Es gab eine Zeit als Götter noch Götter waren und auch sie ihre Fürsten hatten.
Als ich damit begann mich in die Welt von Aventurien einzulesen war stets klar wer unter den Göttern an der Spitze steht. Richtig, the one and only – Praios. Durchstöbert man heutige Publikationen fällt Praios vor allem durch eins auf – sein Fehlen. Man bekommt mehr und mehr den Eindruck der „Götterfürst“ könnte vielleicht bald ganz von Dere verschwinden.
Wiki Aventurica bezeichnet ihn zwar noch als den „höchsten Gott des Pantheons der Zwölfgötter“ und sein Kult habe „nach der Ausbreitung der Schwarzen Lande auch bei der einfachen Landbevölkerung stark an Bedeutung gewonnen“. Aber eigentlich merkt man von dieser angeblich erhöhten Verbreitung erstaunlich wenig.
Auch sonst ist Praios wenig präsent. Im Vergleich zu der Verehrung der anderen Götter steht er vermutlich an letzter Stelle. Die jüngsten Entwicklungen auf Dere waren, aus Praios Perspektive, sicherlich nicht gerade positiv.
Sein schönster und größter Tempel ist zerschmettert, seine Geweihtenschaft kaum noch vorhanden und man könnte meinen, Praios selbst liegt in seinen letzten Zügen. Es ist wahrlich eine „Krise der Praios-Kirche“ (WikiAv)
Was bleibt ist die Hoffnung. Die Hoffnung darauf, dass der Fürst der Götter sich einst wieder erheben wird um seinen rechtmäßigen Platz unter den Göttern einzunehmen.
Bis dahin heisst es: warten, warten, warten – bis die Quanionsqueste druckfrisch auf dem Tisch liegt und Praios mithilfe der Helden wieder zu dem wird was er einmal war. Ein Götterfürst.
10 Gedanken zu “Quo vadis, Praios?”
Aus Spielersicht, also meiner subjektiven Sicht, muss ich sagen, dass der Praiosglaube mit seinen strengen Regeln und Ritualen und seinem nicht grade toleranten Auftreten nicht unbedingt der favorisierte Kult meiner Helden ist. Von daher hoffe ich, dass das Konzept hinter der Gottheit jetzt vielleicht ein bisschen spielertauglicher wird 🙂
Das wäre wirklich zu hoffen. Vielleicht entwickelt sich der Praios-Kult nach dieser "Krise" wirklich noch zum Volks- bzw. Heldenglauben. Das Praios von seinem hohen Ross gestoßen wurde, war sicherlich sinnvoll. Jetzt darf es meiner Meinung nach aber ruhig wieder bergauf gehen 😉
Wobei auch andere Götter bös gstutzt worden sind, man nehme nur die Rondrakirche, die ein Großteil ihrer Recken verloren hat.
Auf jeden Fall. Aber das liegt bei Rondra ja in der Natur der Sache. Eine Geweihtenschaft die den Kampf als eine ihrer Tugenden sieht, hat quasi automatisch eine gewisse Fluktuation an Mitgliedern 😉
Vielleicht kommt es auch zum längst überfälligen Schisma?
Der Beobachtung, dass die Praioskirche in der Regel nicht gerade zu den Lieblingsgottheiten der Helden zählt würde ich auch eher zustimmen. Oft genug wurden die fanatischen Teilaspekte der Kirche als greifbares Böses, auch von offizieller Seite, gebraucht. Ich fürchte fast, dass sich diese negative Grundhaltung kaum noch kippen lässt…
Ich fande es auch immer schade, dass Anhänger des Götterfürsten so wenig spieltauglich sind. Egal ob es sich dabei um NSC oder SC handelt.
Dabei müsste der Gott, der so für Recht und Ordnung und das Gute steht, doch eigentlich die Gottheit sein, die dem Helden am nächsten steht.
Doch Praios-Anhänger sind mir bislang entweder als extrem nervige Charakter oder sogar als Gegenspieler der Heldengruppe begegnet.
