Subtext vorhanden sind.
Zudem kommt, dass der Landser ähnlich wie Rechtsrock funktioniert und eine ideologische Einstiegsmöglichkeit in den braunen Sumpf bietet. Wie gesagt, nur eine Möglichkeit. Das bedeutet natürlich nicht, dass alle die den Schund lesen zu Nazis mutieren. Aber auffallen ist doch, die hohe Beliebtheit der braunen Heftchen bei den braunen Kameraden.
Mir ist nicht klar, warum dies keine Sachen sein sollten, die zu kritisieren sind. Zum einen am Produkt selbst, zum anderen in Folge auch bei denen die es (mit) vertreiben. Eine Kritik daran empfinde ich auch nicht als Verunglimpfung. Und sich von den braunen Heftchen klar zu distanzieren, bzw. damit einfach nichts zu tun haben zu wollen, finde ich weder befremdlich noch fragwürdig.
Außerdem gehe ich immer noch davon aus, dass Ulisses es zumindest bereitwillig in Kauf genommen hat den Landser zu vertreiben und nicht gesetzlich dazu verpflichtet war. Falls ich an dem Punkt falsch liegen sollte, bitte ich um Korrektur.
Meines erachtens stellt sich hier zudem die Frage ob hier tatsächlich die Meinungsfreiheit und das Grundgesetz in Gefahr sind. Geht es in der Diskussion darum, dass gefordert wurde den Landser gesetzlich zu verbieten? Oder geht es um den Unmut von Ulisses Kunden, die es mehr als nur unangenehm finden, dass Ulisses eine solche braune Hestreihe vertreibt?
Meiner Meinung geht es um letzteres, weshalb ich deine Stalinismus vs. Voltaire Position hier auch nicht richtig nachvollziehen kann. Denn schließlich sollten wir auch für die „Meinungsfreiheit“ derjenigen sein, die sich empören, anstatt zu versuchen sie abzubügeln, z.B. indem Forenthreads zu dem Thema geschlossen werden.
„Eine kritische Auseinandersetzung ist mir bei keinem Kritiker aufgefallen, eher eine Aneinanderreihung von Vorurteilen, Was nicht in ihr Weltbild pass gehört – alles in Ordnung – verboten…“
Sind wir nicht alle Kritiker und unterscheiden uns nur darin was wir kritisieren? Wie bereits erwähnt würde ich vorschlagen zwischen Verbotsforderungen und anderer Kritik am Landservertrieb zu unterscheiden, dann muß man nämlich auch gar nicht alle „Kritiker“ über einen Kamm scheren.
Und bei den von dir erwähnten Vorurteilen, würde ich dich darum bitten, dass du diese benennst und aufklärst. Das sollte allen Interessierten mehr bringen als sie bloß in den Raum zu stellen.
Richtig, was stellt es denn dar?
Kannst du deine Vorwürfe belegen?
Wo leugnet der Landser bitte, das die Wehrmacht Verbrechen begangen hat?
Wo führt er unterschwellig(únterschwellig?) rassistische Klischees vor ?
Vermeide bitte übrigens Suggestivformulierungen.
Wenn der Landser braun wäre(Belege bitte) warum ist er dann nicht indiziert?
Wirtschaftlicher Druck, Boykott ist auch eine Form der Zensur, er kann zu Selbstzensur führen.
Warum fordetest du, das U nach Canossa gehen soll wegen des Landserangebotes?
Hat irgendeiner der Kritiker in den Landser gesehen, Belege für seine Behauptungen der braunen Sosse, braunen Hefte, den Vorwurf der Geschichtsrevision etc gebracht.
Nein, das wurde als unnötig angesehen, als überflüssig…
PS sich in einem der strengmoderiertesten Boards (Palladiumbooks ist das andere) jetzt darüber aufzuregen, das dieser spez Faden geschlossen wurde ist mir etwas unverständlich.
Radul, es gibt zahleiche Personen, die sich sehr intensiv mit den Landser-Heften auseinandergesetzt haben und auch sehr ausführlich begründet haben, warum der Inhalt problematisch ist.
Als Einstieg in das Thema wiederhole ich den Linktipp, denn ich schon vor ein paar Wochen gegeben habe:
„Der Landser – Wie ein Mann ein Mann wird“ (PDF-Dokument ab S. 61)
Wilking
Jemand, der die sowjetische Hugging Taktik als „Beweis“ für Falschinformation(Winterkrieg anyone) rüberbringt.
Das die Rote Armee nach Stalins Säuberungen u.a. taktisch – strategisch der Wehrmacht unterlegen war gilt mKn nach als Fakt.
Es gibt Gründe dafür, die nichts mit Rassismus zu tun haben.
