Das war’s jetzt mit dem Schwarzen Auge, oder? Ich mein, es ist soweit, nicht wahr? DSA steht vor dem Untergang. Diesmal wirklich. Aus und vorbei. Klappe zu, Affe tot.
Oder wie lässt sich sonst die Aufregung der vergangenen Tage erklären? Es muss doch irgendwas Schreckliches passiert sein. Oder sind wirklich nur diese Fanrichtlinien für all das Getöse verantwortlich?
Zugegeben, die Richtlinien, so wie sie Ulisses am Freitag veröffentlicht hat, waren teils unverständlich, fehlerhaft und rechtlich fragwürdig. Das wurde auch von mir einem Beitrag vorsichtig angeprangert und zugleich habe ich auf die Schwierigkeiten mit der praktischen Umsetzung hingewiesen. Doch rechtfertigen die Probleme mit den Fan-Richtlinien wirklich diese Wutwelle, die von den Foren über die Blogs und wieder zurück in die Foren schwappte?
Die Threads zum Thema Fanrichtlinien umfassen im DSA4-, Vinsalt- und Ulisses-Forum mehrere hundert Beiträge. Blogartikel gibt es bei Eisparadies, Der Zeilenschmied, Seitenhiebe, Melanie Maier, le joueur prussien und Gotongi. Nicht alle, aber doch viele der Beiträge sind äußerst kritisch. Dabei steht der Anlass in keinem vernünftigen Verhältnis zu der gigantischen Empörungsmaschinerie, die durch die virtuelle Welt marodierte. Manche Spieler scheinen nur auf Fehler von Ulisses zu warten, um ihren aufgestauten Frust freien Lauf lassen zu können.
Vieles an den Fanrichtlinien war kritikwürdig – und wurde auch kritisiert. Auf diese Kritik hat Ulisses mit einer Überarbeitung der Richtlinien und der Veröffentlichung einer umfangreichen FAQ-Sammlung reagiert.
Damit sind bestimmt noch nicht alle Unklarheiten beseitigt. Außerdem lässt sich grundsätzlich bemängeln, dass Ulisses nicht in der Lage war, von sich aus verständliche und rechtlich einwandfreie Richtlinien zu veröffentlichen. Das Verhalten von Ulisses hat aber auch gezeigt, dass der Verlag kein fanfressendes Monster ist, sondern auf Fragen und Kritik der Fans durchaus eingeht.
Wo also liegt das Problem? Spätestens nach der Überarbeitung und Erläuterung der Fanrichtlinien wurde deutlich, dass die Auswirkungen für die meisten Fans gering sein dürften. Für Arkanil ändert sich beispielsweise: Nichts
Für Verantwortliche eines großen Download-Archivs oder umfangreicher Fanprojekte mögen die Folgen weitreichender sein. Doch glaubt wirklich jemand, dass Ulisses demnächst mit Horden von Abmahn-Anwälten an die Türen klopfen wird? Es gibt wahrscheinlich kein Problem, das sich nicht mit ein paar E-Mails geschmeidig aus der Welt schaffen lässt.
Was soll also die Empörung?
Etwas mehr Gelassenheit, bitte.
43 Gedanken zu “Richtlinien und richtige Empörung”
Danke für den abwägenden und realistischen Kommentar – bisweilen hat man Furcht, die Schnittmenge zwischen DSA-Begeisterten (Besessenen?) und online Aktiven ist nicht mehr wirklich repräsentativ für Grundgesamtheit Erstgenannter. Der größte Fehler, den Ulisses machen kann, ist, wie ein Dorfbürgermeister denjenigen hinterherzulaufen, die den größten Acker haben und am lautesten plärren.
Vielen Dank für diesen schönen Beitrag.
Leider muss ich auf einen Fehler hinweisen. Es wurde vergessen, auf die natürlich dem Untergang vorhergehende Zombiapokalypse hinzuweisen!
Sonst supi. Wobei ich die Empörung auf dsa4 schon mit einem amüsierten Grinsen verfolgt habe.
Haters gonna hate 😉 So ist das halt nunmal mit der Anonymität im Internet. Erstmal bashen, gibt ja kaum spürbare Konsequenzen 😉
Wirklich ein runder und vor allem reflektierter Beitrag. Gerade diese Reflexion hat mir bei vielen Kommentaren und diversen Blogeinträgen dann doch gefehlt. Alles was Ulisses getan hat war erstmal falsch. Klar, PR-technisch hätten die ersten Fanrichtlinien genauer sein können, aber die FAQ wurde ja nachgereicht.
Und das Statement von xdjkx möchte ich unterschreiben, die Online-Community entspricht nur einem Teil der Gesamtspielerschaft. Nicht zu vergessen, dass es viele stille Leser gibt (zu denen ich in den meisten Fällen auch zähle).
Vermutlich war das jetzt erstmal der Sturm vor der Ruhe und wenn Ulisses jetzt gute Arbeit macht sind demnächst wieder alle dicke mit dem Verlag 😉
Endlich mal ein ruhiger, sachlicher, überlegter Kommentar (gut, ein paar andere gab es auch schon). Dachte schon, DSA sei neuerdings das Kolleriker-RPG …
DSA ist vor Allem in Narzisten-RPG, wenn man sich mal so einige Kommentare des Wochenendes anschaut.
F60.8
Wer den Empörungssturm des Wochenendes rein als Effekt aus der Veröffentlichung der fehlerhaften sogenannten „Fan-Richtlinine“ interpretiert, denkt nicht historisch genug. Denn als reine Reaktion auf die unglücklich formulierten und juristisch unhaltbaren Forderungen vom Freitag wäre der „Shitstorm“ vom Wochenende tatsächlich überzogen und kaum verständlich.
