„Die Wandelbare“ gehört zu den Abenteuer, die wir kürzlich in unserer Gruppe gespielt haben. Die Geschichte um das kleine Mädchen Hyzindaya hat für einige unterhaltsame Spielabende gesorgt. Grund genug für eine kleine Bewertung des Abenteuers.
Klappentext
Ein kleines Mädchen, das an einer unheimlichen Krankheit leidet. Ein rätselhafter Steinwürfel, der das Interesse dunkler Mächte auf sich zieht. Ein toter Achaz mitten im Herzen Almadas. Ein uraltes Geheimnis, das die Mitglieder des Draconiter-Ordens schon seit Jahren zu lösen versuchen. All dies läuft in der Perle am Yaquir zusammen, in Punin, der Stadt, in der auch die Helden in dieses Geflecht aus Ungereimtheiten verwickelt werden. Gejagt von einem Gegner im Dunkeln und mit dem Mädchen Hyzindaya Darpani an der Seite, führt die Spur in die Tiefen der echsischen Mythologie – um auf dem Weg zu erkennen, dass nicht nur die Herrin Hesinde wandelbar ist.
Bewertung
(Achtung! Enthält Meisterinformationen)
Ein Achaz mitten im beschaulichen Almada. Ein kleines Mädchen, das sich scheinbar in eine Echse verwandelt. Ein magisches Artefakt, das Rätsel aufgibt. Der geheimnisumwobene Einstieg in das DSA-Abenteuer „Die Wandelbare“ zieht die Helden unmittelbar in seinen Bann. Die Suche nach Erklärungen für die rätselhaften Ereignisse rund um das kleine Mädchen Hyzindaya treibt die Handlung voran.
Punin, die Perle Almadas, ist die erste Station der Helden. Die Suche nach Antworten auf die drängendsten Fragen treibt die Helden kreuz und quer durch die Metropole am Yaquir. In diesem ersten Abenteuerabschnitt hängt es nicht zuletzt vom Einsatz und Einfallsreichtum der Helden ab, wie viel Licht sie ins Dunkel bringen können. Spielgruppen, die wenig Freude an Stadtabenteuern haben, werden diesen Abschnitt möglichst kurz halten wollen. Gelegentliche Action-Einlagen sorgen aber dafür, dass die Detektivgeschichte nicht zu trocken daherkommt.
Ab in die Wildnis
Die Rahmenhandlung für diesen ersten Abenteuerabschnitt liefern die Aktivitäten der Gegenspieler. Deren Auftauchen zwingt die Helden zu einem Abstecher in die Abwasserkanäle, wo ein Mini-Endkampf das Finale des ersten Abenteuerdrittels einläutet. Am Ende lässt sich zumindest das Rätsel des magischen Artefakts lüften. Es ist das letzte fehlende Steinchen, um eine alte Echsenstatue zu komplettieren. Einmal eingesetzt, erwachst die Steinechse zu Leben und marschiert schnurgerade aus der Stadt hinaus in Richtung Süden.
Damit endet der Aufenthalt in Punin. Im zweiten Abschnitt wird aus dem Stadt- ein Reiseabenteuer. Die Helden samt dem Mädchen folgen der Statue in den Raschtulswall. Das Begleiten einer lebenden Steinstatue, die stur ihren Weg geht, bringt manche Probleme mit sich. Hier sind die Kreativität der Helden und der Humor der Spieler gefragt. Dem Spielleiter liefert das Abenteuer mehrere ausführliche und einige wenige ausführliche Hinweise, wie sich diese Reise gestalten lässt.
Echsische Hochkultur
Schließlich leitet die Echsenstatue die Heldengruppe in ein verstecktes Tal, wo sie auf ein uraltes Achaz-Heiligtum stoßen. Hier beginnt die eigentliche Herausforderung. Die Helden haben eine Prüfung zu bestehen, in deren Verlauf sie tiefere Einblicke in die Achaz-Kultur erlangen können.
Wie dieser finale Abschnitt verläuft, hängt ganz entscheidend von den Aktionen der Spieler ab. Ihnen werden viele Freiheiten gegeben, die sie aber auch zu nützen wissen müssen. Leider liefert das Abenteuer dem Spielleiter an dieser Stelle nur wenige, knappe Hinweise. Dabei stellt gerade dieser Abschnitt den Spielleiter vor die größten Herausforderungen. Viel Vorbereitungszeit ist nötig, um diesen Abschnitt spielbar zu machen. Doch dann warten schöne Spielstunden auf die Gruppe.
