Jetzt also Thomas Römer. Ein DSA-Urgestein tritt ab. Oder wird abgetreten? Es sieht danach aus. Fest steht: Innerhalb weniger Tage verlässt der dritte Mitarbeiter die Kernredaktion – der dritte von einst fünf. Allein diese Entwicklung lässt aufhorchen. Wenn dann auch noch der altgediente Chefredakteur geht, die prägende Figur der vergangenen Jahre, lässt sich diese Entwicklung nur mit einem Wort treffend beschreiben: Zäsur.
Das Schwarze Auge wird sich durch diesen personellen Umbruch verändern. Das muss nicht von Nachteil sein. Doch welche Richtung wird DSA einschlagen? Welche Auswirkungen hat das Ausscheiden von langjährigen Mitarbeitern? Was für Pläne hat der Verlag für die Zukunft? Die Antworten auf diese Fragen bleibt Ulisses bislang schuldig.
Missverständnisse
Am 18. März informierte Ulisses die DSA-Spieler, dass große Umstrukturierungen in der Redaktion bevorstünden und kündigte zugleich an, zeitnah über laufenden Änderungen zu berichten. Damit wollte der Verlag nach eigener Aussage der Entstehung von Missverständnissen oder falschen Befürchtungen entgegenwirken. Die Absicht ist löblich. An der Umsetzung hapert es.
Noch in derselben Mitteilung verkündete Ulisses den Rückzug von Uli Lindner aus der Kernredaktion. Für viele Leser klang es so, als hätte er die Redaktion freiwillig verlassen um sich auf seine Examensarbeit zu konzentrieren. Kurz darauf stellte Uli jedoch klar, dass er entlassen wurde. Für das erste Missverständnis sorgte Ulisses damit selbst.
Befürchtungen
Weitere Missverständnisse wollte der Verlag offenbar vermeiden. Der Abschied von Thomas Römer wurde eher schmallippig verkündet. Über die Gründe für die Trennung lässt sich so nur spekulieren. Genau wie über die Auswirkungen. Ist das ein notwendiger Schritt zur Professionalisierung? Ein überfälliger Umbruch? Eine Chance? Oder Risiko? Ein immenser Verlust? Sind das die Vorboten des Untergangs des Schwarzen Auges?
Viele DSA-Spieler machen sich Gedanken über die Folgen des Abschieds von Thomas Römer. Mit diesen Gedanken lässt Ulisses sie allein. Viele Spieler fürchten negative Auswirkungen auf das Schwarze Auge. Ulisses tut wenig, um diesen Befürchtungen entgegenzutreten.
Das Schwarze Auge seht vor einem großen Umbruch. Ulisses verspricht sich von diesem Umbau eine schnellere Reaktionszeit der Redaktion. Auf Wünsche der Spieler soll künftig verstärkt eingegangen werden können. Momentan wünschen sich die Spieler vor allem eins: Informationen. Doch die kommen von Ulisses nur spärlich.
35 Gedanken zu “Wohin treibt DSA?”
Schade finde ich die „Abgänge“ (wenn man es so nennen kann) von Uli Lindner und Thomas Römer. Jedoch sollte man sich nichts vormachen: DSA wurde schon 13×13 mal das Ende vorhergesagt und inzwischen glaub ich daran nicht mehr.
Aber zu deinem schönen Blogeintrag: Die Nachricht über Thomas Römer wurde (wenn ich mich nicht irre) am Freitag publik. Jetzt kommen übers Wochenende natürlich die Vermutungen und Befürchtungen – aber Ulisses einen Strick daraus zu drehen, dass sie über das Wochenende keine Informationen verbreiten, halte ich doch für gewagt, schließlich sind das auch nur Menschen ;-).
Das einzige was man Ulisses im Falle Römer vorwerfen könnte ist, dass sie die Mitteilung nicht erst am Montag verbreitet hätten, sodass sie auf Befürchtungen eingehen können. Da sie aber versprochen haben zeitnah (also theoretisch so bald wie möglich) Informationen zur Umstrukturierung zu geben, finde ich das Verhalten in Ordnung.