Eine erklärbare Folge wird er damit aber erst, wenn ich die längerfristige Entwicklung der letzten 12 Monate hinzunehme, in denen sich durch Kommunikationsversäumnisse, PR-Fehler und umstrittene Maßnahmen eine große Welle an „Frust“ – wie ihr es ganz richtig benennt – aufbaute, die sich dann in diesen zwei Tagen Bahn brach. Sozusagen „der Strohhalm, der dem Esel den Rücken brach.“
DSA geht nicht unter. No way. Selbst wenn Ulisses morgen untergeht (was es nicht tut), wird die DSA-Szene noch jahrzehntelang ohne Nachschubprobleme weiterspielen. Von daher: Mehr Gelassenheit bei Untergangspropheten. Wer allerdings das Forengewitter vom Wochenende leichtfertig als unerklärliche Hyterie abtut, übersieht, dass der Verlag ein tatsächlich real existierendes Problem mit der Fanbase hat. Wenn man die Veränderungen der Forensezne im letzten Jahr verfolgt hat, der merkt, dass die kritischen Bewertungen häufiger werden, und sich weniger mit dem System ans sich auseinandersetzen, sondern zentral mit der Geschäftspolitik von Ulisses. Hunderte von negativen Äußerungen innerhalb weniger Stunden sind ein klares, kaum zu missverstehendes Signal. Das jetzt eine Art Ruhe wieder eingekehrt ist, um Ulisses Zeit zu geben, ihr weiteres öffentliches Agieren besser zu planen als inder Vergangenheit, ist gut – und nur fair.
Die Kritikwelle kann man jetzt als fies oder ungerecht empfinden. Aber der Verlag hat diese Situation durch eine lange Reihe an Fehlern und ungeschickten Maßnahmen, durch fehlerhafte Kommunikation und mangelhafte Planung vorbereitet und begünstigt. Durch den Versuch das Problem wegzureden, wird man Ulisses nicht helfen können. Kundschaftspflege wäre die richtige Gegenstrategie.
Da möchte ich doch dem alten Gefährten Vibarts Voice in seiner Analyse grundsätzlich zustimmen, sie aber auch zugleich ein bisschen vorsichtiger und damit vielleicht auch konsensfähiger formulieren: Ob zurecht, zu Unrecht oder teils-teils, der Verlag hat ein massives (!) Imageproblem. Wer daher meint, die Aufregung der letzten 72 Stunden ließe sich allein durch Hysterie der DSA Fans erklären, übersieht etwas Wesentliches. Erstaunlicherweise hat die Reaktion auf die ganze Aufregung dann aber auch gezeigt, dass man von Seiten Ulisses‘ das inzwischen anscheinend auch so sieht und sich bemüht, darauf zu reagieren. Und dies durchaus glaubwürdig. Insofern sehe ich als unverbesserlicher Optimist auch viel Gutes in dem, was kürzlich passiert ist und blicke munter nach vorne. Noch eins: ich glaube, allgemeine Beruhigung ist schon sehr schnell nach Veröffentlichung der FAQ wieder eingekehrt, was auch einen Hinweis darauf enthält, dass die Empörungswelle diesmal nicht nur von den üblichen Untergangspropheten und WutUsern getragen wurde, sondern ihre Ursache auch darin hatte, dass eine ganze Reihe eigentlich positiv bis neutral eingestellter Fans aufgeschreckt und verunsichert wurde. Aber: Alles sein Gutes. Die Welt ist schön, Bruderschwestern!
[quote]Erstaunlicherweise hat die Reaktion auf die ganze Aufregung dann aber auch gezeigt, dass man von Seiten Ulisses’ das inzwischen anscheinend auch so sieht und sich bemüht, darauf zu reagieren. Und dies durchaus glaubwürdig. Insofern sehe ich als unverbesserlicher Optimist auch viel Gutes in dem, was kürzlich passiert ist und blicke munter nach vorne. Noch eins: ich glaube, allgemeine Beruhigung ist schon sehr schnell nach Veröffentlichung der FAQ wieder eingekehrt, was auch einen Hinweis darauf enthält, dass die Empörungswelle diesmal nicht nur von den üblichen Untergangspropheten und WutUsern getragen wurde, sondern ihre Ursache auch darin hatte, dass eine ganze Reihe eigentlich positiv bis neutral eingestellter Fans aufgeschreckt und verunsichert wurde.[/quote]
Jepp!
Das sehe ich genauso.
Und nun sollten wir mal abwarten, wie es weitergeht.
Die schnelle Reaktion von Markus hat aber zumindest mir gezeigt, das dem Verlag seine Kunden keineswegs am *Piep* vorbeigehen – Eher im Gegenteil.
Mag noch jemand einen Tee?
😉
Ein guter Hinweis übrigens, dass Ulisses ein massives Imageproblem hat – zumindest bei der Gruppe von DSA-Spielern, die sich im Internet tummeln und dort ihre Meinung äußern.
Das steht wirklich fest.
Über die Gründe kann man natürlich trefflich diskutieren. 🙂
Von einem alten Rugby-Recken lässt man sich gerne abmildern…
Sehe alle Argumente völlig ein (und habe mich an der Wortneuschöpfung des WutUsers erfreut – preiset die Schönheit!) und sehe auch durchaus, dass sich nicht erst durch die FAQ, sondern auch durch die personellen Umbrüche der letzten Zeit und Ähnliches einiges organisatorisch verschoben hat, das gerade den online sehr aktiven DSA-Freunden Ärger bereitet hat.
