Ulisses Spiele hat in den vergangen Monaten heftige Kritik einstecken müssen. Besonders der Umbau der Redaktion sorgte für Unmut unter den DSA-Fans. Das Ausscheiden langjähriger und beliebter Autoren hat so manchem Spieler die Sorgenfalten in die Stirn gefurcht. Vielerorts wurde die Befürchtung geäußert, dass unter dem Umbau die Qualität der DSA-Publikationen zu leiden haben könnte.
Überhaupt die Qualität. Der neue Regionalband Schattenlande ist zwar inhaltlich gelungen, doch handwerklich gibt es erneut viel Luft nach oben. Kritisiert wird einmal mehr das mangelhafte (oder besser fehlende) Lektorat.
Doch all das Lamentieren könnte schon bald ein Ende haben, all die Befürchtungen könnten sich in Wohlgefallen auflösen – denn Ulisses nimmt sich der Spieler-Sorgen an. Bei künftigen Publikationen dürfte sich jede Kritik an Inhalt, Illustrationen oder Lektorat erübrigen. Ulisses ist nämlich auf eine ebenso einfache wie geniale Idee gekommen:
Neue DSA-Bücher haben nur noch leere Seiten.
Den Anfang macht das Kleine Brevier des Geweihten und das Kleine Brevier des Zauberers. Beide Bändchen enthalten ausschließlich leere Seiten. Die Seitenzahl und das Material des Einbandes sind noch nicht bekannt; im F-Shop ist aber zu lesen, dass die Seiten mit einem stimmungsvollen Rahmen versehen sein werden.
Ansonsten gibt es nichts, was dem kritischen Auge des Betrachters Unbehagen bereiten könnte. Ganz im Gegenteil. Endlich können die Spieler ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ihre eigenen aventurischen Inhalte kreieren.
Der Zweck des Breviers ist nämlich folgender:
Das Brevier ist ein Notizbuch, wie es reisende Adepten, wandernde Hexen oder fahrende Alchimisten häufig nutzen, um magische Analysen festzuhalten, alchimistische Rezepturen niederzulegen, Abschriften aus Büchern zu fertigen oder einfach Berichte über ihre Reisen und Begegnungen festzuhalten.
Ab September sind diese beiden Bücher für günstige 12,50 Euro im F-Shop zu kaufen. Ich hoffe inständig auf einen kommerziellen Erfolg der Breviere. Denn sollte Ulisses mit diesen Büchlein Geld verdienen, wird die DSA-Produktpalette bestimmt um weitere reizvolle Accessoires erweitert.
Vielleicht gibt es dann bald eine echte aventurische Schreibfeder zu kaufen. Oder einen schicken Magierhut. Vielleicht wird sogar die stimmungsvolle Maske des Meisters wieder aufgelegt. Das wäre auch höchste Zeit. Meine fällt nämlich langsam auseinander, weil ich sie so oft benutzt habe.
18 Gedanken zu “Weniger ist mehr – die neue Produktpolitik?”
Hehe. Made my day 😀
Aber es wird bestimmt wieder Leute geben die es kaufen…
Wegen Posts wie diesen brauchst du einen +1-Button 😉
Ich versteh gar nicht, warum diese Ankündigung überall soviel Spott hervorruft.
DSA-Merchandising gab es doch schon immer.
Zu Fanpro-Zeiten: DSA-Bierhumpen, Würfelbecher, Dukaten, aufblasbare Derekugel-Wasserbälle…
Insofern finde ich Notizbücher nichts grundsätzlich Neues. Und im Buchladen bezahl ich für ein hübsches Notizbuch dasselbe.
Ich finde Merchandising auch nicht schlimm. Würfelbecher sind eine nette Sache. Auch der Bierhumpen ist okay, wie schon Borkar geschrieben hat.
Dieses Notizbuch, mitsamt der Beschreibung im F-Shop, hat jedoch eine unfreiwillige Komik. Allein schon weil es eine enorme Diskrepanz zwischen ingame- und outgame-Verwendung gibt.
Im F-Shop steht noch:
Fürs Liverollenspiel ist es vielleicht nett. Aber am Spieltisch?
Soll ich das am Spieltisch wirklich für so etwas nutzen:
So etwas mache ich mit meinem Helden ingame. Aber doch nicht outgame. Da passt die Produktbeschreibung einfach nicht zum Produkt. 🙂
Irgendwie hat auch dieser Blog-Artikel eine unfreiwillige Komik, die der Werbung in nichts nachsteht. Zumal ich mir nicht sicher bin, was genau man hier von Werbung eigentlich erwartet. Naja, zumindest kennen wir jetzt wenigstens eine der Identitaeten hinter den Autoren von Gotongi.
