Dieser Text beginnt mit einem Lob: Schleiertanz ist ein tolles Abenteuer. Bahamuths Ruf auch. Ich bin wirklich begeistert. Die Abenteuer kosten 25 bzw. 30 Euro. Das ist nicht wenig Geld, doch ich habe den Kauf nicht bereut. Ganz im Gegenteil: Ich freue mich richtig darauf, mit den beiden Abenteuer am Spieltisch aufzutauchen. So etwas habe ich schon länger nicht mehr über neue DSA-Bücher gesagt.
Und nachdem das gesagt ist, komme ich von der Lob zur Kritik: Heute wurde eines der überflüssigsten DSA-Bücher der jüngeren Vergangenheit veröffentlicht: Auf gemeinsamen Pfaden
Wie der Ulisses Blog verkündet, ist nun dieser zweite aventurische Organisationenband im Versand. Beschrieben werden darin folgende Organisationen:
- Havena-Bullen
- Kor-Knaben
- Bund des Roten Salamanders
- Orden der Hüter
- Beilunker Reiter
- Hylailer Seesöldner
- Golgariten
- Noioniten
- Marbiden
- Qabalya der Nachtwinde
- Qabalya der Ilaristen
- Orden der Derwische
- Pfeile des Lichts
- Adlerorden
- KGIA
- Hadjinim (alle bislang beschriebenen plus ein neuer Orden)
- Orden der Säbeltänzer
- Mehrere Piratenmannschaften
- Druidenzirkel
- Zahori-Sippe
- Elfensippe
- Gauklersippe
Eine dreiseitige Leseprobe über die Beilunker Reiter gibt es hier.
Es gibt bestimmt DSA-Spieler, die mit Auf gemeinsamen Pfaden etwas anfangen können. Ich gehöre nicht dazu. Dieses Buch hat für mich keinen Spielnutzen. Keinen. Es ist eine so unglaublich unverschämte Geldmacherei, dass mir fast der Spaß an DSA vergeht.
Vielleicht sind einige der Beschreibungen nett/interessant/stimmungsvoll zu lesen. Aber wenn ich nur was Nettes/Interessantes/Stimmungsvolles lesen will, kauf ich mir lieber einen Roman. Da bekomm ich mehr für mein Geld. Zumal Auf gemeinsamen Pfaden mit 30 Euro für 160 Seiten zu den teuersten DSA-Büchern gehört.
Für 30 Euro gibt es übrigens auch das Abenteuer Bahamuths Ruf. Das ist mit 208 Seite nicht nur deutlich dicker, sondern gefällt mir auch richtig gut. Hatte ich das schon erwähnt?
12 Gedanken zu “Zweiter Organisationenband „Auf gemeinsamen Pfaden“ erschienen”
Das ist die neue Tendenz bei DSA. Da ja leider bei der Umfrage herauskam das die Spieler zu großen Teilen mit dem Regelsystem zufrieden sind, werden wir so schnell nicht ein DSA 5 erleben und wenn man dann noch die Frequenz halten will an Spielhilfen dann bleibt einen nichts anderes übrig als alles rauszubringen was geht. Leider leidet darunter aber auch die Qualität über die Maßen. Wenn man sich so anschaut das die Rechtschreibfehler immer weiter zunehmen und der Informationsgehalt immer weiter sinkt. Hm, da fällt mir auf, dass es eventuell die neue Tendenz ist, eben Spielhilfen für den passiven Genuß.
Wie sieht das noch mal mit dem Spielnutzen aus? Kannste das noch mal genauer beschreiben? 😉
Ja, kann ich gerne machen.
Der Spielnutzen sieht so aus:
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Fertig. 😉
Tja so ist das halt wenn man sich daran macht den Hintergrund einer Spielwelt so detalliert zu beschreiben. Irgendwann ist halt fast alles gesagt und wenn man dann noch Geld verdienen will ohne ein neues Regelwerk zu erstellen, bleibt nur noch die Option noch tiefer ins Detail zu gehen. Dabei nimmt man natürlich Spielleitern die sich an das „offizielle“ Aventurien halten wollen, jede Möglichkeit selber etwas mit der eigenen Fantasie auszugestalten. Aber vielleicht gibt es ja auch Leute die genau darauf stehen.
Ich finde die Liste der beschriebenen Vereine eigentlich ganz attraktiv. Sowas _kann_ interessant und nützlich sein.
Allerdings finde ich den Text zu den Beilunker Reitern aus dem Probe-PDF unglaublich unsexy. Er ist weder auf direkten Nutzen am Spieltisch getrimmt, noch besonders schön und stymmungsvoll zu lesen. Der dröge Einsteig mit dem Geschichtsabriss, der fast soviel Platz einnimmt wie die Beschreibung des spielrelevanten Ist-Zustandes erinnert mich an ein Referat im Geschichts-Proseminar. Da pennte man auch irgendwann ein oder schaltete auf Durchzug, um lieber DSA-Abenteuer vorzubereiten.
Nach der dritten Seite ginge es ja noch weiter mit den Reitern. Kommt da noch was nützliches (Abenteuer-Hooks, Mysteria, Personen) oder war’s das?
Stimmt schon. Natürlich kann so eine Publikation interessant und nützlich sein. Ich habe mir den Auszug nochmal angeguckt und muss zustimmen. Spielrelevante Aspekte sind Mangelware. Warum hat man z.B. nicht mal Beziehungsnetze eingefügt aus denen man direkt entnehmen kann wie bestimmte Organisationen zu anderen stehen? Würde die Nützlichkeit für den Spieltisch zumindest ein bisschen anheben 😉
und der Teil war auch noch etwas unglaubwürdig,ein Reiter = eine Botschaft dúrch Aventurien.