Ich möchte aber, gerade als sonst stiller Leser (Benjahmin spricht mir aus der Seele) betonen, dass es uns auch noch gibt, ergo einen Teil der „Fanbase“ unbekannter, wenngleich sicher ökonomisch bedeutender Größe, die Ulisses nicht an Akteuren, sondern schlicht an der Qualität ihrer Produkte festmachen. Und eben da habe ich zuletzt mit Sorge eine nachlassende Qualität festgestellt – weil sich die Verantwortlichen in zu viel Aktionismus verlieren? Weil sie sich kontroversen inhaltlischen Forderungen ausgesetzt sehen? Trotz aller Fehler: In deren Haut möchte ich nicht stecken.
Zur Ruhe/Kundschaftspflege: Der Fragebogen zur „großen DSA-Kundenumfrage“ (den man sicher auch anders hätte aufziehen können, der aber keinesfalls handwerkliche Fehler wie das Exemplar von gotongi aufweist) ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, ein zweiter, verlässliche Produktankündigungen abzugeben, so wie es sich jetzt andeutet (Erscheinungstermine für den nächsten Monat, Ankündigungen vier Monate im Voraus). Es ist völlig richtig, dass es für Ulisses am besten wäre, wenn man nicht über sie spricht und sie in Ruhe ihr eben neu begonnenes Konzept umsetzen und über den Fragebogen evaluieren lässt. DSA wird auch davon keinesfalls untergehen. 😉
+1.
Die Nörgler (im Übrigen eine kleine, wenn auch laute, Minderheit) sind im Übrigen immer die gleichen. Und endladen at sich die ganze „Wut“ der „Fanbase“ nicht jetzt. Sie entlädt sich jedes Mal, wenn es den 30 Spielern, die in immer den gleichen Foren immer den gleichen Kram schreiben, nicht passt, was gerade läuft.
Entschuldige bitte – aber das ist Käse, was Du da gerade schreibst.
Als Mitarbeiter einer Fantasy-Buch-Seite (OK, wir betrachten auch Filme, Comics, Spiele – Aber eher nebenbei) fand ich die Regeln vollkommen daneben und inakzeptabel.
Besonders was Rezensionen oder Hinweise in den Neuigkeiten anging.
Und aus diesem Grunde habe ich mich auch gegen die Regeln v1 ausgesprochen. Andererseits war ich ebenso auch gleich wieder beruhigt, als die Regeln v2 heraus gekommen sind.
Und ja – als Spieler/Fan seit 27 Jahren glaube ich auch mal den Mund aufmachen zu dürfen, wenn mir etwas nicht passt.
Ach komm, nimms nicht persönlich 😉
„Als Mitarbeiter einer Fantasy-Buch-Seite […] fand ich die Regeln vollkommen daneben und inakzeptabel.
Besonders was Rezensionen oder Hinweise in den Neuigkeiten anging.“
Ich habe auch nie gesagt, dass ich die „Richtlinien“ passend und gut fand. Besonders v1 war bodenloser Mist.
„Und ja – als Spieler/Fan seit 27 Jahren glaube ich auch mal den Mund aufmachen zu dürfen, wenn mir etwas nicht passt.“
Klar darfst du das. Auch nach zwei Monaten darf man das. Oder nach einem Tag. Es ist nur die Frage, wie man das tut (ohne es auf dich beziehen zu können – denn ich merke mir sicher nicht die Autoren der vielen Posts, die ich gelesen habe) und in welchem Wortlaut.
Viele Grüße von einem seit 18 Jahren DSA-Spieler 😉
Darf ich Gebäck zum Tee reichen?
Das ist sogar richtiger Käse.
Zuerst einmal halte ich die „schweigende Mehrheit der Zufriedenen“ für eine Mär. Diejenigen, die sich in Foren etc. engagieren, sind doch nur diejenigen, die sich die Mühe machen, sich zu äußern. Auch dem hinterletzten Gelegenheitsspieler fallen Schwächen in Publikationen wie zum Beispiel „Im Bann des Nordlichts“ oder der Wegfall nahezu aller DSA-Größen innerhalb eines Jahres auf. Außerdem geht es hier nicht um „30 Spieler“. Guck Dir mal die Teilnehmeranzahl der Gotongi-Umfrage an und lies Dir die Antworten auf die Frage danach durch, was besser gemacht werde solle. Da würde mir als Ulisses-Verlagsleiter schlecht.
Zweitens ist auch der Verweis auf angeblich immer Unzufriedene eine Unterstellung. Ich zum Beispiel war bis zum letzten Jahr ein zufriedener Kunde, der viel Geld für DSA-Produkte ausgegeben hat. Über gelegentliche Qualitätsschwächen habe ich aus Sympathie zum „halbprofessionellen“ Rollenspiel hinweggesehen. Erst seit August 2010 hat sich bei mir jene Enttäuschung aufgebaut, die nunmehr dazu geführt hat, daß ich außer dem Aventurischen Boten vorläufig keine DSA-Produkte mehr kaufen werde.
Die schweigende mehrheit ist aber die, die das Geld weiterhin in die Kassen spült. Natürlich zusammen mit den Neukunden. Und den nicht internetaffinen Spielern fällt natürlich nicht auf, dass sämtliche „DSA-Größen“ verschwunden sind. Keine Sau liest das Impressum (das, wie wir ja inzwischen wissen, nicht einmal vollständig ist…).
Die Gotongi-Umfrage war nett. Die Ergebnisse, die man zumindest auf Frage 33 lesen konnte, sind durchaus interessant. Aber auch da kommen wir zu den immer gleichen Thesen: die alten Jungs wieder einstellen, Truant feuern, Widmung abdrucken, neues Regelwerk, besseres Lektorat.
Ohne Frage machte und macht Ulisses riesen Fehler. Sie treten in einen Fettnapf nach dem anderen. Sie können aber auch kaum anders zur Zeit. Ich vermute, sie versuchen sich den Anstrich eines Hasbro oder Pegasus zu geben – und scheitern dabei natürlich kläglich. Gerade der von dir erwähnte Aventurische Bote ist doch nur noch halbgegorene Ogerkacke, entschuldige die Entgleisung.