Verdammt, ich bin enttarnt.
Finde ich jetzt auch nicht so schlimm. Es ist ähnlich wie bei Best-of Alben, Singles, usw. von bestimmten Bands: es gibt dafür einen Käuferkreis, aber es wird ja niemand gezwungen, sich alles zuzulegen, was so raus kommt. Und im Fall dieser Veröffentlichung kann man wohl auch ausschließen, dass Redaktionsressourcen aufgesogen werden, die bei anderen Projekten besser verwandt wären. 😉
Und die angesprochenen Bierhumpen mit Wappen des Kaiserreiches waren bei unseren Treffen immer recht beliebt. 😉
Wenn es ein halbwegs aufwendig gemachtes Notizbuch ist, ist der Preis in Ordnung. Ähnlich viel zahlt man auch in guten Schreibwarenläden für schöne Notizbücher. Ich werds mir nicht kaufen, könnte es mir aber für Aventurien-LARPer oder andere gut vorstellen.
Bei den leeren Seiten musste ich sofort an die Dummys denken, die man in manchen Papiermärkten (McPaper, zum Bleistift) kaufen kann, und die in manchen Möbelhäusern in den Schränken stehen. Sind ganz nett und praktisch, allerdings kann ich mir da für zwölfeinhalb Euronen vier bis sechs von den Dingern kaufen…
Ein größeres Bild wäre schon gewesen 🙂
Naja, wer zu viel Geld hat – wieder eine Möglichkeit Geld auszugeben. Die Verkaufszahlen von dem Teil würden mich nach einem Jahr interessieren, wieviele Blöcke hat man unters Volk gebracht 😉
Hübsche Accessoires für DSA und Aventurien, ganz klar, ist nichts verwerfliches.
Zum obigen Merchandising mit Bierhumpen, Wasserbällen oder der Magnettafel muß man aber anmerken, daß es nicht von FanPro produziert und auch nicht vertrieben wurde, sondern von entsprechenden Firmen in Lizenz.
Sicher ist es nicht schlecht, die Idee des Merchedising wieder aufzugreifen, aber ‚Arkanilium‘ hat recht, wenn er von einer unfreiwilligen Komik bei der Präsentation der Büchlein spricht.
Was den Preis anbelangt, finde ich ihn auch etwas überzogen.
Das sie trotzdem ihre Käufer finden, bin ich dennoch überzeugt.
„Neue DSA-Bücher haben nur noch leere Seiten.“
Aha.
Und neue Arkanilium-Kommentare haben ’nur noch‘ den Anspruch, über Ulisses zu lästern?
Sarkasmus hin oder her. Mittlerweile geht mir diese reflexhafte Stänkerei ’nur noch‘ auf den Sack! In diesem Blog standen auch schon mal interessantere Artikel.
Worüber soll hier denn diskutiert werden? Vielleicht über die weltbewegende Frage, ob Leser Alrik das nun toll oder blöd findet?
Kann doch jeder für sich entscheiden, ob diese Blankobücher einen Mehrwert darstellen. Die Nachfrage an DSA-Produkten scheint jedenfalls groß genug, dass es sich lohnt, sowas auf den Markt zu schmeißen. Über die Qualität kann man ja hinter her noch streiten, wenn man es in den Händen hält. Aber behaupten diese sog. Breviers einen Augenblick lang mehr als aventurisch aufgemachte Notizbücher zu sein?
Mehr gibt’s meiner Meinung nach nicht dazu zu sagen.
MfG Yandur
Ich halte es da mit Borkar (s.o.): Niemand wird gezwungen diese Notizbücher zu kaufen. Allerdings wird auch niemand gezwungen diese Bücher gut zu finden. Ebensowenig wird jemand gezwungen meine Meinung gut zu finden.
Und niemand wird gezwungen, diesen Blog zu lesen.
Moment! Daran arbeite ich noch. 😉
Vielen Dank. Ich habe sehr gelacht. Und das brauchte ich jetzt. Einträge wie dieser sind der Grund, war ich Arkanil für den besten Block halte.
War mich eher stutzig macht, ist das Auslassen von für ein Notizbuch wichtigen Informationen.
Wie viele Seiten ?
Welches Format ?
Welches Material ?
Ein Notizbuch unter A5 mit Pappeinband, und unter 100 Seiten in Druckerpapierqualität ist vielleicht 1€ wert !!!
Eines in A4 mit Leder und >100 S Büttenpapier wäre bei bei 12,50 mehr als geschenkt.
Ich vermute es wird ersteres geben und dann ist der Preis schon ne ziemliche Sauerei.