[Vielleicht bin ich aber auch inzwischen abgestumpft gegen den sicher kommenden Untergang oder hoffnungsloser Optimist ;-)].
Drunnurus
Aufgrund der neuerdings auftretenden Fluktuation in der DSA-Redaktion, halte ich es schon für sinnvoll sich Gedanken darüber zu machen wie es mit DSA weitergeht. Und meiner Meinung ist es ebenfalls angebracht als Endproduktnutzer die Entwicklungen zu hinterfragen und kritisch zu betrachten.
Allerdings bin ich auch optimistisch. Ich habe kein Problem damit, dass einige Autoren die schon ewig dabei sind die Redaktion verlassen, denn das bietet immer die Chance auf frischen Wind und innovative Änderungen. Ich betone hier das Wort „Chance“, denn wer weiss ob Ulisses diese Chance wahrnimmt oder nicht. Wenn keine neuen innovativen Autoren eingestellt werden ist ein fehlender Autor als negativ einzustufen. Ich hoffe einfach darauf, dass die „Gehenden“ durch „Kommende“ ersetzt werden 🙂
Uli Lindner und Thomas Römer wurden entlassen, während Ulisses es so darstellen will, dass sie freiwillig gegangen sind. Bei Patric Götz gehe ich deshalb auch nicht von einer Freiwilligkeit aus. Die Mitteilung über Uli erfolgte an einem Freitag, die zu Thomas gar an einem Samstag. Über Chris Gosse weiß man immer noch nichts, über die restliche Redaktion sowieso nichts.
Die von Ulisses erst vor gut einem Jahr extra wegen angeblicher Wirtschaftlichkeit und Professionalisierung eingesetzte Kernredaktion (für deren Bildung sie die Zersetzung der DSA-Redaktion billigend in Kauf genommen haben) hat sich als Flop herausgestellt, weshalb man jetzt eben den nächsten Schnellschuss umsetzt und sich nicht zu blöd dafür ist, sich erneut (!) der gerade aktuellen Leistungsträger zu entledigen.
Dass Uli Lindner und Thomas Römer noch groß was zu DSA beitragen werden, halte ich für ausgeschlossen. Uli hat das sowieso schon angekündigt, und es wird sehr deutlich, dass auch Thomas nicht im Guten gegangen ist (auch wenn er formal noch der DSA-Redaktion angehören mag, die doch aber selber gar keine Rolle mehr in den Verlagsplänen spielt).
Hier muss ich kurz klarstellen: Ich werde durchaus weiter für DSA schreiben. Aber eben nur was mir Spaß macht und nach eigenem Zeitplan. Es wird dadurch natürlich weniger werden als zu Zeiten meiner Festanstellung. Wo ich definitiv nicht mehr dran beteiligt ist, ist die größere Planung der Spielwelt.
Planung ist ja vom Verlag eh nicht erwünscht. Deshalb war es auch konsequent, aus der Redax gleich komplett auszutreten. Du wirst jetzt eben wie viele andere DSA-Autoren eben dein eigenes Ding machen und musst nicht auch noch irgendwelche Zwangsbände schreiben wie die Festangestellten, z.B. „Handelsherr & Kiepenkerl II – Getreide der Vergangenheit“.
Was sich Ulisses von einer Zentralisierung verspricht, entzieht sich mir trotz aller Erläuterungen und Erklärungen wie ‚bessere Koordination‘, ‚Vereinfachung der Redaktionsarbeit‘, ’schnellere Reaktion auf Spieler- sowie Marktanforderungen‘ u.ä.m. etwas. Wie in anderen Blogs und Foren schon geschrieben, besteht in der heutigen Zeit der globalen Kommunikaton via Internet, Skype, SMS, eMail, Online-Konferenzen und was weiß ich sonst noch keine unbedingte Notwendigkeit einer dermaßen konzertierten Zentralisierung.
Ulisses nun ist ein marktorientiertes Unternehmen und muß damit für sich entscheiden, welche Maßnahmen oder Vorgänge sie voran bringen und welche nicht.