Wie du vielleicht merkst, bin ich auch nicht zufrieden mit diesem Verlag. Kannst auch gern meine Mitspieler fragen. Aber es ist einfach eine Frage des Umgangs. Nur, weil der Verlag nicht in der Lage ist, offen und anständig zu kommunizieren, muss man sich als „Fanbase“ nicht aufführen, wie ein Rudel Zantim auf Crack.
Gebäck?
„wie ein Rudel Zantim auf Crack“ – so habe ich die letzten Wochen nicht erlebt, aber da mag unsere Wahrnehmung unterschiedlich sein.
„Gebäck?“
🙂 Immer! Aber nur mit einer Tasse Tee!
Niemand hat verlässliche Daten über die Gesamtheit der DSA-Spieler. Insofern ist alles Spekulation oder eine Mär.
Dass es eine „schweigende Mehrheit der Zufriedenen“ gibt, ist Spekulation.
Dass es eine „Mehrheit der Unzufriedenen“ gibt (egal ob schweigend oder nicht), ist Spekulation.
Unbedeutend ist auch, ob es um 30 oder 300 Spieler geht, weil diese Gruppe nicht repräsentativ ist. Das gleiche gilt für die Gotongi-Umfrage und Deine individuelle Meinung.
Natürlich ist das Alles nur Spekulation. Von beiden Seiten und aus allen Richtungen.
Kuchen, jemand?
Naja, ich hatte mich vorher nie zu solch einem Thema in einem Forum oder Blog geäußert. Ich tat die zum „ersten“ Mal.
Warum? Weil nun mal die ersten Fanrichtlinien wirklich neben der Spur war. Die konnte man nun mal leider nur falsch verstehen (mal Ulisses gute Absichten beim Schreiben unterstellen).
Und in einem muß ich Gotongi recht geben. Nach dem ganzen Krakele wurde es besser gemacht. Ob das im netteren Ton von allen Seiten auch geklappt hätte. Wer weiß. Hinterher ist man immer schlauer.
Und nun zum richtig Wichtigen zurück…
Zwölfgöttlicher Gruß, Hesinde zuvorderst.
Nur eine Frage: hätte Ulisses (Hr. Plötz, Hr. Truant) zurückgerudert bzw. die Fanrichtlinien konkretisiert und auch für Otto-Normal-Fan anwendbar gemacht, wenn die Empörung und Kritik aus den Fanreihen nicht so groß gewesen wäre?
Wenn sie sachlich formuliert gewesen wäre? Ich denke schon, ja.
Echt? Nach Ulisses‘ eigenen Maßstäben hätte die Kritik ja auch über die drei vorgegebenen Kanäle geäußert werden müssen und wäre somit zwangsläufig in der „DSA-Öffentlichkeit“ viel weniger wahrgenommen worden. Weniger Aufmerksamkeit, weniger Empörung, weniger Notwendigkeit einer Reaktion. Gerade als Ökonom ändert man ein Konzept oder Projekt, in das man bereits Arbeit investiert hat, nicht ohne Not. Wenn ich Dich richtig verstehe, hätte Ulisses also auf betont sachliche „ich erlaube mir nachzufragen, ob nicht…“-Kritik anders geantwortet als mit „Danke, aber wir wissen schon, was wir tun. Wir sind die Profis.“
Glaubst Du das wirklich?
Das ist doch eine völlig hypothetische Diskussion, die nirgendwo hinführt. Niemand weiß, was passiert wäre, wenn dieses oder jenes anders gelaufen wäre.
Ich denke schon, das Ulisses die Fanrichtlinien ohne Protest geändert hätte. Um Kritik und Hinweise hatten Sie ja gebeten…
Ach du meine Nase, es scheint ja ein rechter Szene-Sport geworden zu sein, an DSA im allgemeinen und Ulisses im Besonderen herum zu kritisieren und man scheint es kaum jemals allen recht machen zu können.
Mit Recht wurde stets bemängelt, dass Ulisses zu wenig kommuniziert. Nun haben sie es getan, sowohl mit einer Stellungnahme als auch umfassenden Richtlinien und die Folge ist der nächste Aufschrei.
Ein Dankeschön an Arkanil, der es doch auf den Punkt bringt. Ich bin jedenfalls jetzt guter Dinge, mit den Richtlinen unsere Homepage aufbessern- und sogar unser neues Hausregelwerk (DSA auf DSA+Dungeonslayersbasis) online stellen zu können, ohne etwas befürchten zu müssen.
Klar die Welt ist im Wandel und das wirkt stets bedrohlich, aber ich halte es mit Tsa, Veränderungen sind erst mal positiv. Ich denke, viele Schritte sind sowohl wirtschaftlich als auch qualitativ nötig und ich vertraue darauf, dass man sich bei Ulisses die Ergebnisse der Umfrage wirklich zu Herzen nimmt.
„Manche Spieler scheinen nur auf Fehler von Ulisses zu warten, um ihren aufgestauten Frust freien Lauf lassen zu können.“
Genau das sollte Ulisses zu denken geben, wie ja auch schon Vibarts Voice und Josch sagten. Das wichtigste Kapital von Ulisses ist seine Fanbase („die Kunden“), und damit gehen sie gerade nicht kommunikativ um.
„Mit Recht wurde stets bemängelt, dass Ulisses zu wenig kommuniziert. Nun haben sie es getan, sowohl mit einer Stellungnahme als auch umfassenden Richtlinien und die Folge ist der nächste Aufschrei.“
Richtlinien und eine „Stellungnahme“ kann man kaum als kommunikativ bezeichnen, wenn als Weg der Antwort lediglich eine Mail an die Feedbackadresse möglich ist. Das ist weder öffentlich noch zeitnah, wie es sich viele Fans (vielleicht die Lauten?) wünschen würden. Und den Brief von Gotongi nicht zu beatnworten, war in meinen Augen ein gewaltiger Fauxpas – zumal mit einem Argument, das eher auf mangelnden Willen schließen lässt.
