Ulisses reagiert auf die anhaltende Kritik an DSA5. Nachdem immer mehr Spieler in den Plänen für die neue Regeleditionen nur kosmetische Änderungen sehen und bezweifeln, dass die Neuauflage echte Verbesserungen bringen wird, zieht der Verlag nun die Reißleine. Wie Ulisses-Verlagsleiter Mario Truant am Wochenende ankündigte, wird die 5. Regeledition für Das Schwarze Auge ein vertraglich verbrieftes Recht auf Spielspaß beinhalten.
Um DSA-Spielern den größtmöglichen Spaß zu garantieren, führt DSA5 einen sogenannten Gruppenvertrag ein. Vor dem ersten Einsatz der neuen Regeln müssen sich DSA-Spieler mit ihrer Unterschrift unter dem Vertrag zu einem erfüllenden Spiel verpflichten. Langeweile, Regelstreitereien und allgemein schlechtes Rollenspiel werden rechtlich verbindlich ausgeschlossen. Bei Verstößen drohen DSA-Spielern empfindliche Vertragsstrafen. „Damit vermeidet man Probleme und Streitigkeiten und schafft eine befriedigende Atmosphäre, in der alle gerne am Spieltisch sitzen und Freude daran haben, ihre Helden nach Aventurien zu schicken und darin Abenteuer zu erleben“, zeigt sich Mario Truant begeistert.
Mit dem neuen Gruppenvertrag löst Ulisses zudem ein schon längere Zeit bestehendes Problem in der Außendarstellung des Verlages. In der Vergangenheit gab es unter DSA-Spielern häufig erbitterten Streit über Details des Regelsystems und der Hintergrundwelt. Bei Beobachtern ließen diese Diskussionen den Eindruck entstehen, DSA würde nicht ein Maximum am Spielspaß bieten. Indem der neue Gruppenvertrag Spielspaß für alle Spieler verpflichtend einführt, dürften derartige Diskussionen bald der Vergangenheit angehören.
DSA-Spieler, die bereits mit dem neuen Gruppenvertrag spielen konnten, reagieren überwiegend euphorisch. Beta-Testerin Heidi A. sagte gegenüber Arkanil: „Bislang waren die völlig verhunzten DSA-Regeln für mich immer die totale Spaßbremse. Doch nachdem ich den Gruppenvertrag unterschrieben habe, ist alles anders. Jetzt macht mir sogar der Reiterkampf Spaß.“ Deutliche Worte findet DSA-Veteran Waldemar B.: „Damit hat das ständige Genörgel an den Regeln endlich ein Ende. Diese ganzen Internet-Idioten, die immer wieder in irgendwelche Foren und Blogs über unser DSA herziehen, können bald einpacken.“ Und Timo P. bekräftigt: „Einfach nur geil. DSA5 wird wirklich das beste DSA aller Zeiten.“
20 Gedanken zu “DSA5 – Jetzt mit Spielspaßgarantie”
Über eine Geld-Zurück-Garantie für Vertragskunden wird derzeit noch verhandelt…
Das ist ein Witz den ich nicht verstehe oder? Ich Denke aus „Hausregeln“ kann man sich ja auch so einigen ohne einen dusseligen Vertrag. Man muss nur vorher mal drüber reden^^
Ich hatte gerade das Gefühl, dass der erster April wäre, musste dann aber feststellen, dass wir schon Oktober haben. Ist jetzt nichts worüber ich mich aufrege, aber es bleibt ein Fragezeichen in meinem Kopf 😀
Aprilscherze am 1. April kann jeder. 😉
Trifft, bei all dem Sarkasmus, den Nagel ziemlich auf den Kopf. Alle erwarten endlich mal Grundkonzepte für das Regelwerk, stattdessen kam der Gruppenvertrag. Der ist zwar ein Thema, das man durchaus in einem Grundregelwerk ansprechen kann, aber der fehlende Gruppenvertrag ist bestimmt keins der größeren Mankos des DSA4-Systems.
Da es sich bei diesem Vertrag um ein Rechtsgeschäft handelt, muss ein Notar hinzugezogen werden. Um einen zügigen und reibungslosen Ablauf der Vertragsschließungen in den Spielgruppen zu gewährleisten, hat der Ulisses-Verlag keine Kosten und Mühe gescheut und ist eine Kooperation mit der Notarinnung eingegangen. Der Spielergemeinde stehen ab sofort auf Rollenspielverträge spezialisierte Notare günstig zur Verfügung.