Darin einen Abgesang für DSA abzuleiten, ist müßig. In all den Jahren seit es DSA gibt wurde beinahe jährlich mindestens einmal georakelt, DSA würde untergehen. Solange sich aber Leute dafür interessieren und befürchten, DSA könnte sterben, solange wird DSA auch weiterbestehen.
Den Weggang von Herrn Römer sehe ich positiv. Es ist die Chance für eine junge, neue Riege an Redakteuren, DSA frisch und modern weiterzuführen. Vielleicht stoßen nun auch wieder einige ausgeschiedene Denker zum Team, die gut für DSA sind. Ich hoffe es zumindest.
Das wäre natürlich wirklich denkbar: Nachdem drei der fünf Leute, die Mark Wachholz und die anderen rausgescheucht haben, nun selbst nicht mehr dabei sind, ist vielleicht auch der Weg für den Verlag frei, die Gegangenen wieder zurückzuholen? (Und wer weiß, vielleicht geht Chris Gosse auch noch, dann wäre nur noch Daniel Richter da, der sich mit den Ausgeschiedenen arrangieren müsste.)
Dieses Szenario ist äußerst unrealistisch. 😉
Naja, dass dir das nicht gefiele Uli, kann ich mir vorstellen.
Obwohl… es ist schon irgendwie befremdlich, dass du jetzt plötzlich die gleichen Vorwürfe an den Verlag erhebst wie die Gegangenen vor einem halben Jahr, dich aber damals anstatt zu solidarisieren lieber gegen sie gestellt hast. Am Ende hatten sie offenbar ja alle recht.
Es wäre mir herzlich egal, ob Ulisses jetzt Mark die Chefredaktion antrüge. Ich bin raus und damit muss es mich nicht mehr kümmern. Und falls du einen anderen Eindruck haben solltest: Ich kam mit Mark persönlich immer gut aus.
Ich meine lediglich, dass dieses Szenario absolut unrealistisch ist, weil es eben nicht nur an der Kernredaktion lag.
Davon abgesehen werde ich mich auch jetzt nicht näher zu den ganzen Sachen von damals äußern. Ich halte das weiterhin für nichts, was in der Öffentlichkeit ausgetragen werden muss.
Ah, und da ich gerade sehe, dass es missverständlich klingt, noch ein Addendum: Ich kam mit Mark auf persönlicher Ebene immer gut aus. Ich wollte nicht sagen, dass ich irgendwie gegen die Entscheidung damals war.
Okay. Wir Fans versuchen ja nur, in diesem ganzen Irrsinn irgend einen Sinn zu erkennen.
Schade, dass wenn ihr gut miteinander ausgekommen wart (und das auch auf Gegenseitigkeit beruhte, aber ich glaube, das hatte Mark ja damals auch exlizit geschrieben), dass es damals wirklich keine andere Lösung gab.
Aber dein Fall zeigt ja irgendwie auch, dass da offenbar noch ganz andere Gewalten bei Ulisses am Werk sind die den Schaden anrichten. Jetzt wurde eben auch in euren Reihen ohne mit der Wimper zu zucken ordentlich ausge-wach-holzt…
Zu deinem Addendum: Nimms mir nicht übel aber ich lese daraus, dass du öffentlich dazu diese Position beibehalten willst, vielleicht sogar musst.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es keine Alternative zu dieser harten Entscheidung gegeben hätte, die in ihrem Stil – für Außenstehende zumindest – den gleichen Irrsinns-Charakter hatte wie jetzt deine eigene Entlassung.
Es ist ein Grundmerkmal persönlicher Sympathie und menschlicher Zuneigung, Konflikte zu reflektieren und gemeinsam Lösungen zu finden. Was ich von euch in den Foren so herausgelesen habe, wart ihr beide vernüftige Menschen, die Sachargumenten und Kritik in hohem Maße zugänglich sind. (Muss man ja auch, wenn man so nah wie ihr beide an der Community schrieb.) Und ihr habt beide für DSA gebrannt. Dann muss dir klar gewesen sein, was für ein Potential mit Marks Rauswurf und all den anderen gegangenen innerhalb eines Wochenendes zu nichte gemacht wurde. So, wie jetzt auch mit euren Entlassungen.