Es regt mich vor allem auf, dass ein Verlag, den man bislang noch dazu als einigermaßen sympathisch in dieser verknöcherten Branche wahrgenommen hat, nun derartige Maßnahmen ergreift. Ich sehe keinen Grund dafür – wo ist dem Verlag Schaden durch die bisherige liberale Haltung entstanden?
Wir alle wollen, dass DSA ein gutes Spiel bleibt oder sogar ein besseres wird. Und auch diesbezüglich gucke ich einigermaßen zuversichtlich nach vorne.
„Und den Brief von Gotongi nicht zu beatnworten, war in meinen Augen ein gewaltiger Fauxpas“
Nein. Wenn jemand in mein Büro kommt und mit mir über meine Arbeit reden will, erwarte ich auch, dass ich weiß, wer er ist. Sonst wird nicht geredet. Machst du das anders?
„Ich sehe keinen Grund dafür – wo ist dem Verlag Schaden durch die bisherige liberale Haltung entstanden?“
Die Frage ist, wo Schaden entstehen könnte. Und potentiellen Schaden gilt es zu verhindern.
„Genau das sollte Ulisses zu denken geben, wie ja auch schon Vibarts Voice und Josch sagten. Das wichtigste Kapital von Ulisses ist seine Fanbase (“die Kunden”), und damit gehen sie gerade nicht kommunikativ um.“
Soll ich ehrlich sein? Müssen sie auch nicht. Es gibt genügend Spieler, die haufenweise Geld in das System kippen und gleichzeitig alles, was der Verlag so von sich gibt, ignorieren. Man denke bitte mal an die vielen Spieler, die noch nie auf der Homepage von Ulisses waren (und das werden SEHR viele sein). Ein Verlag muss Produkte verkaufen. Kann dies jedoch auch sehr gut, ohne im Dialog mit seinen Kunden zu stehen. Dass es andersherum für beide Seiten leichter und schöner ist, ist klar…
Und nun schauen wir weiter gebannt in die Zukunft. Ich sage zum Beispiel vorraus, dass man mich in spätestens 5 Minuten als Ulisses-Fan beschimpft 😉
Du Fan du. Aber ich bin auch einer. Zwar gefällt mir vieles nicht, aber ich kann damit leben. Leider ist es bei Abmahnungen so, sofern sie von einen Anwalt kommen, erst einmal bezahlt werden müssen oder man wählt die Klage. Das Anwälte von sich aus auf ihr Honorar verzichten, wage ich doch zu bezweifeln. Frage ist allerdings, ob Ulisses Anwälte damit beauftragt, die Rechte zu wahren. Oder ob ein armer aber glücklicher Praktikant damit beauftragt wird, diverse Seiten zu prüfen und freundliche aber bestimmende Mails zu versenden, ist doch fraglich.
für mich einen jamaika blue mountain, bitte 🙂
Vielleicht sollte man auch – gerade im Hinblick auf Ulisses – ein wenig über den DSA Tellerrand schauen…
Die unprofessionelle Kommunikationspolitik betrifft ja nicht nur die DSA Fangemeinde. Auch andere Systeme (+ dadurch Fans) haben ihr Laster mit Ulisses zu tragen.
Als Kurz-Beispiele:
– Pathfinder – Was wurde hier der Fangemeinde alles versprochen, in welchem „Umfang“ wurde es gehalten (siehe Errata´s zu den Bänden)
– Space Gothic: Wie kann es sein, das Käufer/Kunden/Fans im Forum Fragen nach dem „Wie gehts weiter“ stellen, allerdings nach Monaten (!) keine Antwort erhalten?
Wie steht das im Zusammenhang mit der geäußerten Kritik? Ich selbst bin nicht nur Käufer/Fan von DSA, sondern auch von anderen Produkten des Hauses Ulisses – und ich kann nachvollziehen das irgendwann das berühmte Faß einfach überläuft. Vielleicht waren es also nicht nur DSA Spieler – die mit der Gesamtsituation unzufrieden waren/sind – sondern einfach Kunden, die mit der Kommuniktionspolitik des Hauses Ulisses – im ganzen – nicht zurecht kommen bzw. diese – zu recht – kritisieren.
Danke für diesen interessanten Einblick!
Pardon, aber dieser Beitrag ist leider weder „realistisch“ noch „reflektierend“, wie oben behauptet wurde. Du schreibst:
„Es muss doch irgendwas Schreckliches passiert sein. Oder sind wirklich nur diese Fanrichtlinien für all das Getöse verantwortlich?“
und dann:
„Manche Spieler scheinen nur auf Fehler von Ulisses zu warten, um ihren aufgestauten Frust freien Lauf lassen zu können.“
Ja, woher kommt der Frust denn bitte? Ich gestehe zu, daß die Veröffentlichung dieser Richtlinien, deren Mangelhaftigkeit und das ganze Urheberschaftsgetöse nur ein Zündfunke waren. Dafür, daß neben diesem Funken aber eine Sprengladung wartete, ist Ulisses schon selber verantwortlich. Man kann nicht einfach so tun, als habe es in der DSA-Szene einen allgemeine Zufriedenheit gegeben, die sich nun – was tatsächlich unerklärlich gewesen wäre – urplötzlich in Unmut verwandelt hätte. Von daher: volle Zustimmung zum Beitrag von „Vibarts Voice“ oben.
Der Frust, der sich in den vergangen Tagen massiv entladen hat, wird häufig dadurch erklärt, dass Ulisses in den vergangenen zwöf Monaten umstrittenen Maßnahmen ergriffen und dann auch noch eine miese Kommunikationspolitik hat.
