Gutes Geld für gute Autoren?

Zwei große Abenteuerwettbewerbe laden derzeit zum Mitmachen ein. Bereits im März erfolgte der Startschuss für die vierte Auflage von „Auf Aves Spuren“. Vor ein paar Tagen riefen dann Ulisses Spiele und dsa4.de einen eigenen Abenteuerwettbewerb aus. Wie im Ulisses-Spiele-Blog zu lesen war, sind Abenteuer aus den Dunklen Zeiten gesucht.

Beide Wettwerbe loben Preise für besonders gelungene Abenteuer aus.

Auf Aves Spuren:

1. Preis: 100,- Euro Gutschein RPG-Shop
2. Preis: 50,- Euro Gutschein F-Shop
3: Preis: 50,- Euro Gutschein F-Shop

Dunkle-Zeiten-Wettbewerb:

1. Preis: 200,- Euro Gutschein F-Shop
2. Preis: 100,- Euro Gutschein F-Shop
3: Preis: 50,- Euro Gutschein F-Shop

Für Hobby-Autoren, die ohnehin Spaß am Schreiben von Abenteuern haben, ist das ein nettes Zubrot. Allein wegen der ausgelobten Preise wird aber sicherlich niemand zum Schreiberling. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum möglichen Gewinn.

Überhaupt der Gewinn: Was versprechen sich die Organisatoren eigentlich von diesen Wettbewerben?

Ziel der Wettbewerbe

Mit „Auf Aves Spuren“ soll DSA-Spielern gute und kostenlose Abenteuer zur Verfügung gestellt werden. Das ist das erklärte Ziel. Alle eingereichten Werke könnten daher nach dem Ende des Wettbewerbs zum Download angeboten werden.

Der Dunkle-Zeiten-Wettbewerb geht ähnliche Wege. Abenteuer werden anschließend zum Download auf dsa4.de bereitgestellt. Allerdings mit dem Unterschied, dass sich Ulisses eine Veröffentlichung geeigneter Abenteuer in einem Abenteuerband vorbehält. Nur nicht veröffentlichte Werke wird es zum Download geben.

Worin besteht also das Ziel des Dunkle-Zeiten-Wettbewerbs? Neue Autoren zu gewinnen? Neue Abenteuerideen zu verbreiten? Oder für wenig Geld gute Abenteuer zu bekommen, um sie anschließend für deutlich mehr Geld verkaufen zu können?

Taschengeld für Autoren?

Das Vorgehen von Ulisses Spiele wirft vor allem eine Frage auf: Was verdienen eigentlich Abenteuer-Autoren? Reich wird bestimmt niemand. Aber mehr als 50 bis 200 Euro in Gutscheinen pro Abenteuer dürfte es schon geben, oder?

Nun ist ein solcher Abenteuer-Wettbewerb keine neue Erfindung. Ähnliche Wettbewerbe mit ähnlichen Bedingungen gab es bereits zuhauf. Doch macht es das besser?

Vielleicht bin ich ein wenig altmodisch, aber ich stehe auf dem Standpunkt: Wer andere Menschen für sich arbeiten lässt um damit Geld zu verdienen, sollte diese Arbeit angemessen entlohnen.

Vielleicht wird der geplante Abenteuerband aber auch zum Selbstkostenpreis herausgegeben. Dann will ich nichts gesagt haben.

Vielleicht erhalten Abenteuer-Autoren aber auch grundsätzlich nur ein besseres Taschengeld. Was wiederum ganz andere Fragen aufwerfen würde…

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