Demnächst wird wohl der letzte Band der Regionalspielhilfen erscheinen. Dann sind das Regelwerk und die Regionalspielhilfen durch. Was kommt dann? Nur noch Abenteuer? Neue Quellenbände zu mehr oder weniger interessanten Settings, speziellen Themen („Klohäuschen Aventuriens“)? Oder fängt man von vorne an mit DSA5 und einer Überarbeitung der RSHs mit der Folge, dass viele Spieler sich beschweren werden, weil sie sich die nicht nochmal kaufen wollen?
Die Entscheidung, wie es da weitergehen soll, erscheint mir viel bedeutsamer als die Frage, wer gerade in der Redaktion sitzt. Auch eine neue Redaktion kann nicht einfach so alles über Bord werfen.
Den Untergang von DSA befürchte ich auch nicht. Da hat Backalive schon völlig recht. Solange sich Leute für DSA interessieren, wird DSA auch nicht untergehen. Oder marktwirtschaftlich gesprochen: Solange genug Nachfrage herrscht, wird das Angebot nicht eingestellt.
Zudem sehe ich in personellen Wechsel auch Chancen. Motto: „Frischer Wind“. Aber: Das kann gut gehen, muss aber nicht.
Die Frage, welche Gründe zur Trennung von Uli Lindner, Thomas Römer und Patric Götz geführt haben, finde ich persönlich gar nicht so wichtig. In jedem Unternehmen gibt es personelle Fluktuation. Über die Gründe kann man als Außenstehender ohnehin nur spekulieren. Das ist müßig.
Ärgerlich finde ich jedoch, wenn ein großer personeller Bruch passiert, aber Ulisses das nach außen hin nicht vernünftig kommuniziert. Mit der gegenwärtigen Informationspolitik wurde genau das Gegenteil von dem erreicht, was eigentlich beabsichtigt war: Es entstehen Missverständnisse und Befürchtungen.
Ja, ich sehe das ähnlich.
Die Hintergründe werden wir so oder so nicht erfahren, und sind ja letztendlich auch egal.
Nur der Versuch einer zeitnahen Informationspolitik scheint mir derzeit noch arg nach hinten los zu gehen.
Man versucht hier durch rasche Informationen Ängste zu nehmen, erreicht aber genau das Gegenteil. Vielleicht sollte der Verlag wirklich mal darlegen, wie er sich eigentlich die Zukunft für DSA so vorstellt. Mir sieht das momentan alles nach Kraut und Rüben aus (siehe DSA-Webseite, angekündigte Frei-Abenteuer, gecancelte Bände und und und).
Die Gründe sind deshalb wichtig, um zu wissen, was der Verlag vorhat und wie er DSA künftig ausrichten will. Offenbar so, dass er die Hilfe und Fähigkeiten von all den verstoßenen Redakteuren und Autoren der letzten Monate schonmal gar nicht braucht. Was aber dann? Denn wenn dann der Verlag plötzlich Ziele formuliert, für die sich die Gegangenen bereits stark gemacht haben, kann man deutlich besser ersehen, ob da eventuell Irre die Irrenanstalt übernommen haben.
Was mich persönlich aber besonders nervt, dass alles auf „DSA wird gar nicht untergehen“ reduziert wird. Sagt an! Das ist eine unnötige Übertreibung der eigentlichen Kritik und entwertet die tatsächlichen Befürchtungen einfach, ohne irgend einen Erkenntnisgewinn zu bringen.
Natürlich geht DSA nicht „unter“ – die Frage ist, ob es schlechter, unattraktiver, unausgegorener, unterhalb seiner Möglichkeiten usw. wird. Im Zweifelsfall: Ob man mit schlechten Produkten, die immer teurer werden, abgezockt werden soll. Das ist das, was doch alle bei der Analyse der Verlagscharaden interessiert.
(Die klammheimliche Erhöhung des Preises für den letzten grünen Band auf 35 Euro (!) scheint ja z.B. generell untergegangen zu sein.)