Daher würde ich es ebenfalls begrüßen, wenn der Kult des Praios sich insgesamt in eine etwas spieltauglichere Richtung entwickelt.
Und abgesehen davon kann ich Benjahmin nur zustimmen. Ingame fände ich es auch gut und stimmungsvoll, wenn der Götterfürst sich wieder erhebt und seinen rechtmäßigen Platz unter den Götter einnimmt.
Hej
Ja, die Praios Kirche, ich mag sie ja auch nicht.
Gibt aber ein paar coole Praios-Charakterere, wenn man das mal so nenenn will … z.b.:
Martian in Greifenfurt
oder wie in Wege des Meisters beschriebene Praios Priester der für die Rechte der Huren zu einer Gilde eintritt 😀
ich denke das da viel potential da ist für die kirche, nur mit dem ultimativen ich habe recht, zwansgneurosen, praiostum was da scheinbar rumläuft haut des ned hin …
Ich kann mich eigentlich nur anschließen. Vielleicht kommt es ja nach der Quanionsqueste zur "Reformation" der Praioskirche und es wird endlich möglich einen Praios-Anhänger auch glaubwürdig und gruppentauglich zu spielen.
Wenn in ganz Aventurien mehr „dunkelgraue“ Zauberer rumlaufen würden (also wesentlich mehr Hexen, Druiden und fragwürdige Gildenmagier, die sich durch ihre Zauberei überall Vorteile verschaffen) gegen deren Magie der Glaube an Praios schützen kann (indem die Priester den Menschen zeigen wie sie ihren Geist gegen Magie wappnen – SF Eiserner Wille und normale MR-Steigerung) dann hätte die Kirche automatisch mehr Zulauf. Und wenn diese Hexen und Druiden auch den Helden mit ihrer Einflussmagie oder so beikommen wollen, werden sicher auch wieder Helden praiosgläubig, wenn sie durch Gebete und frommes Handeln leichte Magieresistenzboni bekommen würden.
Da müsste man nur ein ganz klein wenig kapitalistischer herangehen…
Von der Sache her eignen sich Praiosgeweihte eigentlich recht gut als SC:
Sie kennen sich mit Recht aus, ihre Liturgien sind – so sie erstmal etwas an sich gearbeitet haben – durchaus nicht zu unterschätzen (einfachstes Beispiel: Blendstrahl aus Alveran…viele sagen: ist auch bloß ein Blitz. Stimmt, aber einer, der nicht gegen die MR ankommen muss, was gerade bei…ich weiß nicht Drachen, Dämonen, echt dummen aber richtig gefährlichen Tieren durchaus nützlich sein kann 😉 ). Daneben überlegt es sich ein 08/15 Räuber zweimal ob er einen Praiosgeweihten angreift und wenn man mal eine Audienz will…außerdem können sie Brett-/Kartenspiel als Leittalent wählen…sind Späßen also nicht immer bierernst 😉
Das Problem ist: sie gehen nicht in allen Gruppen, sondern nur in Speziellen (gesetzestreuen, nicht mit Elfen, Hexen etc. zugepflasterten Gruppen)… könnten damit auch eigentlich unter „Wie exotisch darf’s denn sein?“ fallen.
Die Abneigung gegen die Kirche unter Spielern liegt eigentlich nur an der leichten Schieflage der Darstellung innerhalb der publizierten Abenteuer: Praiosgeweihte sind (fast) immer die fanatischen unschuldige (und ungemein hübschen) junge Frauen verbrennenden Brandschatzer, die zudem den Helden so viele Steine in den Weg legen. Andere Kirchen haben nicht weniger Potantial zum Fanatismus (Honoren der Rondrakirche, Satori der Hesindekirche, Golgariten…) oder sind eigentlich viel eher geeignet gegen die Helden zu agieren (Phexgeweihte), aber sie werden selten so dargestellt, sondern sind immer irgendwie sympathisch und die Guten.
Vielleicht ändert sich das ja mit der Quanionsqueste und es setzen sich am Ende nicht schon wieder Fanatiker an die Spitze der Kirche (Gwiduhenna von Beilunk sollte man ja nicht aus den Augen verlieren…)