Ich muss ja eingestehen, dass ich ursprünglich als diese Bände angekündigt wurden, sogar noch ganz angetan von der Idee war. Aber als dann offenbar wurde, dass es zwei werden würden und ich die jeweiligen Listen mit beschriebenen Organisationen gelesen hatte wuchsen Zweifel, die durch die Leseproben und die zahlreichen Urteile leider bestätigt wurden.
In der „Fürsten, Händler, Intriganten“-Box gab es damals eine knappe Liste mit Orden, Geheimbünden und anderen Organisationen im Lieblichen Feld mit knappen Informationen und Hinweisen zur Einbindung ins Spiel. Hätte man das einfach aventurienweit ausgedehnt und vielleicht ein wenig ausführlicher für jede Organisation gemacht, hätte das EIN (!) richtig gelungener Band mit sehr viel Nutzen für das Spiel sein können. Offenbar ist es nicht so gekommen. Schade!
Ähnliches Thema: Aus Kostengründen habe ich mir nie die Magierakademienbände gekauft und kann mir daher kein Urteil erlauben. Sind die denn eurer Meinung hier nach besser geworden?
Zu Bahamuths Ruf: Darauf habe ich auch richtig gefreut und die Leseproben versprechen bisher viel. Werde ich mir wohl zulegen und meiner Gruppe als zukünftige Spielalternative anbieten.
Also ich habe die beiden Akademienbände gekauft und finde sie mehr als gelungen. Sie bieten einen echten Mehrwert und ich konnte bereits zwei Akademien (Thorwal und Nostria) ins Spiel einbringen. Hier hat jede Akademie seine Besonderheiten/Geheimnisse/Charaktere und Abenteuerplots.
Die Akademiebände sind geradezu ein Beispiel dafür, wie die Organisationsbände hätten werden KÖNNEN. Sind sie aber nicht geworden. Ich stimme vollends zu: Die Orga-Bände sind 160 teure Seiten voll dünner Luft.
Der „Beilunker Reiter“ Auszug ist da ein super Beispiel: Da steht NICHTS was mir in der Praxis was bringt, oder was ich mir nicht eh schon selber gedacht habe.
Im Krieg werden die Reiter gerne von den Kriegsparteien abgefangen und haben einen besonders gefährlichen Job? NEIN!? WIRKLICH! Is nich wahr!
Und einem horasischen Tuchhändler fällt zum Thema „Belunker Reiter“ nix besseres ein, als dass es eine Unverschämtheit ist, dass die keinen Brückenzoll zahlen wollen? WOOW! Wo kann ich den Band kaufen? Ich nehm gleich drei davon! Der Winter wird bestimmt hart…
Ne ne ne…
Ich hatte mich auf die Bände eigentlich gefreut, aber den Unfug spare ich mir. Man merkt förmlich, wie man den Autoren ein Bündel Überschriften mit den Worten „Da! Ausfüllen! Irgendwie!“ zugeworfen hat und gut ist…
Hoffentlich wird der abschließende Magierakademienband nochmal ordentlich umgesetzt. Ansonsten kann ich auf die derzeit geplanten Spielhilfen nämlich ganz gut verzichten…
Ich hab den Plothook in der Leseprobe gefunden!
„Zwar betreiben die Silbernen Falken
kein so dichtes Netzwerk wie die Beilunker Reiter, dafür
verfügen sie über preisgünstigere Tarife. Es ist daher ein
oft gehörtes Gerücht, dass Emmeran Stoerrebrandt versucht,
durch seinen Botendienst die anderen Dienste aus dem Geschäft
zu drängen.“
Wirtschaftskrieg in Aventurien! Die SC…verzeihung…Helden müssen den armen Beilunker Reitern helfen, sich gegen die feindliche Übernahme durch den Billigbotendienst Stoerrebrandts zu verteidigen. Die Höhepunkte sind: Die Szene, in der es ereignislos drei Tage quer durchs Mittelreich geht, die Szene, in der sich Preiadne Trakkos wehmütig an alte Zeiten erinnert, und die Szene, in der Nahema den bösen Buben Stoerrebrandt, der wohl bald zu härteren Mitteln gegriffen hätte („Zu jeder Sendung gibt es eine Salzarele gratis dazu!“), zur Strafe kopfüber in das bereits gekaufte Fass Salzarelen tunkt. 😉
Schon was älter, aber was solls. Das Bekennerschreiben:
http://eisparadies.wordpress.com/2011/11/29/bekennerschreiben-beilunker-reiter/
Vielleicht sind zwei Bände in Sachen organisationen nicht ganz so einfach zu füllen, vielleicht hätte man sie auch zusammenstreichen können zu einem Band. Aber ich für meinen Teil bin zum beispiel sehr glücklich über die beschreibung der Säbeltänzer, da man ansonsten in den Bänden…maximal 10 Sätze hat, die dann auch noch misverständlich sind. Da sie einerseits tulamidisch sind (über die tulamidische art der götter wurde in der G&D Box nie wirklich eingegangen: rondra z.B. in der gegend um fasar eig. unwichtig und nur göttin des ‚beseelten‘ zweikampfes etc.) und andererseits auch noch angaben gemacht wurden, die sozusagen jetzt durch diese beschreibung leicht falsch sind. Also von mir gibts ein daumen hoch weil ich mich sowas von endlich auf die beschreibung der säbeltänzer gefreut habe und…ja das alleine ist für mich ein grund das buch gekauft zu haben 🙂