Sicher wird sich die Veröffentlichungsfrequenz erhöhen, aber nur der Garbage-output. Es werden eine Zeitlang noch alle möglichen Themen ausgeschlachtet (Ackerbau und Viehzucht – Bauern in Aventurien)aber untergehen kann DSA meiner Meinung nach nicht mehr. Dazu ist die kritische Masse von Beteiligten schon lange überschritten worden. Für jede freie Stelle wird es einen neuen, freiwilligen geben.
Zur Spekulation über die Gründe von Römers Weggang. Ich kann mir die Aussage von Römer nach dem bescheuerten Plan von Ulisses, alle Redakteure in ein Kuhkaff zu sperren, sehr gut vorstellen: „Ihr habt sie doch nicht alle, und zum Umziehen bin ich auch zu alt, googlet mal ‚Internet‘ und ‚Email‘ nach, ihr Spinner. Adieu“. Dahinter wird kein großes Mysterium stecken.
Von Römer wird nicht mehr viel kommen. Er hat es auch gar nicht nötig die zweite Geige zu spielen. Und wenn er sich andere Beschäftigungen sucht, wird er auch gar nicht die Zeit dazu haben.
Das Einzige, was mich jetzt noch überraschen kann, wäre, wenn all die „Gegangenen“ der letzten 1 1/2 Jahre sich zusammen tun und etwas völlig neues, eigenes Aufziehen mit Römer vornweg.
Ich bin ja kein DSA’ler, kann also noch mehr als andere nur herum-theoretisieren. Aber als Aussenstehender fällt mir folgendes auf:
* Egal, wie Ulisses informiert, nach Ansicht aller machen sie es falsch. Vorm Wochenende ist falsch, weil keine Nachfolgemeldungen kommen können. Nach dem Wochenende ist aber auch falsch, weil dann die geschassten Autoren in ihren Blogs ihre Version der Geschichte preisgeben und niemand reagiert.
* DSA 4 ist, was Regelbücher angeheht, durch. Für einen echten Neubeginn einer runderneuerten 5. Edition von DSA muss die Kernmannschaft auch runderneuert werden.
* Neuere Ulisses Systeme zielen auf Einstiegsfreundlichkeit. D&D 4th Ed. wurde mit dem Ziel auf den Markt gebracht, die Generation MMORPG in den originale pen&paper RPG zu ziehen und hat dabei den einen oder anderen Erfolg vorzuweisen (zumindest in den USA). Ein Indiz, in welche Richtung die fünfte Auflage von DSA gehen wird?
Ich würde die derzeitigen Wechsel in der Redation nicht all zu negativ sehen. Skype, Email und ähnliche Instrumente eigenen sich nicht, um große Projekte anzusteuern – für eine echte neue Edition des Schwarzen Auges braucht man eine Mannschaft, die über Wochen und Monate jeden Tag eng beieinander sitzt, diskutiert, entwirft, testet und verwirft. Und man braucht vor allem neue Ideen. Mittlere und große Konzerne holen sich für sowas s.g. Berater ins Boot – die DSA Fan Gemeinde sollte dankbar sein, dass Ulisses sich für Personen entscheidet, die seit Jahren an DSA arbeiten, ohne in bestehende Seilschaften und Vorgänge involviert zu sein.
Ich würde mir auch wünschen dass eine neue Mannschaft für DSA 5 massig Fehlentwicklungen der alten über Bord wirft.
DSA hat sich von einem einfachen System zu einem Regelmonster entwickelt das Rolemaster (aka Rulemaster) in nichts nachsteht, ja dieses sogar weit übertrifft. Irgendwo steht bestimmt in einem Regelwerk auch drin was ich würfeln muss zum A**** abwischen.
Das Kampfsystem alleine ist so kompliziert dass es schon keinen Spass mehr macht.
Die Regionen der Welt wurde inzwischen soweit ausgearbeitet dass man auch massiv eingeschränkt ist was die möglichen Abenteuer angeht.
Meine Hoffnung ist deshalb dass sich da jemand ganz frisch und ohne Angst dransetzt und das auf ein sinnvolles Mass stutzt. War wohl mit der alten Besetzung nicht möglich.