Beides ist richtig.
Die Kommunikationspolitik ist ohne Frage verbesserungswürdig. Nun darf man aber nicht vergessen, dass Ulisses keinen Social-Media-Manager in Vollzeit beschäftigt, nicht mal eine Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit hat und sich auch nicht von einer PR-Agentur beraten lässt – was ich alles begrüße.
Ulisses scheint aber mittlerweile gemerkt zu haben, dass es in der Kommunikation mit den Fans, ich sag mal, noch Verbesserungspotenzial gibt und versucht auch die Kommunikation zu verbessern. Durch z.B.: Die Blog-Einträge von Markus Plötz, die Richtlinien-FAQ, die Feedback-Mail-Adresse, das Redaktionsstübchen.
Natürlich kann man jetzt sagen: „Das reicht nicht. Das ist nicht gut. Ich will mehr.“ Aber man kann auch mal anerkennen, dass das in die richtige Richtung geht.
Und was die umstrittenen Maßnahmen betrifft: Warum sind viele Maßnahmen eigentlich umstritten? Manche Spieler können ihre Kritik an den Veränderungen fundiert begründen. Bei anderen habe ich den Eindruck, dass sie die Veränderungen vor allem deshalb kritisieren, weil es Veränderungen sind.
Die erste Gruppe von Spielern nehme ich ernst, die zweite nicht. Bedauerlicherweise schreit Gruppe B am lautesten.
Ich habe nach einem halben Werktag eine vernünftig formulierte und glaubwürdige Antwort auf eine Anfrage per E-mail bzgl. des Fanpakets erhalten.
Nur eine Frage der Kommunikation…
Kaffee?
„Alles ist Spekulation!“
„Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!“
Noch ein paar so kluge Sprüche?
„Lieber heimlich schlau als unheimlich blöd.“
„Wenn der Hahn kräht auf dem Mist,ändert sichs Wetter oder es bleibt wies ist.“
Klar! Man kann alles als Spekulation abtun. Jede Art von Aktivität als nutzlos betiteln. Bloß keine Veränderung anstreben. Warum gibt es dann inzwischen DSA 4.1 ?
Der Knackpunkt ist, daß hier keiner die Argumente eines anderen akzeptiert, egal wie gut sie formuliert sind.
Etwas befremdlich, sogar leicht verletzend finde ich die pauschale Aussage vieler Ulisses-freundlicher Stimmen, alle, die Kritik äußern, sind sowieso nur Nörgler und ewig gestrige.
Was die Gotongi-Umfrage anbelangt, fand ich diese wesentlich Fanbase-Näher als das, was jetzt von seitens des Ulisses-Verlages auf die Kunden/Fans losgelassen wurde.
Und die Stimmen der Ulisses-Lieblinge: Gotongi-Umfrage: nicht repräsentativ, viele hundert Antworten nur der Auszug aus einer handvoll Nörgler.
Ulisses-Umfrage: super, toll, hat die Community dringend gebraucht, sowas von tollen und wichtigen Fragen…
Hmmm, jetzt hab ich ein bischen überzeichnet. Gebe ich zu.
Aber alles nur damit abzutun, das egal was vorgebracht wird es nur Spekulation ist und alle die es wagen an Ulisses Kritik zu üben in das Lager von Vollpfosten zu stellen, finde ich schon ein Stück weit anmaßend.
Ich kenne DSA schon sehr lange, habe vieles gekauft und bin auch Besitzer der bis jetzt vollständigen DSA 4.x Reihe mit Regelbüchern, Regionlabänden, Ergänzungsbüchern etc.
Bis jetzt.
Mal sehen, ob es so positiv weitergeht, wenn Ulisses bemerkt, daß die Distribution auf Fanebene rückläufig ist.
Ich werde weiterhin DSA spielen, keine Frage.
Aber meine Freude am Konsum von DSA-Produkten ist momentan auf den Nullpunkt gesunken.
Und ich bin der Überzeugung, daß ich da nicht der einzige bin.
Und das ist keine Spekulation!
Wer lehnt denn Veränderung ab und bezeichnet Aktivitäten als nutzlos?
Wo wurden Kritiker als Vollpfosten bezeichnet?
Wer behauptet, dass an der Gotongi-Umfrage nur Nörgler teilgenommen haben (ich hab auch teilgenommen)?
Was hat das alles damit zu tun, dass man Spekulationen auch als Spekulationen bezeichnet?
Einiges in meinem Kommentar war überzeichnet, das gebe ich zu.
Hätte vielleicht auch handsamer formuliert werden können, oder sollen.
Vorweg: ich mag den Blog Arkanil, er ist für mich mehr Sprachrohr und Infosite zu DSA als Nandurion und ich schätze die Beiträge von Dir und Benjahmin. Wie auch die Kommentare der anderen Blogbesucher hier.
Nur Deine Anmerkung, die Grundlagen aller Argumente seien nur Spekulation und keiner weiß, wie was wann zu welchem Ziel geführt hätte, hat mich doch etwas in Aufregung versetzt. Im gleichen Zug liest man in einigen Beiträgen von aelindir, die Mehrheit, die die harsche Kritik vorgebracht hat, sei sowieso im Lager der ewigen Nörgler zu finden.
Es ist richtig, Deine Blogbeiträge sind geschliffener in der Wortwahl, treffen vielfach exakter den Punkt, deshalb besuche ich den Blog hier auch so gerne.
Nur muß man sagen, daß die Mehrheit der Blogbesucher mit ihren Kommentaren eher das Verhalten, die Vorgänge, und zwar nicht nur vom letzten Wochenende sondern des letzten vergangenen Jahres, die Fannähe von Ulisses kritisiert haben. Und zwar von deutlich bis harsch. Siehe hier Beiträge von Vibarts Voice und Fieser Meister.
