Das Abenteuer „Der Unersättliche“ von Chris Gosse gehört zu meinen absoluten Favoriten: Eine spannende und abwechslungsreiche Handlung kombiniert mit einer vorbildlichen Ausarbeitung, die dem Spielleiter vielfältige Hilfestellungen gibt – besser geht’s kaum. Das Leiten dieses Abenteuers hat mir viel Freude bereitet.
Teil der Ausarbeitung eines Abenteuers sind die darin enthaltenen Illustrationen. Während der Spielsitzungen greife ich gerne auf einzelne Bilder aus dem Abenteuerband zurück, um den Spielern einzelne Szene zu veranschaulichen. Getreu dem Motto: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“
Der Unersättliche enthält auf 80 Seiten elf Illustrationen. Spontan kann ich nicht sagen, ob das im Vergleich zu anderen Abenteuern ein hoher, ein durchschnittlicher oder ein niedriger Anteil ist.
Von den elf Bildern habe ich meiner Spielrunde während des Abenteuers vier Bilder gezeigt. Auf drei Illustrationen habe ich verzichtet, da sie mir in der jeweiligen Szene nicht passend erschienen. Die restlichen vier Bilder kamen nicht zum Einsatz, da diese Szenen von den Spielern übersprungen wurden.
Mendena im Bild
Unterm Strich habe ich der Spielgruppe vier weitere Handouts präsentieren können. Damit bin ich zufrieden. Besonders gern zeige ich Bilder von Personen oder von Gebäuden. Das Bild von Mendena, das sich in „Der Unersättliche“ befindet, vermittelt einen ersten Eindruck der Stadt und ist eine schöne Ergänzung zur Stadtbeschreibung. Zwar wird durch das Bild nicht deutlich, in wie weit der dämonische Einfluss das Stadtbild geprägt hat. Dennoch war mir die Illustration eine willkommene Hilfestellung und wurde auch von den Spielern gut angenommen (auch wenn Xeraans Palast mit Spott bedacht wurde).
Leider stoße ich in Abenteuern häufig auf Bilder, die nicht als Handout zu gebrauchen sind. Entweder enthalten sie offensichtliche Meisterinformationen oder sie illustrieren eine Handlung, die in dieser Form in unserer Spielrunden nicht stattgefunden hat.
Plädoyer für mehr Bilder-Handouts
Als Spielleiter freue ich mich zwar über jedes Bild und lasse mich dadurch inspirieren. Schöner fände ich es aber, wenn ich grundsätzlich alle Illustrationen eines Abenteuers den Spielern aushändigen könnte. Und geradezu fantastisch wäre es, wenn die Bilder sogar explizit den Spielern ausgehändigt werden sollen.
Mein Wunsch wäre, dass es für jede wichtige Abenteuer-Szene ein Bild gibt, das den Spielern zum Beginn dieser Szene vorgelegt werden kann. Ob es zum Einsatz kommt, bleibt wie immer dem Spielleiter überlassen. Aber diese zusätzlichen Handouts wären ein für Spieler hilfreicher und für Ulisses einfach und günstig zu realisierender Mehrwert.
10 Gedanken zu “Abenteuer-Bilder als Handouts”
Dieses Plädoyer unterstütze ich mal! Ich verwende auch viele Handouts in meinen Spielrunden. Häufig sind auch die wichtigsten NSCs mit einem Bild ausgestattet, was sehr praktisch finde.
Actionszenen hingegen passen aber meist nicht ins Handout-Konzept – auf die kann ich gerne verzichten. In älteren Abenteuern findet man ja noch die unsäglichen Bilder mit Standard-Heldengruppe – die sind wirklich kaum zu gebrauchen. 😉
Stimmt, Actionszenen finde ich auch schwierig. Selten läuft die Action so ab, wie auf dem Bild gezeigt.
Leider hat die Qualität der Illustrationen generell abgenommen. Wo früher noch Bilder über eine oder gar komplette zwei Seiten angeboten wurde (z.B. Das Wirtshaus zum Schwarzen Keiler) und die Zeichenkunst zum Teil bedeutend liebevoller angefertigt wurde, gibt es heute häufig nur einfachen Einheitsbrei mit billigen und Charakterlosen Zeichnungen.