Ach ja, Umzug wegen der Arbeit ist doch wohl eine ganz normale Sache. Sollte es jedenfalls sein. Schonmal was von Mobilität und Flexibilität gehört?
@Henning:
1.) Das Kernteam war doch kaum (Chris ganz am Ende) oder gar nicht (Daniel, Patric, ich) an DSA4 beteiligt gewesen. Thomas ist da die einzige Ausnahme.
2.) Umzug für die Arbeit ist völlig normal, ja. Aber nur dann, wenn finanziell oder inhaltlich Anreiz dafür geboten wird. Da sehen offensichtlich einige Redakteure eine Diskrepanz und wollen nicht für diesen Job nach Waldems ziehen.
1.) Dann war das Kernteam gar kein Kernteam. Wenn irgendwas zum Kern eines Rollenspiels gehört dann sind das die Regeln.
2.) Kann ich gut verstehen. Waldems ist ja auch… Naja, das sag ich lieber nicht.
Es ist dann aber auch ganz normal wenn diese Mitarbeiter gegangen werden. Wenn eine Firma umzieht oder ein Team verlegt dann heisst das mitgehen oder gehen. Nicht schön aber üblich.
1.) Naja, allgemein stimmt das schon. Du blendest aber aus, dass das Kernteam doch erst gegründet wurde, nachdem die neue Regeledition draußen war. Und an den letzten Zusatzregeln in Form von WdA waren doch drei Kernredakteure als Autoren beteiligt. Passt also. 🙂
Kurz gesagt: Ich sehe das, wie andere auch, also durchaus positive Chance. Mit der alten Redaktion habe ich eh nichts verbunden. Insofern ist es mir relativ gleich, wer dort arbeitet. Eigentlich bin ich ganz froh, dass jetzt vielleicht mal ein frischerer Wind weht.
Und wie Arkanilium schon geschrieben hat: Solang die Nachfrage da ist, wird es auch neue Publikationen geben.
Word.
Vielleicht nutzt Ulisses auch einfach mal die Chance, Rollenspiele so zu entwickeln, wie es sich eigentlich gehört:
Die Hintergrundgeschichte und alles Fluffige von den Autoren, während die Regeln und die „harten fakten“ von echten Spieldesignern erstellt werden.
Denn daran hapert es meiner Meinung nach seit DSA3 – die Regeln wurden „mal eben so“ von Autoren erstellt, die alle eine wunderbare Fantasie und hohes Interesse aufweisen. Aber faire und einfache Regeln zu erstellen braucht mehr als das.
Hier ist echtes Spieldesign und Mathematik gefragt.
Ich würde mich sehr über DSA5 freuen – jetzt noch mehr als zuvor.
„Ach ja, Umzug wegen der Arbeit ist doch wohl eine ganz normale Sache. Sollte es jedenfalls sein. Schonmal was von Mobilität und Flexibilität gehört?“
Es ist aber doch auch eine ganz normale Sache, dabei abzuwägen, ob sich der Umzug wegen der Arbeit auch lohnt, oder ob woanders zu arbeiten dadurch auf einmal lohnender wird. Familie, Partner mit eigener Karriere, Wochenendehe, zweite Haushaltsführung, Grundbesitz, Studium, vielleicht finanzielle Verschlechterung durch höhere Mieten, vorher nicht nötige Anschaffung eines PKW, regelmäßige Fahrten ins alte soziale Umfeld, das sind doch Überlegungen, die da reinspielen können. Wenn dann der Anreiz (Bezahlung, Beförderung, Traumerfüllung, Arbeitsplatz mit Blick auf die Tasmanische See, Blutsbrüderschaft mit dem Chef, der einem in Vietnam den Arsch gerettet hat, Erpressung durch Nacktfotos von der letzten Weihnachtsfeier, keine Ahnung) nicht hoch genug ist, warum sollte Umziehen dann normaler sein als „Macht’s gut und danke für den Fisch“? Auch die Suche nach einem anderen (besseren?) Job ist Flexibilität.
Ja.
Da widerspreche ich dir gar nicht. Ein Umzug wegen des Jobs ist normal, genauso normal ist aber auch wenn das einige nicht machen wollen/können.