Wie oben geschrieben, muß man Ulisses jetzt Zeit lassen, zu reagieren. Ich bin gespannt auf das, was als nächstes kommt.
Okay, verstehe. Mein Hinweis auf die Spekulationen bezog sich eigentlich nur darauf: Niemand kann für die Mehrheit der DSA-Spieler sprechen.
Niemand weiß, ob es eine schweigende Mehrheit gibt, die mit dem Kurs von Ulisses einverstanden ist. Niemand weiß, ob die Kritiker an Ulisses in der Mehrheit sind.
Es weiß niemand, was die Mehrheit der DSA-Spieler denkt. Deswegen sind das alles Spekulationen.
Das bedeutet aber natürlich nicht, dass Kritik verboten oder unsinnig wäre oder dass man nicht auf Veränderungen dringen dürfte. Ganz im Gegenteil. Nur sollte niemand behaupten, seine Meinung wäre die Mehrheitsmeinung – was nämlich impliziert, dass die eigene Meinung mehr Gewicht hätte.
Über den ganze Rest kann man dann in Ruhe diskutieren. 🙂
Jetzt hätte ich gern ein Stück Kuchen.
Wenn ich manchmal so sehe, wie genussvoll und ausgiebig über Untergangsszenarien philosophiert wird, kann ich immer mehr verstehen, warum Postapokalyse wieder so beliebt ist.
Ich bin da und habe Hunger!
Hoppla, hier geht’s ja plötzlich ab. Also, falls das noch jemanden interessieren sollte, hier ein paar Ergänzungen zu meinem ersten Post, auch in Reaktion auf ein paar Kommentare.
Natürlich habe ich keine umfangreiche empirischen Studien durchgeführt. Aber ich habe mir das so gedachte: Ich bin ein treuer DSA Fan mit ausgeprägtem Leidenspotential, grundsätzlich von der Richtung, die DSA unter Ulisses nimmt, sehr angetan, empöre mich nur äußerst ungern und selten und glaube zumindest von mir selbst, meinen Gesprächspartnern zunächst immer positive Absichten und redliche Motive zu unterstellen. Und meine erste Reaktion auf die 1. Formulierung der Fanrichtlinien war irgend etwas zwischen Entsetzen, Ärger, ungläubigem Staunen und hysterischem Lachen. Und es war nicht das erste Mal in den letzten 12 Monaten, dass ich angesichts mancher Entscheidungen und Statements des Verlags vollkommen ratlos und teils auch verärgert war. Und ich sehe äußerst bedächtige und stets differenziert argumentierende Menschen wie u.a. Vibarts Voice (beste Grüße, wo treibt’s Du Dich eigentlich so rum gerade?), zu doch recht deutlichen Worten greifen, und dergleichen mehr. Daraus schlussfolgere ich für mich, dass der Chor der Unzufriedenen diesmal nicht nur aus Dauernörglern besteht. Auch ist mein Eindruck der, dass man in den Forendiskussionen zu der 1. Fassung der Fanrichtlinien die Befürworter doch eher mit der Lupe suchen musste. Diesmal schienen nur sehr wenig Fans das Bedürfnis zu verspüren, bedingungslos für die Seite des Verlags Partei zu ergreifen. Und das ist ansonsten auch nicht so.
Als Erklärung für all das würde ich mal anbieten, dass der 1. Entwurf der Fanrichtlinien, egal ob gut gemeint oder nicht, ein totaler Schuss in die Hochöfen von Yol-Ghurmak war und genau so auch wahrgenommen wurde. Hat jemand eine bessere Erklärung? Eine, die auch verständlich macht, warum die allgemeine Empörung mit der Veröffentlichung der FAQ und Überarbeitung in sich zusammengefallen ist wie ein Soufflé? Ich glaube ebenfalls, dass ein Teil der Eskalation auch dadurch gut erklärt werden kann, dass Ulisss in letzter Zeit nicht nur einmal recht unglücklich, aber zielsicher, in diverse Fettnäppchen getreten ist.
Ich halte das alles nicht für ein großes Drama, ich glaube nicht, dass DSA untergeht, ich glaube nicht, dass Mario Truant der Namenlose ist, ich glaube nicht, dass ich alles besser machen könnte, und ich blicke insgesamt positiv in die Zukunft und bin gespannt, wohin sich DSA unter Ulisses entwickelt. Aber ich bilde mir ein, recht klar zu sehen, dass Fehler gemacht wurden, aus denen man für die Zukunft lernen kann und sollte. Die erste Fassung der Fanrichtlinien war so ein Fall.
Eine wichtige Einschränkung zum Schluss: Wer immer (mehr oder weniger begründet) darüber spekulieren möchte, was die Mehrheit der DSA-Fans so denkt und fühlt, darf nicht vergessen, dass keiner von uns so recht weiß, wieviele Menschen aus dieser Gruppe überhaupt in der DSA Internetlandschaft unterwegs sind und die aktuellen Entwicklungen bewusst verfolgen. (Beispiel: In meiner Gruppe gilt das für 4 von 6 Personen nicht, und von den vieren ist zweien erst vor kurzem überhaupt aufgefallen, dass da plötzlich(!) nicht mehr „Fanpro“ auf ihren Produkten steht).
So, Bruderschwestern, genug geschwafelt. Preisen wir lieber die Schönheit der Welt!
Guten Abend Allerseits!
Danke an alle, die mir verbal hier Blumen überreicht haben, danke für die unermüdlich angebotenen Süßwaren und auch danke für alle sachlich formulierten Gegenpositionen von Leuten, die bestimmte Dinge anders sehen.
