Die DSA-Notizbücher scheinen tatsächlich Käufer zu finden. Im September 2011 veröffentlichte Ulisses erstmals das Kleine Brevier des Geweihten und das Kleine Brevier des Zauberers. Die Reihe dieser „reizvollen Accessoires für jede Spielerin und jeden Spieler“ (Zitat F-Shop) wird der Verlag im Mai um zwei weitere Produkte ergänzen. Mit dem Handlichen Brevier des Zauberers und dem Handlichen Brevier des Abenteurers erscheinen zwei neue Notizbücher in einem etwas größeren Format.
Da die Reihe der Notizbücher anderthalb Jahre alt ist, sind die meisten Witze darüber bereits ausgelutscht. Auf Sprüche wie „Die neuen DSA-Bücher – Jetzt auch ohne Inhalt!“ oder „Endlich sind mal kein Errata notwendig.“ wird daher an dieser Stelle verzichtet. Ein wenig überraschend ist es aber, dass die Reihe dieser nicht ganz günstigen Büchlein fortgesetzt wird.
Das Handliche Brevier des Zauberers und das Handliche Brevier des Abenteurers sind nicht mehr als Notizbücher im DIN-A5-Format. Die leeren Seiten haben einen Zierrahmen, der aventurisches Flair verbreiten soll. Auch das Cover ist recht hübsch gestaltet. Doch mit 14,50 Euro gehören die Breviere eher zu den teureren Notizbüchern.
Für die bekannten (und teuren) Moleskin-Notizbücher werden ebenfalls rund 15 Euro fällig. Einfache DIN-A5-Büchlein gibt es hingegen bereits für 5 oder 10 Euro. Diesen klassischen Notizbüchern fehlt zwar das aventurische Flair. Doch Notizbücher sind ohnehin selten Sammelbände, sondern eher Wegwerfprodukte. Ist das Notizbuch voll, landet es irgendwann im Altpapier. Die Zweckmäßigkeit ist für Notizbücher allgemein wichtiger als ein stimmungsvolles Design (was die Schreiber von Abenteuer-Tagebüchern oder die Live-Rollenspieler womöglich anders sehen werden).
Den Brevieren muss aber letztlich zugutegehalten werden, dass es schon weit unsinnigere Merchandise-Produkte für DSA gab. Wer die verhältnismäßig hohen Kosten für die Büchlein nicht scheut, bekommt immerhin ein Produkt mit praktischem Nutzen. Noch interessanter würden die Breviere allerdings mit, nunja, Inhalt. Ein paar Seiten mit aventurischen Größen-, Längen- und Gewichtsmaßen, den verschiedenen Währungen oder vielleicht sogar kleinen (Ingame-)Karten täten den Büchlein gut.
15 Gedanken zu “Neue DSA-Notizbücher”
Ich darf mich nicht beklagen – musste ich doch kürzlich feststellen, dass ich irgendwann den W12 mit den Göttersymbolen gekauft zu haben scheine…
…warum aber um alles in der Welt die neuen Bände ganze zwei Euro teurer sein müssen (außer „Goldgier“), versuche ich erst garnicht zu ergründen…
Jaja, der Würfel 😀 Weshalb haben wir den überhaupt jemals gekauft?
Den W12 habe ich auch. Zu meiner Verteidigung: Er wurde mir im lokalen Fantasy-Shop als kostenlose Beigabe aufgedrängt.
Tja, wer hat den nicht? 😀 Hab mir als Ausrede überlegt, dass ich mir die Heldengeburtsmonate auswürfle. Aber hab ich das bisher gemacht? Hmmm …
Selbst meine Sammelwut hat bei diesen Teilen zwar ein Ende, ich würde aber nicht sagen, dass es sich hierbei zwingend um Sachen handelt, die später ins Altpapier wandern. In vielen Gruppen schreibt jemand Ingame-Tagebuch, um die Erlebnisse zu dokumentieren, und wer im Rahmen einer langen Kampagne ein bis drei Notizbüchlein vollschreibt, wird die danach sicher nicht einfach wegwerfen. Vonn daher denke ich, dass die Hefte schon auch für den Bücherschrank gedacht sind.