Den Vertragsgag haben nun schon diverse gebracht. Was dem Gruppenvertrag als (sehr nützlichem) Konzept nicht gerecht wird.
Ich richte mich da nach dem bewährten Internetmotto: Es ist zwar schon alles gesagt, nur noch nicht von allen.
Arkanil will vielleicht daraus hinaus, das auch bei ausgezeichneten Gruppenverträgen DSA sein Problem mit seinen mäßigen (und mit dem Editionswechsel wohl nicht wesentlich verbesserten) Regeln behalten wird.
Rotfl :)))
Schöner Satire-Artikel 😉
Ich hab btw auch was neues erfunden, das ist rund und dreht sich und man kann es unter schwere Sachen packen, die kann man dann leichter bewegen. Oh, wie, das gibt’s schon lange? Damn!
Ich bin doch recht enttäuscht von dieser eindimensionalen Zusammenfassung. Ich habe Arkanil bisher als konstruktiven und kritischen Beobachter kennen gelernt, und ich kann nur hoffen, dass dieser Artikel ein Ausrutscher bleibt.
Liest man sich nämlich den Beitrag von Mario Truant im Original durch, stellt man fest, dass es nicht einfach nur um eine formale Lösung der bisher geäußerten Kritik an der Regelkomplexität geht. Der Ansatz ist viel tiefgreifender und jenseits von simplen Regelfragen verortet. Truant bietet eine Lösung für die grundsätzlichen, die zutiefst menschlichen Probleme an, nicht bloß für deren schattenhaften Erscheinungsformen am Spieltisch. Denn es geht im Kern gar nicht um die Regeln, es geht um nicht mehr und nicht weniger als die gegenseitige Anerkennung der handelnden Personen untereinander.
Truant stellt fest, dass die soziale Stellung der Charaktere in der Spielwelt innerhalb des Gruppenvertrages im Konsens zu klären ist. Praiosgeweihte oder Schelme auszugrenzen ist für ihn kein Tabu, sondern eine legitime Position. Und Truant geht weiter: Selbst den Generationenkonflikt (nur Jugendliche) und sogar eine rassische Grundhaltung (nur Menschen) akzeptiert er als faktisch bestehende Geisteshaltungen, die nicht durch übertriebene political correctness abgewürgt werden dürfen sondern – im Gegenteil – durch konsensorientierten Dialog zwischen den Teilnehmern zu lösen sind.
Das zu schreiben muss man erst einmal die Traute haben! Und er macht deutlich, dass solche Konflikte auf gar keinen Fall tabuisiert werden dürfen sondern vielmehr durch den Prozess der Anerkennung der jeweils gegenseitigen Position gelöst werden können. Dies dann in einen Gruppenvertrag zu überführen zeugt für eine Geisteshaltung, die in der Tradition der Aufklärung steht und das Rousseau’sche Konzept des Gesellschaftsvertrages in die Gegenwart transportiert.
Chapeau!
Zu diesem Post gibt es zwei Kommentar-Optionen: Entweder Trollen oder Aufklären. Heute mal letzteres… SATIRE! 😉
Aufklären finde ich immer gut. Aber wen genau willst Du eigentlich aufklären?
„Ich bin doch recht enttäuscht von dieser eindimensionalen Zusammenfassung. Ich habe Arkanil bisher als konstruktiven und kritischen Beobachter kennen gelernt, und ich kann nur hoffen, dass dieser Artikel ein Ausrutscher bleibt.“
Da nimmst du den Artikel viel zu ernst. Nuff said.
Fragt sich, wer hier wen zu ernst nimmt
Hättest du nicht mal warten können bis DSA tot ist? Ein Leser weniger!
Wir beide gehen mal ein Bier trinken 🙂
Aber nur wenn du dich auf’s Trinken konzentrierst und nicht so’n dummes Zeug quatscht 😉
‚Truant bietet eine Lösung für die grundsätzlichen, die zutiefst menschlichen Probleme an, nicht bloß für deren schattenhaften Erscheinungsformen am Spieltisch. Denn es geht im Kern gar nicht um die Regeln, es geht um nicht mehr und nicht weniger als den Weltfrieden und saubere Kernenergie’… S sieht’s nämlich aus!