Auf die Frage, wo ich mich gerade rumtreibe könnte ich antworten: manchmal im DSA4-Forum. Ich möchte aber hier und heute eine andere Antwort-Option wählen, ich könnte nämlich mit selbem Fug und Recht antworten: Ich war im Urlaub! Jawohl! Und das hatte zunächst einmal erfrischend so überhaupt nichts mit DSA zu tun, dass ich es als absolute Bereicherung nach all dem enervierenden Foren-HickHack empfand. Abgesehen davon, dass große Teile von Odenwald und Spessart auch irgendwo im Kosch oder in Garetien liegen könnten, war mein Leben in den letzten Tagen sehr weit weg von Deren – herrlich. Das heißt: bis heute morgen. Da lief ich nämlich etwas abseits des Würzburgers Residenzparks in einen ganz wunderbaren, vollgestopften kombinierten Rollenspiel-/Comicshop. Als bekennender Fan der inoffiziellen Weltverbesserungsinitiative „rettet den Rollenspielladen“ mache ich es nämlich mir zur Herzensangelegenheit, große Teile meines Materials „live“ von einem richtigen Menschen, und nicht bei Amazon zu kaufen. Also besuche ich auch im Urlaub ab und zu ein entsprechendes Geschäft, so wie eben heute morgen.
Warum erzähle ich euch eigentlich diese durchaus private Geschichte? Ach ja, weil sie nämlich einen Punkt hat und letztendlich meinen Urlaub doch wieder mit DSA, Ulisses und dem Netz-Hickhack verbindet. No escape. Denn wie ich so im Laden stehe und vor dem üppig gefüllten DSA-Regal wandere, fällt mein Blick auf die Schattenlande-Spielhilfe, die ich noch nicht mein Eigen nenne. Ich nehme sie heraus und betrachte das aus meiner Sicht stimmungsvolle Cover, lasse das Gewicht des grünen Bandes in meiner Hand wiegen, gehe in meinem Kopf die im Netz gelesenen, durchaus positiven Rezensionen dazu durch und überlege mir, wie gut dieses Produkt die grüne Reihe in meinem Rollenspiel-Regal komplettieren würde. Und dann… stelle ich den Band zurück und kaufe mir stattdessen das „Hollow Earth Expedition“-Grundregelwerk des Uhrwerk Verlages. Schönes Rollenspiel. Gut gemacht. Verlag mir sympathisch. Und die Schattenlande-Regionalspielhilfe… tja, die kann ich mir auch noch in ein paar Monaten kaufen. Wenn ich dann wieder Lust zum Kaufen habe.
Ist das jetzt der Punkt? Für mich irgendwie schon. Vor einem Jahr wäre meine Entscheidung nämlich noch ohne zu zögern für Ulisses ausgefallen. Meine Entscheidung fällt seit 1986 irgendwie so aus, und mir wurde deswegen oft genug der Begriff „Fanboy“ an den virtuellen Kopf geworfen. Jetzt ist 2011, und irgendwie ist auf einmal Vieles anders. Und das zeigt mir, dass sich mittlerweile in mir etwas verändert hat, eine Veränderung, die ich so oder so ähnlich auch bei einigen anderen altgedienten Nicks im Netz in letzter Zeit gelesen zu haben glaube. Das macht mich noch lange nicht repräsentativ, aber trotzdem: ich bin kein un-bedingter Fan mehr. Shit- wie ist das passiert? Ich l i e b e noch immer das Spiel – aber mir s t i n k t der Verlag.
Und das sollte Ulisses – finde ich – durchaus Sorgen machen. So unbescheiden bin ich. Ich finde, die Verlagsführung muss da einiges wieder bei mir ausbügeln.
Entschuldigung für meine Urlaubsgeschichten. Grüße an alle altgedienten Nicks da draußen, hoffe es geht euch gut. Nein, Danke, keinen Kuchen, dafür ist es heute zu spät. Ich geh jetzt dann auch bald ins Bett und lese noch etwas „Hollow Earth“…
Irgendwie schade.
Guten Abend Allerseits,
guten Abend Vibarts Voice!
Wir kennen uns nicht persönlich. Dennoch bin ich der Überzeugung, nach und trotz der wenigen Blogbeiträge, die ich von Dir gelesen habe, daß wir seelenverwandt sind.
Der obige Text hätte auch von mir stammen können. Er drückt exakt auch das auch, wie es mir momentan geht.
Auch ich gehe lieber in einen Rollenspielshop und kaufe dort mein Material ‚live‘ als bei Amazon.
Auch mir ging es kürzlich so, daß ich in dem Laden vor dem Regal mit DSA-Sachen stand und das eine oder andere abwägend betrachtete, mir fehlen noch ein paar nennenswerte Abenteuer und auch die letzte Magierakademien-Spielhilfe fehlt noch, letztendlich entschied ich mich aber für Crimlak und das Fantasy-Kompendium zu Savage Worlds.
Meine Lust auf DSA-Sachen ist momentan… im Keller.
Ich habe sogar, da auch meine Motivation zum Vorbereiten einen Dämpfer erhalten hat, bei meiner Spielgruppe um eine Pause in der laufenden Kampagne gebeten. Wir sind im letzten Drittel des dritten Bandes zum ‚Jahr des Feuers‘.
Ein Spieler aus der Gruppe hat hierfür seine gottseidank schon weit fortgeschritten vorbereitete Horasiat-Kampagne vorgezogen begonnen. Es ist eine Wohltat, nur mal wieder als Spieler in die Welt einzutauchen.
Das soll auch zeigen, das ich DSA nicht den Rücken kehre. Ich liebe und spiele dieses System seit 27 Jahren. Aber auch mir s t i n k t der Verlag. Und ja, die Verlagsführung hat da einiges auszubügeln.
Vibarts Voice, Dir geht es nicht alleine so.
Danke für Deinen wohlformulierten Text.