Okay, das kann ich nachvollziehen. Aber ich nutze auch Notizbücher (nicht fürs Rollenspiel) und die Dinger sind eher nicht fürs Bücherregal gedacht. 🙂
Ich gehe stark davon aus, dass die Käufer tatsächlich Larper und Firlefanz-Fans sein dürften. Und mir persönlich geht bei Notizbüchern Optik definitiv vor Nützlichkeit, wobei man schöne Optik aber durchaus auch in der niedrigeren Preisklasse schon bekommt. (Wenn ich nur Wegwerfnotizen mache, nehme ich dafür Zettel aus College-Blöcken oder von den drölftausend Werbegeschenk-Blöcken, die man im Leben so ansammelt. Dafür kauf ich mir keine Notizbücher… in Nptizbücher kommen INofs, die etwas länger aufbewart werden sollen.)
Vom praktischen Aspekt her sind Notizbücher schon wesentlich besser als Blöcke. Sie sind handlicher, lassen sich besser verstauen, zerfallen nicht in lose Blätter, man kann (idealerweise) einen Stift daran anbringen, usw…
Eine hübsche Optik empfinde ich sogar als störend. Da hätte ich immer Angst, dass ich das schöne Büchlein beschädige, wenn ich es in irgendwelche Taschen schmeiße.
Also alles gemäß dem Motto: Form follows function. (Wobei für Larper eine hübsche Optik natürlich eine Funktion hat)
Na ja, wenn man die Zeit, die bei uns in der Gruppe für das Suchen von losen Notizzetteln draufgeht betrachtet… Umgerechnet auf einen durchschnittlichen Stundenlohn rentiert sich so ein Büchlein da fast. 😉
Soweit ich das verstanden hab, sind sie teurer, weil sie größer sind – DIN A 5 statt DIN A 6.
Generell finde ich, ist es dünnes Eis, als Rollenspieler jemanden dafür zu verurteilen, dass er beschließt, sein Geld in nutzlos erscheinenden Kram zu investieren. 😉
Und Institutionen wie der örtliche Alemannia-Fanshop eröffnen einem ganz neue Einblicke in die Rubrik „nutzlos erscheinender Kram“. Von daher: Jeder so, wie er’s mag, oder nicht?
Bitte keine ausgewogenen Betrachtungsweisen. Das hier ist das Internet. 😉
Ich freue mich auf die neuen „Notizbücher“. Für meine Charaktere schreibe ich in der Regel immer ein Ingame-Tagebuch (wobei man die auch selbst basteln kann).
Es macht für mich auch mit den Flair aus, dass meine Kartographin in Ingame-Material Karten nachschlagen kann und eben nicht in irgendeinem Collegeblock oder losen Blättern.
Das Schreiben der Ingame-Tagebücher geschieht dabei allerdings nicht in der Runde, sondern alleine daheim (gerade ordentliche Karten und Zeichnungen brauchen Zeit).
So ein ausführliches Ingame-Tagebuch muss nicht jeder führen, aber für mich und andere Rollenspieler ist das mit ein Aspekt des Rollenspiels. 😉
„Ein paar Seiten mit aventurischen Größen-, Längen- und Gewichtsmaßen, den verschiedenen Währungen oder vielleicht sogar kleinen (Ingame-)Karten“ fände ich nicht gut, denn damit könnte Ulisses Augenwischerei betreiben. So ist allen klar, dass man zu einem extrem überteuerten Preis ein Buch ohne jeglichen Inhalt mit Kunstledereinband und bestenfalls mäßigem Aufdruck bekommt. 😀
Und dass sich das so gut verkauft, dass die Bücher in eine zweite Runde gehen, finde ich sehr gut. Denn so fließt Geld in die Kassen, die man dann für andere Qualitätsprodukte verwenden kann (gut, ich weiß, dass das nicht immer klappt…). 😉
Ich finde es erstaunlich das diese gekauft werden.
Bei allen unserer Kunden, denen ich wenn sie damit an der Kasse stehe erzähle, das diese keine richtigen Bücher zu lesen, sondern nur zum reinschreiben (und dann auch liniert) sind, legen diese sofort wieder zurück und kaufen lieber was anderes.
Ich vermute mal das ein Teil der Umsätze bei anderen Händlern darauf zurück zu führen ist, das diese eben die Spieler nicht auklären (können). (Internethandel z.B.)
Nunja, die Fanboys werden sicher auch die neuen kaufen. 🙂
Also zuspitzend formuliert ein Weibergeschenk. Frauen kaufen sich dat Dingen, weils schön aussieht. Oder kriegen es von ihrem Rollenspielfreund geschenkt. Demnach gibts doch mehr DSA-Spielerinnen als gewisse Umfragen ergeben zu haben scheinen. Demnach kann man auch diese Umfragen in die Tonne kloppen.