Der den Archetyp von PBI Tommy Atkins(zäh, hartnäckig) als „arisierend“ darstellt(vgl bitte die britischen Karrees bei Waterloo)
Es tut mir leid, als Beleg kann ich sowas nicht anerkennen, höchstens als Beleg für seine Vorurteile
@Radul „Wenn der Landser braun wäre(Belege bitte) warum ist er dann nicht indiziert?“
Die npd ist auch braun und trotzdem nicht verboten. Es gibt rechtes Gedankengut, das sehr unverhohlen daher kommt und deswegen auch verboten ist (z.B. bestimmte Symbole, gewisse nicht in Deutschland erhältliche Schriften von Holocaust-Leugnern), und solches, das mehr oder weniger subtil verpackt ist, mit semantischer Vieldeutigkeit und Verschleierung arbeitet und deshalb nur unter Schwierigkeiten indizierbar ist (siehe das Beispiel mit dem Rechtsrock).
Du hast du doch selbst eingeräumt, dass der Landser „mythenbedienend“ ist. Und offensichtlich ist doch der Mythos von der Wehrmacht, der hier bedient wird, ein positiver – ansonsten würden wir uns hier alle nicht so aufregen. Anstatt ständig Belege für Dinge zu fordern, die in den verschiedenen Foren schon lang und breit dargelegt wurde, könntest du bitte folgende Frage beantworten:
Gesetzt dass der Landser, wie du schreibst, mythenbedienend ist und dieser Mythos ein offensichtlich positiver ist, warum darf man dann nicht ein Medium kritisieren, das die Kriegsführung des militärischen Arms des NS-Regimes wider allen allgemein anerkannten historischen Erkenntnissen als einen ins Positive gewendeten Mythos bzw. als Heldengeschichte feiert?
Und in Anschluss daran eine zweite Frage: Was ist daran bitte nicht „braun“?
@Güldenländer
Ich habe überhaupt nichts „eingeräumt“, ich habe das genannt.
Du kannst mir bitte das Forum, den , Faden, den Post zeigen wo hier Fakten bzw Belege aufgeführt wurden(bitte was besser fundiertes als Wilking(allerdings muss man dazu ein bisschen über die sowjetische Taktik spez der Infantrie kennen, bspw Schlacht von Stalingrad) mir ist davon nämlich keiner untergekommen(aber so einige die es für überflüssig hielten(Im Sinne von Fakten wozu , ich habe meine Politisch Korrekte Meinung).
Kritisiern I= verunglimpfen, Unterstellen und btw Boykott zu fordern.
Braun wäre es den NS Mythos zu bedienen, wo tut der Landser das?
Gut, dann hast du „das genannt“ 😉
Die Relevanz der sowjetischen Taktik verstehe nicht so ganz und der Rest des Zeichensalats war leider auch nicht so recht verständlich, aber ich denke, dass die enorme Zahl der Opfer, die durch den (Angriffs-) Krieg der Wehrmacht direkt zu Tode kamen, sowie jener Menschen, deren europaweite und fabrikmäßige Ermordung durch den Krieg der Wehrmacht erst ermöglicht wurde, für jeden halbwegs politisch gebildeten Menschen eigentlich genügen sollte, um einzusehen, dass sich die Ereignisse von 39-45 nicht gerade zu deutschen Heldengeschichtchen eignen.
„Braun wäre es den NS Mythos zu bedienen, wo tut der Landser das?“ – Ganz einfach: die Wehrmacht ist in der Zeit zwischen 33 und 45 Teil des NS-Staats, daher ist auch jede Weise, den Wehrmachtsmythos zu bedienen, eine Weise, den NS-Mythos zu bedienen. In einem gleichgeschalteten Staat, in dem alles zusammen greift, alles miteinander verzahnt und auf das Ziel der faschistischen Ideologie ausgerichtet ist, kann man sich nicht einfach Partialaspekte (Autobahnen, Mütter, Soldaten) herausgreifen und diese für gut befinden; vielmehr muss man immer die übergeordneten Zusammenhänge im Blick behalten.
Aber um noch einmal zu meiner ursprünglichen Bitte zurückzukehren: Wenn du darlegen könntest, warum der Landser nicht rechts ist, wären deine Äußerungen um einiges überzeugender. So sind sie es leider nicht.
@Güldenländer
Ich verteidige nicht den Landser , ich verwehre mich gegen das Scherbengericht.
Was die Opfer von Barbarossa, WW2, der Kriegsverbrechen etc thematisch mit den in Frage zu stellenden Argumenten Wilkings zu tun haben, ausser vom Thema abzulenken, verstehe ich jetzt wiederum nicht.
AFAIK war die Wehrmacht keine NS – Organisation, da ist bewusst getrennt worden und btw bedinst du gerade den Autobahn Mythos.
Vielleicht solltest du erstmal darlegen, das der Landser rechts ist? Wieso er dann laut Presserecht usw vom Prssevertrieb vertrieben werden muss…
und dazu sieh dir mal obige Reviews zu an.