Was die Kommentare hier zeigen:
Es gibt von Seiten der Spieler viele Wünsche und ebenso viele Befürchtungen für die Zukunft von DSA. Aber niemand weiß momentan was die Zukunft bringen wird. Vielleicht weiß es Ulisses selber nicht? Manchmal drängt sich dieser Eindruck auf. Diesem Eindruck könnte der Verlag durch eine bessere Kommmunikation entgegenwirken. Und das ist eigentlich die Kernaussage meines Beitrages. 🙂
Das sehe ich ganz genauso. Das größte Problem ist meiner Meinung nach, dass der Verlag mit den Kunden praktisch überhaupt nicht kommuniziert, außer über Veröffentlichungen und Verkaufszahlen. Der einzige Lichtblick der letzten Jahre (!) war für mich der Aufruf einiger weniger Autoren, im Ulisses-Forum Ideen für den zweiten Magierakademienband zu sammeln.
Gut, auf Cons werden Workshops gemacht, aber das ist meiner Ansicht nach inzwischen eine ziemlich veraltete Form der Mitbegestaltungsmöglichkeitehn – stark beschränkte Teilnehmerzahl, Orts- und Terminproblem etc. geben wahrscheinlich einem großen Teil kreativer Fans gar nicht die Chance, sich hier aktiv zu beteiligen. Mal von der Seltenheit, Kürze und thematischen Eingeschränktheit dieser Events abgesehen.
Was DSA bräuchte, wäre eine aktive Einbindung der Community schon in den Entstehungsprozess gerade so essentieller Dinge wie der Grundregelwerke – hier hat man für die 5. Edition eine echte, große Chance, die es zu nutzen gilt. Auch wenn Unker gerne anführen, das Medium Internetforum sei nicht repräsentativ – Workshopbesucher und eigene Spielrunden von 5-10 Autoren sind es erst recht nicht. Da wäre selbst eine offene Foren-Diskussion schon eine Verbesserung. Eine andere Möglichkeit wäre auch, ein thematisches Entwicklertagebuch zu führen, in dem jeder seine Vorschläge und Kritik zu den Ideen der Autoren posten kann.
Es gäbe mAn wirklich viele Möglichkeiten, die Kundschaft aktiv einzubinden, auch ohne sich ein Bein auszureißen oder Geheimnisverrat zu befürchten.
Ich würde sogar noch weitergehen: Ulisses hinterlässt aktiv und regelmäßig verbrannte Erde im Bereich „Kommunikation mit der Community“:
DSA-Homepage: verwahrlost
Pressemitteilungen: Augenwischerei und gröbste Floskelhaftigkeit
Feuern der aktivsten Redakteuren in der Community (Mark Wachholz, Uli Lindner, Patric Götz usw. – also genau jene, die solche Aufrufe in den Foren machten oder wirklich innovative Promotion für DSA-Produkte initiierten).
Vergraulen von Leuten, die DSA vor allem im Internet über Jahre hochangesehene Plattformen gegeben haben (Tyll Zybura und Katharina Pietsch mit dem Wolkenturm, von Alveran.org von Mark Wachholz ganz zu schweigen).
Ausbooten genau jener DSA-Redakteure, die stets sehr nah an der Community wahren und sich um einen Dialog bemühten und regelmäßig auch zu Kritik aus Fanreihen Stellung bezogen – Stichwort: offene Forendiskussionen (siehe Patric Götz, Mark Wachholz, Uli Lindner, Michelle Schwefel usw.)
Rauskicken genau jener Aktiven, die teilweise über viele, viele Jahre durch eigen-initiierte Abenteuerwettbewerbe und Jury-Arbeit all die guten Autoren der letzten Jahre hervorgebracht haben (Michelle und Ragnar Schwefel mit dem „Goldenen Becher“, Mark Wachholz, Tyll Zybura, Katharina Pietsch mit „Gänsekiel & Tastenschlag“, Uli Lindner noch mit dem letzten Ulisses-Abenteuerwettbewerb usw.)