Fazit
Das Abenteuer „Die Wandelbare“ glänzt durch seine abwechslungsreiche Handlung, an der selbst sehr unterschiedliche Heldentypen ihre Freude haben werden. Gegen Ende droht das Abenteuer zwar etwas kopflastig zu werden, eröffnet den Spielern aber zugleich eine große Handlungsfreiheit – und lässt den Spielleiter damit allein. Der letzte Abschnitt erfordert vom Spielleiter viel Vorbereitung und Improvisation. Doch dann kann „Die Wandelbare“ zu einem sehr guten Abenteuer werden.
Übrigens:
Als stimmungsvolle Untermalung ist für das Abenteuer „Die Wandelbare“ ein Sountrack erschienen.
Weitere Stimmen:
„Man glaubt kaum, wie viel Inhalt und wie viele Spielabende sich aus diesem scheinbar dünnen Heftchen ergeben. (…) Das Abenteuer ist nichts für unerfahrene Meister, aber bietet für Veteranen die Möglichkeit einer echten Herausforderung, die die Gruppe und einen selbst mit vielen spannenden Spielabenden belohnt.“
– Silbad in Wiki Aventurica
„Es war ein wirklich spannendes Abenteuer mit sehr viel Arbeit für den Meister!
– Aikar Brazoragg in Wiki Aventurica
„Die große Stärke dieses Abenteuers ist seine Vielfalt. Reise-, Detektiv- und Knobelelemente sind vorhanden. Der Kampf steht etwas im Hintergrund, aber es geht auch nicht ganz ohne die entsprechende „Feuerkraft“. Allerdings stellt „Die Wandelbare“ eine ordentliche Herausforderung an den Spielleiter dar“.“
-Volker Thies auf Lorp.de
„Das Abenteuer gehört zur Spitzengruppe der Abenteuer der letzten Jahre. Wer sich für echsische Geschichte interessiert, wird hier interessante Einblicke erhalten, aber auch allen anderen DSA-Spielern ist dieses Abenteuer uneingeschränkt zu empfehlen. Die Handlung ist spannend und gut durchdacht.“
-Tobias Hamelmann auf X-Zine.de
„Die Geschichte ist passabel, mitunter sogar richtig gut. Aber eben diese relativ starre Geschichte ist es, die dem Meister ein paar ganz handfeste Probleme bereiten kann, wenn die Helden mal wieder nicht so wollen, wie sie sollen.“
-Cornelia Simon auf Reich der Spiele
„Ein sehr schönes Abenteuer. Abwechslungsreich, voller guter Ideen, aventurisch stimmig, mit vielen Möglichkeiten zu interessantem Rollenspiel und Eigeninitiative der Spieler.“
-Niwor im DSA4-Forum
„Obwohl mir das Abenteuer gut gefallen hat sind die Mängel für eine bessere Bewertung zu schwerwiegend. Besonders negativ fällt die höchst unterschiedliche Grad der Ausarbeitung des Abenteuers auf. (…) Der letzte große Kritikpunkt liegt darin, dass es das Abenteuer mit High-Fantasy-Elementen übertreibt.“
-Robak im DSA4-Forum
5 Gedanken zu “Die Wandelbare”
Ein schönes Abenteuer. Auch wenn das Ende zumindest aus meiner Spielerperspektive etwas sehr viel Knobelei war. Trotzdem empfehlenswert 🙂
Stimmt, am Ende fehlte mir ein bisschen die Motivation, weil Ausflüge in andere Dimensionen und vergangene Zeitalter/Rätselraten nicht unbedingt mein Lieblingsspielstil sind. Trotzdem war das Abenteuer im Großen und Ganzen wirklich spannend. Grade das Entdecken der echsischen Kultur fand ich als Spieler wirklich interessant.
Oh ja, wir haben das Abenteuer auf einer Con gespielt und zwar mit einer MagierInnen-Themengruppe. Das war absolut vom feinsten, auch wenn wir es geschafft haben, den Stadtplot ganz arg abzukürzen und dank unseres Nekromanten nun etwas mehr Wissen um die „große Schlange von Maraskan“ haben, als wir sollten. Das war wirklich großes Kino am Ende, genau das, was ich von einem Fantasy-Rollenspiel erwarte!
Ups, ich schrieb Con aber meinte Forentreffen. Da hatten wir auch genug Zeit und Platz für Athmosphäre und ein einigermaßen langes Abenteuer.