„Ich verteidige nicht den Landser , ich verwehre mich gegen das Scherbengericht.“
Achso, sag das doch gleich! 😉 Nun, die Kritik an Ulisses als Scherbengericht wahrzunehmen, ist natürlich dein gutes Recht. Ich persönlich habe es anders empfunden und konnte, außer vielleicht in wirklich sehr raren Einzelfällen, beim besten Willen keine Verunglimpfung oder gar eine Boykottforderung herauslesen. Wenn jemand aufgrund des Landser-Vertriebs keine Ulisses-Produkte mehr kaufen will, bzw. das nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann, müssen wir beide ihm das Recht zugestehen (Voltaire hat da doch was nettes gesagt, oder?).
„Was die Opfer von Barbarossa, WW2, der Kriegsverbrechen etc thematisch mit den in Frage zu stellenden Argumenten Wilkings zu tun haben, ausser vom Thema abzulenken, verstehe ich jetzt wiederum nicht.“
Ähm, mit Wilking hatte das auch gar nichts zu tun, ich hatte ja – wie angedeutet – eh keinen blassen Schimmer, womit du damit hinaus wolltest. Vielmehr war es Teil einer Erklärung, warum die Stahlhelm-Boys vielleicht doch nicht so die duften Typen waren, wie es der Landser seinen Lesern glaubhaft machen will.
„AFAIK war die Wehrmacht keine NS – Organisation, da ist bewusst getrennt worden“
Das halte ich, entschuldigung, zumindest in der Konsequenz für eine etwas naive Sicht der Dinge. Die Wehrmacht war der Exekutive des NS-Staats untergeordnet und damit ein – und zwar ein sehr wichtiger – Teil des NS-Systems. Der Krieg, den die Wehrmacht geführt hat, war Teil von Hitlers Agenda und nicht etwas, mit dem die Nazis nichts zu tun hatten. Das Prinzip der Gleichschaltung lässt eine wirkliche Trennung verschiedener staatlicher Organe überhaupt nicht zu.
„und btw bedinst du gerade den Autobahn Mythos.“
Hihi, wie denn das bitte? Du siehst mich amüsiert, aber auch ein wenig neugierig.
„Vielleicht solltest du erstmal darlegen, das der Landser rechts ist? Wieso er dann laut Presserecht usw vom Prssevertrieb vertrieben werden muss… und dazu sieh dir mal obige Reviews zu an.“
Und ich dachte, ich hätte genau das bereits in den beiden obigen Postings dargelegt (Vielleicht nochmal genauer lesen :/ ) – und auch dass nicht alles, was rechts ist, automatisch verboten wird. Das „Review“ habe ich leider als extrem naiv empfunden, da halte ich den Link von Arkanilium für hundertmal fundierter. Aber wenn du den Landser eh nicht verteidigen willst, müssen wir uns ja gar nicht streiten…
– Gelöscht. Äußerungen, die NS-Verbrechen verharmlosen, werden hier nicht geduldet. (Arkanilium)
Der Verlag hat sich deutlich von JEDEM EXTREMISTISCHEN Gedankengut distanziert. Ist das vielleicht das Problem? Von jedem? Nicht nur vom rechten Gedankengut?
Es ist ein Problem, wenn es dazu benutzt wird unklar zu formulieren.
Es ist kein Problem, wenn der Verlag sich grundsätzlich zu der Thematk positioniert.
Gerade bei dem Forenstatement von Andre Wieseler werden ja weder Roß noch Reiter genannt. Das ist meiner Meinung nach für eine solche Auseinandersetzung unangemessen. Deshalb wäre es mir lieber gewesen, wenn das genannt worden wäre, worum es konkret geht.
Andre Wiesler hat geschrieben: „Ich möchte zudem noch mal deutlich betonen, dass wir uns von jeder Art von radikalem oder radikalisierendem Gedankengut aufs Deutlichste distanzieren.“
Wer mit „wir“ gemeint ist, wird nicht deutlich. Auch nicht, was mit „radikalem oder radikalisierendem Gedankengut“ gemeint ist. Ob sich der Verlag von den Landser-Heften distanziert, ob er sie gut findet oder ob sie ihm egal sind, wird aus dem Statement in keinster Form ersichtlich.
Es ist so, als ob ich Ulisses vorwerfe, dass sie qualitativ schlechte DSA-Abenteuer verkaufen. Und als Reaktion kommt von Ulisses: „Wir distanzieren uns von schlechten Abenteuern.“
Ist schon interessant wie die Kritiker und Chefideologen hier die Argumentation gegen einen Landsverkauf genau auf die gleiche Art führen, wie die christlichen Kirchen in den 80ern in den USA gegen Rollenspiele argumentiert haben.
Zum „Schutz der Jugend“, „Selbstzensur ist keine Zensur“, etc.
Bitte verzichte auf abwertende oder provozierende Titulierungen („Chefideologen“).
Kaum kommt DSA 5, schon ist es damit vorbei. 😉
http://www.taz.de/Der-Landser-wird-eingestellt/!123725/
Schau an. Danke für den Hinweis.