Und die inhaltlichen Leistungen und Publikationen all dieser Leute sind hier jetzt noch gar nicht dabei.
Ich finde es schade, wenn wenig Konstanz in einem derartigen Unternehmen herrscht, da sich dadurch auch Metaplot entwicklungen nur sehr beschränkt durchziehen lassen.
Allerdings kann DSA gar nicht untergehen, ehrlich gesagt gibt es ein vollständiges Regelwerk mit fast vollständigen Quellenbänden. Und dazu in einem Zeitraum von inneraventurisch fast 30 Jahren derart viele Abenteuer die in einem Menschenleben gar nicht zu spielen sind.
So sehe ich das zumindest. Allein mit den Kampagnen „Phileasson-Saga“, „Die Sieben Gezeichneten“, „Das Jahr des Greifen“, „Jahr des Feuers“ und „Die Drachenchronik“ lassen sich über ein Jahrzehnt Spielzeit füllen. Oder seht ihr das anders?
Als DSA-Fan kann man sich weiterhin über so einige zukunftsweisende Entwicklungslinien bei folgenden News bewusst werden:
http://nandurion.de/blog/2011/07/08/ulisses-gibt-keine-genehmigung-fur-fan-roman/
Hm – ich gehöre ehrlich auch zu den langjährigen Spielern, die diesen seltsamen Ulisses-Kurs mit großer Sorge betrachten. Ich meine, gute Autoren wachsen ja nicht gerade auf den Bäumen. Wäre dem so, dann wären über all die Jahre nicht immer wieder die gleichen Leute als Garanten für gute Abenteuer in Erscheinung getreten. Ich sage nur: Anton Weste, Thomas Finn, Uli Lindner, Chris Gosse und und und. Die wurden alle vom Verlag verprellt. Und das, obwohl der Produkt-Neuausstoß sogar noch wachsen soll? Wer bitte soll diese Lücke jetzt füllen?
Etwa die Riesenschar an Neuautoren?
Hallo? Wo sind die denn bitte alle in einer Zeit, da das Rollenspiel nicht gerade seine Boomphase erlebt?
Ich bin langjähriger Meister mit einigen Erfahrungen, aber ein gutes Abenteuer schriftlich umsetzen kann ich nicht (und habe auch keine Muße dafür). Ich denke, für einen solchen Job braucht man langjährige Erfahrung. Und ausgerechnet die utoren mit dieser Erfahrung wirft man im Komplettpaket vor die Tür. Wenn ich mir dann eine relativ neue Kampagne wie die Drachenchronik mit ihrer Vielzahl an neuen jungen und knackigen Newbies ansehe (*Ironiemodus aus*), dann fange ich angesichts der vielen handwerklichen Fehler an zu weinen. Und diese Autorenmannschaft bestand ja wenigstens noch zu einem Drittel aus bekannteren Namen zweiter Garde.
Ulisses betreibt eine Zäsur, die mir echte Magenschmerzen bereitet. Warum? Dummheit? Überheblichkeit? Ich weiß es nicht. Dass diese Profi-Verleger jetzt auch noch anfangen, die aktiven Fans unter dem Sigel der Professionalität anzuschießen – die ersten Webseiten haben ja schon dicht gemacht -, ist für mich nur aus dem Mangel an Zielen in unmittelbarer Verlagsnähe erklärbar.
Immerhin, letztlich muss ich im Zweifel gar kein Produkt von Ulisses mehr kaufen, um DSA zu spielen. Die grüne Reihe ist ja eh voll… :-/
Die ‚Grüne‘-Reihe ist eh voll.
Stimmt, man braucht keine Produkte mehr vom U-Verlag zu kaufen.
Ich kann auch, ohne das zu tun für Jahrzehnte D.. spielen.
Ein weiterer Punkt ist, kein D.. mehr in der Öffentlichkeit, keine Promotion mehr, kein Rühren der Werbetrommel, weder im Rollenspielladen noch auf Jugendveranstaltungen noch auf Rollenspielnachmittagen noch auf… was es eben sonst noch so gibt.
Der U-Verlag will keine Fans, nur blöde Kunden. Schade.