Bitte wie? Ich weiß nicht, in welchen Büchern du geblättert hast, aber Zeichnungen im Stil von Caryad, Melanie Maier, Tristan Denecke, Florian Stitz, Mia Steingräber oder den beiden Ungarn (um nur die bekanntesten Vertreter zu nennen) sind von der Qualität ja wohl um ein Vielfaches höher als viele Bebilderungen aus den früheren Jahren. Ich will jetzt nicht die alten Zeichner schlecht machen (Ugurcan Yüce ist mit seinem lange prägenden Stil je eh ein Fall für sich, auch wenn er vor allem Cover gezeichnet hat), aber oft sind die damaligen Bilder über einen „Skizzenentwurf“ nicht hinaus gekommen.
Das Gegenteil ist heute der Fall: Die Bilder sind bis ins Kleinste ausgearbeitet, da steckt viel Aufwand drin. Ob die im einzelnen jedem gefallen, sei dahingestellt, Geschmäcker sind nunmal verschieden. Ich habe aber lieber diese qualitativ hochwertigen Bilder in meinen Büchern als die damaligen Skizzen. Es ist gut, dass sich die Zeichenkunst weiterentwickelt hat.
Und außerdem: Was hat die Qualität eines Bildes mit seiner Größe im Druck zu tun?
Ich habe die neuen Illustrationen bislang nicht mit den älteren verglichen. Aber meine spontane Einschätzung ist ebenfalls die, dass die älteren Illustrationen nicht besser waren.
Ich kann aus Spielersicht nur zustimmen. Bilder als Handouts fänd ich super 🙂 Auch wenn man am Spieltisch größtenteils nur in Gedanken Bilder malt ist das eine oder andere Bild, vor allem NSC-Porträts, wirklich hilfreich und stimmungsvoll. Landschaftsbilder oder Panoramen von Städten würde ich ebenfalls befürworten.
Wie allerdings schon angesprochen sind Bilder auf denen die Helden (und damit die Spielercharaktere) zu sehen sind nicht hilfreich und können meiner Meinung nach komplett ausgelassen werden. Denn, wie ebenfalls bereits erwähnt wurde, können diese Bilder kaum die Gruppenzusammensetzung, geschweige denn die einzelnen Charaktere widerspiegeln. Dazu bräuchte der Zeichner wohl prophetische Fähigkeiten 😉
Mich würde es also freuen wenn in zukünftigen Abenteuerbänden Porträts, Landschafts-, Ort- und Stadtbilder als Handouts erscheinen würden.
„Ich unterstütze den Antrag, Reg!“
🙂
Es würde in der Tat das Unterbrechen des Spiels in denen ich das Buch rumgehen lasse, um meinen Spielern ein Bild zu zeigen, vermeiden. :-). Vor allem Stadtansichten und NSC-Bilder sind oft herumgereichte Abbildungen
Bin auch sehr dafür und unterstütze das Plädoyer.
Der Vorschlag würde vermutlich zu einer (weiteren) Preissteigerung bei den Abenteuern führen. Insofern: Dagegen.
Besser wäre, da die Bilder sowieso schwarz-weiß sind, wenn Ulisses die Bilder aus dem Abenteuerband im Netz zur Verfügung stellen würde, sodaß man sie sich ausdrucken oder sie am Bildschirm zeigen kann. Wenn das Urheberrecht geschützt werden muß eben mit einem Code, der im Abenteuer abgedruckt ist und den Zugriff auf das Bild in hoher Auflösung ermöglicht.
Ich kann euch nur empfehlen, zur Untermalung von Abenteuern auf die ganz ordinäre Google-Bildersuche zurückzugreifen. Eine Photographie sagt mehr als tausend noch so schöne Caryad-Zeichnugen. Natürlich ist bei weitem nicht jedes Bild geeignet und aventurische Besonderheiten lassen sich auch nicht abbilden, aber WENN es passt, dann kann der Meister eine unvergleichliche Darstellungsverbesserung erreichen.